Zwei „Verschwörungs-Veranstaltungen“ am 28.3.23 in Aachen

7. April 2023 | Veröffentlicht von , 2 Kommentare

Facetten des ‚verschwörungstheoretischen Spektrums‘

Der 28.3. war mal wieder ein besonderer politischer Tag in Aachen:
Bei den „Bösen“ gab es einen Vortrag von Daniele Ganser im Eurogress – und 500 Meter entfernt gab es parallel dazu bei den „Guten“ ein Paradebeispiel von politischer Manipulation mit „wissenschaftlichem“ Anstrich.

Beim schweizer Historiker Ganser war der Eurogress mit 1600 Plätzen ausverkauft, bei dem deutschen, „außerordentlichen“ Professor hatten die etwa 110 ZuhörerInnen den VHS-Raum ebenfalls komplett gefüllt.

Ein Vortragsabend von und mit Daniele Ganser

Im Vorfeld hatte es mehrere – letztlich erfolglose – politische Versuche gegeben, seinen Vortrag zu verhindern [siehe hierund hierund hier in der kraz]. Deshalb hatte sich eine Ganser-Unterstützergruppe (und die Polizei!) vorsorglich vor dem Eurogress eingefunden, um mögliche Störer davon abzuhalten, im letzten Moment doch noch die Veranstaltung zu verhindern. Aber die „Guten“-Störer erschienen nicht; vermutlich hatte sie die erwartet große Besucherzahl abgehalten, sich erneut lächerlich zu machen.

Das Besucherpublikum war breit gestreut.

Im vollbesetzten Eurogress waren 1600 Leute aus dem Umfeld der Kritiker der Corona-Maßnahmen erschienen, und TeilnehmerInnen der aktuellen Anti-Kriegs-Demos, aber die allermeisten waren Menschen, die noch auf keiner dieser Aktionen waren. Durch Nachfragen erfuhr die kraz, dass die Leute aus einem weiten Umkreis kamen: Duisburg, Viersen, Kölner Raum, deutschsprachiges Belgien und NL bis hin nach Maastricht.

Die Veranstaltung war inhaltlich wie erwartet

Gansers Vorträge sind informativ UND unterhaltsam. Diese doppelte Qualität wird ihm nicht verziehen, denn zusammen sind sie zu gefährlich (er kann damit offensichtlich selbst die konservativsten Gemüter verunsichern). Aber andererseits gab es nur sehr wenig neue, bisher unbekannte Informationen. Diese Kritik stimmt, weil das von Ganser Gesagte die Wiederholungen seiner Bücher oder Vorträge sind. Aber genau darin liegt ein wichtiges politisch-psychologisches Element:
In einer Zeit, wo Kritiker der Herrschenden (und das sind die Besucher von Gansers Veranstaltungen) übel bekämpft und denunziert werden, da brauchen diese „Minderheiten“ selber moralische Bestärkung ihrer Überzeugungen – und da sind solche „Wiederholungen“ genau diese psychologische Stärkung!

Übrigens: Die staatliche Propaganda gegen Russland („Die Russen und Putin ganz böse“) arbeitet ebenfalls mit der permanenten Wiederholung. Alleine dadurch, dass unbewiesene Behauptungen immer wieder und wieder und in den unterschiedlichsten Medien wiederholt werden, werden diese Behauptungen letztlich zu „Wahrheiten“!

Zur Berichterstattung über die Ganser-Veranstaltung

Die Verkündungen eines (außerordentlichen) deutschen Professors zur ‚Verschwörungstheorie‘

Zeitgleich zum o.g. Vortrag von Daniele Ganser gab es in der VHS einen interessanten Vortrag mit dem offiziellen Ankündigungstext:

„Zwischen Scharlatanerie und Propaganda – Das verschwörungstheoretische Spektrum
Ob zum Thema Angriffskrieg gegen die Ukraine oder zur Corona-Pandemie – nicht nur im Internet zirkulieren Verschwörungstheorien, die von unterschiedlichen politischen Milieus verbreitet werden.
◦ Welche Inhalte sind hier zentral?
◦ Wer sind die führenden Protagonist*innen?
◦ Von welchen politischen Spektren werden diese getragen?
◦ Und was kann eine aufgeklärte Öffentlichkeit dagegen tun?
Der Politikwissenschaftler Professor Dr. Markus Linden von der Universität Trier wird diese Fragen in seinem Vortrag beantworten und seine Thesen mit dem Publikum diskutieren.“

Der Vortrag war schon einen Monat vorher beworben worden, drei Tage vor dem Termin gab es einen weiteren, außerordentlich unterstützenden Bericht in der Aachener Zeitung. Man musste sich namentlich anmelden und beim Einlass gab es Namenskontrollen – etwas ungewöhnlich für eine kostenlose VHS-Veranstaltung, ob aus Angst vor Störern oder anderen Gründen blieb unklar.

