„Mehr Zensur durchsetzen“ in Aachen?

6. Februar 2023 | Veröffentlicht von , 2 Kommentare

Die Bemühungen von Schmiermann & Co

(Änderungen in rot am 11.2.) Schmiermann & Co bemühen sich kräftig, bestimmte Themen in Aachen „verbieten“ zu lassen. In welchem „dienstlichen“ Auftrag das geschieht, ist unklar. Aber:

  • Bei einem geplanten Konzert von Stockhausen am 17. Februar haben sie schon erfolgreich den Raum (die City-Kirche) gecancelt.
    Hier hat sich was entscheidendes geändert: Die Veranstalter konnten nach Holland (Vaals) ausweichen! Das Konzert findet dort also wie geplant statt! (siehe hier im Veranstaltungskalender)
  • Bei dem geplanten Vortrag von Daniele Ganser im Eurogress am 27. März sind ihre Bemühungen noch im vollen Gange…

Achtung geändert!!: Zur Absage des Stockhaussen-Konzertes in der City-Kirche, Konzert findet jetzt doch statt in Vaals!

Der Termin ist schon lange in der kraz angekündigt hier der link.
Wir dokumentieren hier den bisher bekannten Schriftverkehr mit den Details zu der Absage seitens der City-Kirche (ohne weiteren Kommentare)

a) Die Absage des Raums durch die Kirche …

— Am 03.02.2023 um 16:01 schrieb Timotheus Eller <eller@citykirche.de>: —

Sehr geehrter Herr Stockhausen,
nach vielfacher Beratung möchte ich Ihnen mitteilen, dass das Konzert am 17.02.23 bei uns in der Citykirche St. Nikolaus nicht stattfinden kann.

Für Fragen stehe ich ab Dienstag selbstverständlich zur Verfügung.
Mit einem freundlichen Gruß,
Timotheus Eller

b) Die Antwort von Stockhausen an die Kirche …

— Datum: 2023-02-04 —

Lieber Herr Eller,
ich bedaure das alles.
Für mich ist es ein klassischer Fall von Rufmord, Verleumdung … irgendjemand schreibt ich gehöre zu den Querdenkern, dann lesen es andere und ich werde „geframed“.
Wo sind wir gelandet …. ????
Ich bin sehr ent-täuscht, hätte auch von der Kirche mehr „Rückgrat“ erwartet.

Bitte geben Sie mir den Kontakt zu diesem Herrn Klarmann, der diese unsägliche Verleumdung ausgelöst hat. Bitte leiten Sie mir auch seine Mail an Sie weiter, damit ich mich darauf beziehen kann. Ich will das mit ihm klären und nicht einfach so im Raum stehen lassen.

Es wird gar nicht geprüft, was ich denke, was ich im Einzelnen geäußert habe, sondern es reicht mich einer Gruppe zuzuordnen. Angst wird geschürt, ich könne jemandem schaden.
Ich habe mich für freiheitliche Werte eingesetzt und für einen weltweiten Frieden ausgesprochen, der nur auf dem Frieden von jedem Einzelnen beruhen kann.

Herzliche Grüße, alles Gute Ihnen, Markus Stockhausen

c) dieser Abschnitt wurde entfernt.
Es war ein durch ein Versehen veröffentlichte Brief, der nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war.

Weitere Infos zu diesem Vorgang sind hier zu lesen…

— Zum Versuch der Verhinderung des Ganser-Vortrags im Eurogress —

Auch die Veranstaltung von Daniele Ganser wurde in der kraz schon seit längerem angekündigt (hier link).
Am Samstag konnte man dann aber in den Aachener Nachrichten in einem längeren Artikel von den Ehrenmännern „Klarmann und Eimer“ Folgendes lesen:

Sein Auftritt beschäftigt die Aachener Politik. Auf Betreiben aller Fraktionen hin hat das städtische Rechtsamt … Absage geprüft.“ …
„Einst hatte er [Ganser] Renommee in wissenschaftlichen Kreisen und in Teilen der Friedensbewegung. Allerdings nähert er sich …Verschwörungserzählungen an.“ ….
„Die Sozialpsychologin Pia Lamberty … warf Ganser vor, den Hololcaust zu verharmlosen“ ….

