Öffentlicher Widerstand gegen
14. März 2021 | Veröffentlicht von Walter Schumacher, Ein Kommentarkrankmachenden Flugverkehr über der Drei-Länder-Regio
die kraz hatte vor zwei Wochen über die Pläne zur Erweiterung des Flughafens Lüttich berichtet. (siehe hier)
Dabei hatten wir einen Aufruf veröffentlicht, dass man dagegen schriftliche Einsprüche bis zum 15. März machen könne. Diese Frist ist heute abgelaufen und wir berichten über eine interessante kleine Aktion.
Unterschriftensammlung
Anwohner im Vaalserquartier hatten einen Mustereinspruch formuliert und waren damit in der Nachbarschaft herum gegangen.
Sie haben viele Gesprächen geführt und innerhalb von drei Tagen 113 (!) Unterschriften bekommen – und diesen Sammeleinspruch heute termingerecht verschickt.
Wir gratulieren zu diesem spontanen Engagement!
Und wir veröffentlichen beispielhaft den Einspruchstext, unter dem die Unterschriften gesammelt wurden.
Sie haben viele Gesprächen geführt und innerhalb von drei Tagen 113 (!) Unterschriften bekommen – und diesen Sammeleinspruch heute termingerecht verschickt.
Wir gratulieren zu diesem spontanen Engagement!
Und wir veröffentlichen beispielhaft den Einspruchstext, unter dem die Unterschriften gesammelt wurden.
— Der Einspruchstext —
==> fdo@liegeairport.com; permis.environnement@liege.be
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir beantragen, dass
- die Umweltgenehmigung nicht in der bisherigen Form verlängert wird
- keinerlei Erweiterungen am Flughafen Lüttich vorgenommen werden
- und das Nachtflugverbot schnellst möglich wieder in Kraft gesetzt wird.
Begründungen
- Bereits jetzt fühlen wir uns und unsere Familien, Freunden und Nachbarn von dem zunehmenden Fluglärm belästigt. Das angestrebte Ziel sind 65.000 Flüge pro Jahr, d.h. 178 Flüge pro Tag. Die Aufhebung des Nachtflugverbots führt bereits jetzt zu massiven Schlafstörungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Aber auch tagsüber sind die Maschinen im Landeanflug unerträglich laut, dass eine Erholung im Garten oder Wald nicht mehr ungestört möglich ist.
- Mit Blick auf die katastrophale Klimakrise und das Artensterben sind die Pläne des Flughafens absolut unverantwortlich. Eine Landebahn soll um 900 m verlängert werden…in ein bestehendes Biotop hinein. Die in der Präsentation vorgestellten Kompensationsmaßnamen sind wissenschaftlich nachweislich unsinnig und dienen lediglich der Ablenkung für die unabsehbaren zerstörerischen Einflüsse auf unsere Umwelt. Einzig und allein die sofortige Einsparung von Treibhausgasen kann unser Ziel sein.
- Die Stadt und die Region Lüttich wird mit Blick auf den Tourismus enorm leiden.
- Sollte die geplante Erweiterung des Flughafens genehmigt werden, werden wir in unseren gesamten Freundes- und Bekanntenkreis zum Boykott der Region aufrufen.
- Mit Blick auf das dicht besiedelte Umfeld der Städte Aachen, Maastricht, Lüttich und zahlreichen kleineren Ortschaften sowie die Nähe zum Atomkraftwerk Tihange wird die Gefahr durch Flugzeugabstürze deutlich erhöht. Der kürzliche Vorfall, bei dem Trümmerteile einer Boeing 747 auf Maastricht fielen, belegt das noch einmal erschreckend eindrucksvoll.
- Schließlich ist beim Verfahren ein Formfehler erfolgt, der sicher auch rechtliche Folgen haben wird:
Die auf der Internet-Seite des Flughafens Lüttich für zwei Tage bereitgestellte Präsentation wurde nicht in deutscher Sprache angeboten. Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist grenzüberschreitend und betrifft somit auch Bürger*innen in Deutschland und in der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Das Vorgehen ist diskriminierend gegenüber den Bürgern, die die französische und flämische Sprache nicht beherrschen.Die Unterzeichner: gegen Fluglärm – gegen den Ausbau des Lütticher Flughafens – für Klimaschutz und Naturschutz
Leser haben Ein Kommentar hinterlassen.
Ich hätte ja gerne mit unterschrieben, wenn ich rechtzeitig von der Sammlung erfahren hätte. Ich bin ja mit betroffen in Aachen auf der Hörn.
Bitte bleibe mit Deinen Kommentaren sachlich und respektvoll.
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