Voller Vortragssaal – BesucherInnen teilweise mit Masken

Schon bei Beginn der Veranstaltung war erstaunlich zu beobachten, dass neun der 110 TeilnehmerInnen immer noch FFP-2-Masken trugen. Ob das aus (begründeten?) medizinischen Gründen geschah, aus einer Weltanschauung heraus oder aber um unerkannt zu bleiben, blieb ebenfalls unklar,
Nach der Begrüßung durch Richard Gebhard, Referent beim „Projekt NRWeltoffen“ sprach als Zweiter der zuständige Kultur-Beigeordnete der Stadt weitere 10 Minuten lang.
Als Dritter referierte dann Prof. Dr. Linden knapp eine Stunde und zum Abschluss gab es weitere 45 Minuten mit Fragen und Antworten.

Der unabhängiger Wissenschaftler Dr. Linden?

Schon in der ersten Minute offenbarte Dr. Linden seine Methode: Er eröffnete eine ‚Philippika gegen die Verschwörungstheoretiker‘ mit der Mitteilung, die ‚Nachdenkseiten‘ hätten behauptet, er wäre ein Mann der Geheimdienste. Und dann wies er diese Behauptung schmunzelnd (und leicht kokett) als ‚unbewiesen‘ zurück. (Übrigens: In dem entsprechenden Artikel [1] war eine ‚Vermutung‘, aber keine ‚Sachbehauptung‘ ausgesprochen worden!)

Die kraz glaubt dem Professor aus zwei Gründen:

  • abgesehen von den offiziellen Beamten der Geheimdienste wird man schon systembedingt solche Anstellungsverhältnisse fast niemals nachweisen können.
  • wichtiger noch: der „Dienst“ müsste Dr. Linden gar nicht in ein Abhängigkeitsverhältnis bringen, weil er als „außerordentlicher Professor“ und „wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politik und Wirtschaft Chinas“ längst schon dadurch in einer Abhängigkeit steckt! Seine Stelle an der Uni Trier ist schließlich (oder ist das nur ein „vermutlich“?) an eine entsprechende „politische Leistung …“ gekoppelt.
    [Selbstverständlich ist DAS hier natürlich auch nur eine Analyse der kraz und KEIN faktischer Beweis! Aber an diesem Beispiel erkennt man, wie sich unterschiedliche Bewertungen der „Wahrheit“ oder „Falschheit“ einer Behauptung entwickeln!]

„Postfaktisch“, der zweite zentraler Begriff

Das Wort „Postfaktisch“ [2] scheint – nach „Verschwörungstheoretiker“ – das  Lieblingswort von Dr. Linden zu sein. Er hat es sicher zwanzigmal verwendet ohne auszuführen, was es bedeuten soll oder welchen aufklärerischen Wert es haben könnte. Aber das Wort schaffte spürbar „Stimmung“ im Raum!

Tausend angerissene Themen bei Dr. Linden.

In seinem Vortrag hat Dr. Linden verschiedenste Themen kurz angetippt: „Warum 9/11? Warum Afghanistankrieg? Warum der Irak-Krieg? Warum der Libyen-Krieg? Warum Corona? Warum der aktuelle Ukraine-Krieg“? [3]
Eigentlich alles Fragen, die wirklich mal inhaltlich und strukturiert diskutiert werden sollten – und müssten!

Aber Linden hat nicht eine davon analysiert, geschweige denn beantwortet!

Wer nämlich versuchte, solche Fragestellungen zu politischen Ereignissen zu beantworten, der war dann mittendrin im eigentlichen Zweck des Vortrags von Prof. Dr. Linden: Ihm ging es nicht um die inhaltliche Klärung solcher Fragen – sondern um die Denunziation der Leute, die solche Fragen stellen!
Wie schön wäre es, wenn die VHS mal eine seriöse Veranstaltung zur Klärung der anstehenden Fragen organisieren würde… Themen gibt es genug! (siehe hierzu die Schlussbemerkung dieses Artikels)

Ausweichen bei Frage zum Irakkrieg 2003

Im Frage-Antwort-Spiel am Ende des Vortrags wurde die klare Frage gestellt: „War der Irak-Krieg mit den 500.000 Toten Ihrer Ansicht nach eine Verschwörung der US-Regierung?„.
Dr. Linden startete daraufhin ein langes Drum-Herum-Reden – aber mit dem abschließenden wörtlichen Bekenntnis: „… durch diesen Krieg ist schließlich ein Diktator und ein unrechtmäßiges Regime beseitigt worden …

Natürlich gibt es auch Punkte, bei denen Dr. Linden völlig Recht hat!

