Nächste Runde im Zensurversuch gegen Daniele Ganser

27. Februar 2023 | Veröffentlicht von Markus Kirch / ws, 5 Kommentare

„Gutmenschen“ wollen Ganser-Veranstaltung verhindern

(Update 1.3.) Daniele Ganser soll am 28. März im Eurogress einen Vortrag halten. Im Vorfeld wird seit längerem von interessierten „Kreisen“ versucht, durch eine Raumkündigung diesen Vortrag zu unterbinden. Auch die Ratsfraktion der PDL Aachen hatte sich an diesem Zensurversuch beteiligt.
Deshalb hatte es in dieser ‚Causa Ganser‘ die schriftliche Nachfrage eines irritierten PDL-Mitgliedes gegeben. Diese wurde aber seither von die Ratsfraktion der PDL Aachen nicht beantwortet.

Nun hat die DieLINKE Aachen tatsächlich doch geantwortet – wenn auch nur implizit

Seit gestern „kommuniziert“ die PDL Aachen direkt mit der ganzen Bevölkerung – leider ohne auch nur im Ansatz Bezug auf die an sie gerichtete Kritik zu nehmen. Eine Antwort auf die schriftliche Anfrage oder den Artikel in der Kraz liegt bis heute nämlich weiterhin nicht vor.

Aufruf zur Zensur – auch von der PDL unterzeichnet

Für Mittwoch den 01.03.23 um 16 Uhr wird von einem breiten Bündnis fast aller Parteien (Grüne Jungend, DieLINKE Aachen, SPD, Die Partei, UWG, Volt, Die Grünen, DGB und andere) [1] zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz in Aachen aufgerufen, um so bei der letzten Ratssitzung vor dem Vortrag von Ganser in Aachen zu versuchen, diesen doch noch zu verhindern.

Undemokratisches Vorgehen

Zu der Argumentation der verschiedenen Parteien und Organisationen gegen Daniele Ganser und den demokratiefeindlichen Implikationen dieser Vorgehensweise haben wir im oben zitierten Artikel bereits einiges geschrieben. [3] Ein Kritiker des laufenden Krieges in der Ukraine soll daran gehindert werden, seine Meinung zu diesem Krieg zu äußern. Er wird stattdessen mit der Antisemitismus-Keule bearbeitet. Es herrscht fast wieder eine Stimmung im Land wie zu den düstersten Zeiten der Lockdowns, als ebenfalls jede abweichende Meinung als „Hochverrat“ betrachtet und die Abweichler ohne das Recht auf Gegenrede und Verteidigung kurzerhand einfach medial gelyncht wurden.

Alles was kompliziert …

Was also ansteht ist eine Anti-Zensur-Veranstaltung gegen eine Pro-Zensur-Veranstaltung gegen Ganser (ist schon alles etwas kompliziert geworden!). Den entsprechenden „Aufklärungsartikel eines gewissen Herrn Klarmann vom 25.01.2023 mit dem Titel „Verschwörungsbooster: „Friedensforscher“ Daniele Ganser soll in Aachen auftreten“ gibt es hier auf der staatlich alimentierten Seite „Demokratie leben!“ Aachen, Koordinierungs- und Fachstelle Arbeit und Leben DGB/VHS NRW e. V.“

Gegenwehr gegen den Zensurversuch

Das Bündnis gegen Waffenlieferungen nimmt das so nicht hin und ruft deshalb zu einer Gegenkundgebung auf.
Diese wird natürlich zum gleichen Zeitpunkt und am gleichen Ort stattfinden: Mittwoch. den 01.03.23 um 16 Uhr am Markt.
Unter dem Motto „Keine Zensur gegen Daniele Ganser im Eurogress“ werden die für Meinungsfreiheit, gegen Zensur und gegen weitere Waffenlieferungen in die Ukraine sowie für die sofortige Aufnahme diplomatischer Verhandlungen eintreten!

  • Kommt bitte zahlreich!
    Wir zeigen denen, dass sie keineswegs für alle Aachener sprechen, auch wenn man das bei diesem bunten Sammelsurium von Parteien und Organisationen vielleicht denken könnte.
  • Bringt Schilder mit gegen Krieg und Waffenlieferungen, für Julian Assange und Meinungsfreiheit und natürlich für die Redefreiheit von Herrn Dr. Daniele Ganser.