„Gleichwohl dürfte der Abend in Aachen [mit Ganser] als Pilgerevent für Verschwörungsgläubige, „Querdenker“ [ohne ..Innen!] Putin-Anhänger und Amerika-Feinde enden.“

[Und jetzt plappern die Schmiermänner das wirklich spannende aus:]  „Wie so etwas künftig verhindert werden kann, ist die zentrale Frage … Gut denkbar, dass schon bald die Richtlinien für die Vergabe der Säle überarbeitet wird“ [„überarbeiten“ klingt wirklich schöner als zensieren …]
„Eine Buchung durch Figuren wie Ganser soll dem Eurogress nicht noch einmal durchgehen.“

Und seit heute (8.2.) amüsieren sich die Schmiermänner über kritische Leserbriefe in AN/AZ!

Alle (??) Ratsfraktionen hätten die Prüfung betrieben ..

Ob die AFD das wirklich gemacht hat, ist politisch denkbar unwahrscheinlich.

Bei der Linksfraktion im Aachener Stadtrat war sich die kraz da nicht so sicher und hat deshalb heute angerufen.
Der Anruf ergab, dass die Linksfraktion „so etwas nie gesagt/beantragt habe und dass sie sich entsprechende Schritte vorbehalten und bald (?) eine Stellungnahme dazu veröffentlichen würde“ (wörtlich!).

Zumindest an diesem Teil des Artikel-Inhalts müsste für jeden sichtbar sein, wie unseriös hier Behauptungen und Zensurversuche miteinander verschmiert werden. Aber welche Wirkungen diese Schmierereien letztlich haben werden, ist unklar.

„Erfolgreiche“ Zensur in anderen Städten

In anderen Städten waren die „Dienste“ damit gegen Daniele Ganser jedenfalls sehr „erfolgreich“. Zum Beispiel in Dortmund, wo Ganser am Vortag der geplanten Aachener Veranstaltung auftreten wollte.
Wir sind gespannt ob – und wenn dann wie – sich die AN-Redaktion aus der Sachlage herauswinden wird.

Die erste Stufe der Zensur ist in Aachen schon eingetreten

Der lange schon geplante Auftritt von Ganser stand im Veranstaltungskalender des Eurogress, verschwand dann aber kommentarlos so um den 10./15.1.2023. Heute ist der Ganser-Termin in Aachen gelöscht, zumindest nicht mehr auf den offiziellen städtischen Seiten sichtbar. Sehr wohl aber auf den Seiten von Ganser selber …. Dort gibt es auch NOCH Karten für seinen Auftritt:…

Anmerkungen

[1] Ganser-Auftritt in Dortmund abgesagt!

[2] Infos zu weiteren Absagen

Leser haben 2 Kommentare hinterlassen.

  • Said-AC hat kommentiert am

    Ich, der ich aus dem Iran stamme, hätte nie und nimmer gedacht in Deutschland ein solches Ausmaß an Zensur bei so geringem Anlass zu erleben. Meine Hoffnung, dass der Iran sich immer mehr in Richtung des demokratischen Deutschlands entwickelt ist der Befürchtung gewichen, dass Deutschland sich in Richtung Iran entwickelt. Sehr traurig und besorgniserregend.

  • Ruth Breuer hat kommentiert am

    Der inflationäre Gebrauch von Worten wie Verschwörungstheoretiker, Antisemit und Verfassungsfeind sind wir aus der Feder von Herrn Knuppertz (Klarmann)gewohnt.
    Auffallend in dem Zusammenhang ist, dass sie in nahezu allen Fällen verleumderisch benutzt werden und Menschen betreffen, die zu einer anderen Einschätzung auf aktuelle gesellschaftliche und politische Themen kommen, als die vorherrschende Sichtweise. Aber sind nicht die verschiedenen Sichtweisen und deren Diskurs in einer Demokratie von Nöten, damit sie sich überhaupt so nennen darf?
    Und sind es nicht gerade die öffentlichen Veranstaltungsorte, an denen Sie sicht-und hörbar werden müssen?
    Nur so kann der Bürger zu einer ausgewogenen Einschätzung kommen und sich am Diskurs beteiligen.
    Und wie soll man es anders verstehen als zutiefst heuchlerisch wenn vom „hohen Gut der Meinungsfreiheit“ gesprochen wird, um es ein paar Zeilen weiter mit Füßen zu treten.

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