In seinem Vortrag nannte Dr. Linden viele Personen und viele politischen Internet-Blogs & Internet-Zeitungen, die sich meist selber der mainstream-kritischen und alternativen Szene zuordnen. Linden kannte und nannte viele: von sehr klugen und analytischen Zeitungen über schillernd bis kristallklar-rechten und faschistischen Publikations-Organen; und viele davon haben weite Wege von „links“ nach „rechts“ zurückgelegt (u.a. Jürgen Elsässer).
Aber diese ALLE in EINEN Topf zu werfen ist weder seriös, klug oder intellektuell hilfreich, sondern verfolgt eine andere Agenda:
==> Es ist die gezielte Delegitimierung von staatskritischer Opposition!

Das Ausgrenzungsmittel: Verschwörungs“theorie“

Zurück zum eigentlichen Kernthema des Vortrags: Dr. Linden hatte offensichtlich die Absicht, Ganser und sein Umfeld in eine negative Ecke zu stellen und letztlich aus dem „zulässigen“ Diskurs auszugrenzen. Diese Ausgrenzung geschieht mittels des Bildes ‚Verschwörungstheorie‘. Und tatsächlich ist der Vorwurf, eine politische Stellungnahme sei eine „Verschwörungstheorie“, ein wirksames Mittel, um die konkrete Beantwortung des Wahrheitsgehaltes der jeweiligen Stellungnahme zu vermeiden!

Der Trick funktioniert wie folgt:
Man nenne alles ‚Verschwörungstheorie‘, was man politisch als unwahr darstellen möchte. Alles andere sind dann einfach „Tatsachen“, ohne dass irgendwelche Nachfragen zu den Hintergründen gestellt werden, insbesondere ob das jeweils irgendetwas mit ‚Absprachen zwischen den Herrschenden‘ (und genau das sind Verschwörungen! [4]) zu tun haben könnte.

Hier eine Kurzanalyse der Methode ‚Verschwörungstheorie‘
Die Ursachen für alle „Ereignisse“ in der Politik sind zwischen zwei möglichen Leitplanken angesiedelt:

  1. Ein „Ereignis“ hat entweder rein zufällige Ursachen oder aber ist das Ergebnis von „Absprachen zwischen Beteiligten“ (und nichts anderes ist eine „Verschwörung“).
    Dazwischen kann es jeweils gewisse Abstufungen geben.
  2. Für den Beobachter eines „Ereignisses“ kann es schwierig sein festzustellen, welch geringen oder hohen Anteil mögliche „Absprachen“ daran haben. Aber solch eine Bewertung ist sachlich durchaus möglich! Und für die eigene Klarheit ist es sicher sinnvoll, jeweils zu prüfen, wie das Verhältnis real ist.
    ==> Somit gibt es die Möglichkeit der „Bestätigung oder der Widerlegung einer Behauptung“, ob und wieweit Absprachen „hinter“ einzelnen Ereignissen stehen, diese Absprachen also mehr oder weniger wesentlich wirksam waren.
  3. Politische denkende Menschen prüfen normalerweise permanent ihre Beobachtungen, warum bestimmte Ereignisse so sind wie sie sind. Zuerst kommt meist die Frage: nützt oder schadet es mir, was ich da sehe? Aber letztlich lautete die Frage:
    ==> WARUM geschieht das? Und wem nützt das?

[Die kraz hatte auf der Veranstaltung einen Flyer verteilt, in dem der Zusammenhang von „Absprache“ und „Verschwörung“ etwas  genauer durchdekliniert wird. [4]]

Resümee

Der „wissenschaftliche Vortrag“ war eher eine Agit-Prop-Veranstaltung mit heftigem Bashing der „bösen“ Verschwörungs“gläubigen“. Unterschiedliche Bewertungen von Ereignissen wurden von Dr. Linden aus der sachlich-kontroversen auf eine rein emotionale Ebene gezogen!
Entgegen seines formulierten Anspruchs hat er eben nicht entlang von Fakten um Wahrheiten gerungen – sondern es ging immer wieder um (den Kampfbegriff) „VerschwörungsTheorie“. Linden macht selber genau das, was er den anderen („Verschwörungstheoretikern“) zum Vorwurf macht: Stimmung statt Faktenbearbeitung!
Extrem deutlich wurde das bei jedem seiner unverhüllt (ab)wertenden Kommentare zum aktuellen Ukrainekrieg: Linden ist ein beinharter Russland-Denunzierer!