Anmerkungen

[1] Der Aachener Friedenspreis ist auch für Zensur!
Demokratie leben! Aachen (@LAP_AC) schreibt: „Uns erreichte eben die Information, dass der Verein Aachener Friedenspreis nun ebenso dem Bündnis angehört und den Aufruf zur Kundgebung unterstützt. #aachen  https://twitter.com/LAP_AC/status/1629833754905653249?s=20″

[2] Hier ein Artikel aus der Aachener Internetzeitung „movie‘, der sich inhaltlich mit den Vorwürfen gegen Ganser auseinandersetzt.

Leser haben 5 Kommentare hinterlassen.

  • Brigitte hat kommentiert am

    Wer politisch links ist, begrüßt das.
    https://taz.de/Verschwoerungsguru-Ganser-in-Muenchen/!5627768/

  • Doppeltgemoppelt hat kommentiert am

    Paradox ist, wenn gegen Demokratiefeindlichkeit demokratiefeindlich vorgegangen wird. Im Fall D. Ganser will man die Deutungshoheit zum Ukraine(USA)/Russland – Konflikt nicht verlieren und aufklärende Fakten, wie z.B. der westl. herbeigeführte Putsch 2014 (‚Maidan‘) unter Beteiligung von waschechten Neonazi’s , gegen den sich die russisch-stämmigen Bevölkerungsteile zur Wehr setzten, um jeden Preis unterbinden. Wenn sich dagegen jedoch die Russen tatsächlich oder angeblich in westl. Wahlen einmischen oder eine Reichsbürger-Rentnergang hierzulande einen ‚Umsturz‘ plant, sieht die Sache natürlich ganz anders aus. Doppelmoral und Doppelsprech am laufenden Band!

  • Dr. Claudia Mellies hat kommentiert am

    Muss man wieder Angst haben in Deutschland eine eigene Meinung zu haben. Was unterscheidet uns dann eigentlich noch von Russland oder China. Leben wir nicht mehr in einer pluralen demokratischen Gesellschaft? Ich kann gar nicht glauben, was da passiert. Wir brauchen dich unbedingt den Diskurs, gerade wenn Lösungen schwierig sind.

  • Brigitte hat kommentiert am

    weifelhaftes Verhalten. Nach Siegfried Jäger wird er seit den 1980er Jahren als abschätzige Bezeichnung für Personen verwendet, „die humanistische, altruistische, auch religiös-mitmenschliche Lebensziele und Argumente höher einschätzen als utilitaristische und ihr Handeln, ihre Politik, ihr Leben danach ausrichten.“

    Gutmensch wird seit Mitte der 1990er-Jahre auch seitens konservativer und rechtsgerichteter Kreise mit dem Begriff „Politische Korrektheit“ verbunden und als Anklage verstanden.

    Gutmensch ist ein Begriff der rechtsextremen Szene. Versteht diese „Zeitung“ sich nicht mehr als links?

    • Zitiermann hat kommentiert am

      Ihr Kommentar folgt komplett dem Text von Wikipedia, leider haben Sie das Zitieren vergessen (hat manchem PolitikerIn schon seinen/ihren hoch dotierten Job gekostet) auch haben Sie den LeserInnen hier den letzten Abschnitt in Wikipedia unterschlagen, der da heisst „Der Duden, der den Begriff 2000 aufnahm, definiert „Gutmensch“ als „jemand, der sich (in einer als unkritisch oder übertrieben empfundenen Weise) empathisch und tolerant verhält, sich für Political Correctness u. Ä. einsetzt.““
      https://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch

Bitte bleibe mit Deinen Kommentaren sachlich und respektvoll.

Kommentarregeln:

An jedem Artikelende gibt es eine Kommentarfunktion. Diese ist für 6 Tage nach Erscheinungsdatum freigeschaltet, danach ist die Kommentarmöglichkeit geschlossen.

Richtlinien für die Kommentare:

  • Rechte Hetze in den Kommentaren wird nicht geduldet.
  • Keine Beleidigungen, bleibt sachlich.
  • Bitte keine Abhandlungen oder sinnfreie Texte schreiben, fasst euch kurz
    (maximal ca. 2500 Zeichen)
  • Bitte nur relevante Inhalte posten.
Der Administrator behält sich vor, Kommentare die sich nicht daran halten zu löschen.