Falls die Qualität DIESES Vortrags in der VHS wirklich das aktuelle Niveau der „politischen Wissenschaften“ korrekt widerspiegelte, dann hat die bürgerliche Demokratie echte Probleme!

Ein Vorschlag als Nachgang
FÜR eine seriöse Podiumsveranstaltung zwischen kraz (et al) und VHS

Oben haben wir mehrfach dargelegt, dass es viele Ereignisse gibt, bei denen es sich (politisch) lohnen würde zu entscheiden:

  • Sind sie Zufall?
  • Steht dahinter eine Planung, ein Konzept seitens der Herrschenden?
  • Oder sind sie nur eine Mischung zwischen beidem?

Es wäre doch wirklich spannend, die o.g. Fragen, die Herr Dr. Linden alle nur ganz kurz angetippt hat [3], auf einer Podiumsdiskussion zwischen Vertretern der VHS (beispielsweise Herrn R. Gebhardt) und der kraz (gerne auch  anderen linken Aachener Kritikern des zulässigen Staats-Narrativs) mal öffentlich durchzudeklinieren.
Hilfreich wären dabei eine neutrale Moderation & für jedes Thema ’10 Minuten‘ (jeweils zwei Pro- und Kontra und danach ein Meinungsbild beim Publikum)
==> Vielleicht findet sich ja jemand bei den „Guten“, so etwas demnächst mal zu organisieren?

 

Anmerkungen zum Text

[1] ‚Nachdenkseiten‘ zu Linden als Geheimdienstmann, Mutige Ignoranz – Eine Gegneranalyse-Analyse in eigener Sache

[2] „Postfaktisch“, Die kraz hat bei Wikipedia nachgelesen: „Als postfaktische Politik wird schlagwortartig ein politisches Denken und Handeln bezeichnet, bei dem Fakten nicht im Mittelpunkt stehen. Die Wahrheit einer Aussage tritt dabei hinter den emotionalen Effekt der Aussage vor allem auf die eigene Interessengruppe zurück.“

[3] Hier eine kleine Sammlung von Ereignissen, deren Hintergrund in einer öffentlichen Diskussion mal geklärt werden sollten:
Warum 9/11? Warum Afghanistankrieg? Warum der Irak-Krieg2003? Warum der Libyen-Krieg? Was war die Finanzkrise 2009? Hintergründe der NSU? Corona und die Corona-Letalitätszahlen – Warum der aktuelle Ukraine-Krieg?- Northstream2-Sprengung? – etc.

 

[4] Flyer der kraz, verteilt am 28.3.23

Begriffsklärungen für „Absprache und Verschwörung“

    • Absprachen geschehen zwischen Partnern,
      dabei gibt es offene oder konspirative Absprachen.
    • Verschwörung ist eine heimliche Absprache
    • Verschwörer sind die, die sich an einer Verschwörung (heimlichen Absprache) beteiligten
    • Wer eine Verschwörung aufdeckt (=öffentlich) macht ist entweder ein Verräter (aus Sicht der Verschwörer) oder ein Aufklärer (aus Sicht der Kritiker).
    • „Verschwörungs-Theoretiker“ [5] ist der (künstliche?) Begriff für jemanden, der glaubt bei anderen eine „Verschwörung“ zu sehen, obwohl diese gar nicht existiert. Diese Markierung wird immer jemandem zugesprochen und angeheftet – aber niemand akzeptiert diese Markierung für sich selber!

Solche Absprachen und Verschwörungen gibt es IMMER im politischen Machtverhältnis zwischen „Herrschenden“ auf der einen Seite und den „Beherrschten“ auf der anderen Seite.

Begriffsverwendung: ‚Konspiration‘ – ‚heimlicher Plan‘ – ‚Verschwörung‘
Bei sich selber nennt man die eigene ‚Konspiration‘ immer einen ‚heimlichen Plan‘, während man das völlig Gleiche bei den anderen als „Verschwörung“ denunziert. (Diese gezielte Wortwahl entspricht dem klassischen Framing-Konzept. [6])

Die Herrschenden nennen die heimlichen Absprachen der Beherrschten eine „Konspiration“, während die Beherrschten ihre eigene heimliche Absprachen einen „heimlichen Plan“ nennen.

Man sieht: Es gibt jede Menge heimliche Absprachen.
Aber wenige geben zu, DASS das so ist!

Am 28.3.2023 wurde dieser Kampf um die Deutungshoheit auch in Aachen geführt.
Diejenigen, die im Interesse der Herrschenden handeln, wollen, dass wir als Beherrschte nicht sehen (bzw. verstehen) können, WAS die Herrschenden da so bewusst treiben. Deshalb versuchen sie uns die Fähigkeit abzusprechen, die heimlichen Pläne der Regierenden als „Pläne“ zu erkennen!
Und das Mittel zu unserer Verblödung ist die Unterstellung, wir wären nur „Verschwörungstheoretiker“ und würden uns solche (realen) ‚Verschwörungen‘ nur herbei phantasieren.

Tatsächlich (und leider) gibt es auch ein „Zuviel“ an unterstellten ‚Verschwörungen‘!
Auf unserer Seite sehen leider auch Leute ein deutliches „Zuviel an Verschwörungen“; sei es, weil sie intellektuell oder psychologisch überfordert sind, sei es, weil sie von den ’sozialen Medien‘ entsprechend aufgeputscht werden [7]. Aus beiden Gründen gibt es jedenfalls Leute, die viel zu viel ‚heimliche Pläne der Herrschenden‘ sehen – und es soo den Herrschenden leider sehr einfach machen, auch den berechtigten und ernsthaften Kritikern zu unterstellen, auch sie wären „nur Verschwörungs-Theoretiker“.

‚Verschwörung‘ gibt es auch im normalen Leben …
Solche Absprachen gibt es nicht nur in der Politik, sondern auch im ganz normalen Leben.

• Im Kapitalismus nennt man das ‚Kartelle‘ und ‚Oligopole‘.
Innerstaatlich werde sie meist verhindert, zwischenstaatlich gehören sie zum „normalen“ Leben.
• Bei kriminellen Strukturen nennt man das „Mafiöse Struktur“ oder „Bande“
auch hier: wird innerstaatlich meist verhindert, zwischenstaatlich ist es eher unbeliebt.
• Im Sport gibt es „Spielabsprachen“: Als Manipulation bei Sportwetten oder als Staatsdoping bei Olympiaden – und bei der Tour de France …

Anmerkungen zum Flyer

[5] ‚Verschwörungs-Theoretiker‘ ist eine Begriffsbildung seitens der CIA. erstmals formuliert am 1. April 1967 im CIA-Dokument 1035-960 (siehe hier 50 Jahre „Verschwörungstheoretiker“ | Telepolis)
[6] „Politisches Framing“ von Elisabeth Wehling (Das Buch ist ein MUSS zum Verstehen von Manipulation in der politischen Sprache!)
[7] Die kraz unterstellt, dass bestimmte Abteilungen in den Geheimdiensten gezielt solche irren (verwirrenden!) Meldungen entwickeln und dann verbreiten, um dadurch Verwirrung zu stiften – weil die wirklich wirren Verschwörungs-Ideen zu einer generellen Untergrabung des Vertrauens in kritisches Denken führen!

Leser haben 2 Kommentare hinterlassen.

  • Franz-Josef Surges hat kommentiert am

    Da haben Sie sich aber Mühe gegeben.
    Die Dienste und die (bekannten) aachener Wasserträger der Dienste wird es kaum stören….

  • Jochen hat kommentiert am

    Verschwörungen sind die Praxis und keine Theorie seit Menschengedenken – ansonsten bräuchten wir z.B. keine Kartellbehörde gegen illegale Preisabsprachen.
    Bei dem Begriff ‚Verschwörungstheorie/-ideologe‘ geht es darum die Deutungshoheit zu behalten und jeglichen Diskurs mangels Argumenten und daher zwecks Ablenkung abrupt zu beenden. Man sollte bei diesem und den anderen üblichen Kampfbegriffen daher sich jegliche Diskussionsangebote sparen und wenn als weiteres beliebtes Propaganda-Instrument der Strohmann-Trick (sich auf einen Dritten, gerne einen Experten, berufen) i.d.R. noch die Diffamierung zum Zuge kommt, Denjenigen wegen Verleumdung/übler Nachrede konsequent verklagen. Optimisten können noch die Frage versuchsweise stellen, ob man denn außer unsachlichen Unterstellungen auch noch Argumente anzubieten hätte.

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