Verweigerung der Veröffentlichung eines Inserats „Für Frieden“

28. Juni 2023 | Veröffentlicht von , 6 Kommentare

durch das ‚Medienhaus Aachen‘

Wie schon berichtet haben Menschen aus der Aachener Friedens- und Anti-Kriegsbewegung einen ‚offenen Brief‘ an Bundeskanzler Scholz verfasst (==> siehe hier). Darin fordern sie Olaf Scholz auf, sich für baldige Verhandlungen im Ukraine-Krieg einzusetzen.
Diesen ‚offenen Brief‘ wollten sie auch als (bezahlte!!) Anzeige in der ‚Aachener Zeitung‘ und im ‚Klenkes‘ abdrucken lassen.
Es scheint aber so zu sein, dass das ‚Medienhaus Aachen‘ (und ihr belgisches ‚Mutterhaus‘) den Abdruck dieses Textes vermeiden wollen, obwohl das ‚Medienhaus Aachen‘ durchaus an dieser politischen Meinungsbildung sogar Geld hätte verdienen können.

Warum das Unternehmen das verweigert, erschließt sich der kraz nicht; der Text selber enthält keinerlei Illegales sondern verweist auf das im Grundgesetz und im ‚2+4-Vertrag‘ verankerte Friedensgebot und fordert den Bundeskanzler auf, dieses Friedensgebot jetzt im Ukrainekrieg auch zu befolgen.

Wir veröffentlichen im Folgenden den Schriftwechsel dazu … [siehe Bericht auch in der NRhZ]

— Mittwoch, 21. Jun 2023 -–

der erste Schriftverkehr:
An: „Medienhaus Aachen, Anzeigenverwaltung“
Von: Ansgar Klein

Werte Damen und Herren,
wie telefonisch mit Herrn Quent vereinbart, sende ich Ihnen in der Anlage den Text eines Inserats, der laut Herrn Quent zunächst von der Geschäftsführung geprüft werden müsse, ob dieser Text in der AZ veröffentlicht wird.

In Erwartung Ihrer umgehenden Antwort sende ich
friedliche Grüße …

— Freitag, 23 Jun 2023 —

An Thelen (Chefredakteur AZ/AN) , Thomas

Werter Herr Thelen,
Schon am 21. 6. 2023 haben wir den in der Anlage übermittelten Inserat-Text – zur Prüfung(!!!) – an Ihren ‚Anzeigenservice‘ geschickt; bisher keine Antwort! ….

— Montag, 26. Jun 2023 14:31:13 —

Betreff: Erinnerung -Inserat
An: „Medienhaus Aachen, Anzeigenverwaltung“
Cc: „Thelen (Chefredakteur AZ/AN) , Thomas“

Zur Erinnerung:

Werte Damen und Herren,
… es ist nicht nachvollziehbar, dass es Ihnen offensichtlich nicht möglich ist, einen derart klaren und Grundgesetz-konformen Inserat-Text innerhalb von 3 Arbeitstagen zu „prüfen“!!!
In Erwartung Ihrer umgehenden Antwort sende ich
friedliche Grüße …

— Montag, 26 Jun 2023 gegen 14:45 —

Herr A. Klein wird angerufen. Er berichtet:
„… Postwendend auf die vorherige Mail hin erhielt ich per Telefon die Mitteilung, dass unser Inserat-Text in KEINEM Printmedium des Medienhauses Aachen, also auch nicht im ‚Klenkes‘, veröffentlicht wird!
Auf Nachfrage nach einer Begründung hieß es, zur der Entscheidung der Geschäftsführung würde keine Begründung mitgeteilt….“

Tja, so weit ist es leider heute in unserer Demokratie !!!

Leser haben 6 Kommentare hinterlassen.

  • „obwohl das ‚Medienhaus Aachen‘ durchaus an dieser politischen Meinungsbildung sogar Geld hätte verdienen können.“

    Echt jetzt?? Naiv, das zu glauben. „Isolate Putin“ so steht’s ja auch auf dem Plakat von Bündnis90/Die Braunen in ihrer Geschäftsstelle in AC…

    Und „unsere“ völkische Tageszeitung, stets der Meinung der Oecher LeserInnen verpflichtet (man lese nur mal die Zuschriften…), verdient im strunz-reaktionären Aachen seit jeher Geld mit der politisch verordneten (political correctness) Meinungs- und Stimmungsmache.

    „Die erste Freiheit der Presse besteht darin, kein Gewerbe zu sein.“ Karl Marx

    • Ich darf korrigieren (auch wenn ich Ihnen voll und ganz zustimme!), die Ablehnung der Veröffentlichung … durch die AZ SOLLTE und MÜSSTE Konsequenzen haben.
      Wird sie aber nicht… Wer sollte denn (leider auch hier wieder Konjunktiv) diese Konsequenzen einfordern?

      Seit der Verabschiedung des Grundgesetzes 1949 im Parlamentarischen Rat haben die jeweiligen, meist reaktionären Regierungen, das Grundgesetz derart traktiert, dass es einem löchrigen Schweizer Käse ähnelt. Und mit dem herbeifabulierten „Killervirus“ und der falschen Pandemie erleben wir die Eliminierung des Grundgesetzes, die Abschaffung unserer Grundrechte. Ergo: keine entsprechende Instanz mehr, Konsequenzen einzufordern… MfG

  • M. Bonte hat kommentiert am

    –? Ein offener Brief an den Bundeskanzler? Recht prätentiös für eine als „demokratiefeindlich“ eingeordnete Aachener Randgruppe!

    – Offen gefragt: Haben die „Menschen aus der Aachener Friedensbewegung“ wirklich damit gerechnet, dass die AZ ihr Schreiben veröffentlicht? Wenn ja, dann beweisen sie damit, dass sie unfähig sind, aus ihrem Urteil über die Situation, demzufolge die BRD Kriegspartei ist, die logischen Schlüsse zu ziehen.

    Ihre Zitation des „Zwei-plus-vier-Vertrags“ unterstützt diese Einschätzung. Mit dem kurz darauf unterzeichneten „Einigungsvertrag“ hat eine der Vertragsparteien (die Deutsche Demokratische Republik) sich selbst liquidiert. Seltsamer Vertrag, der den Status einer Vetragspartei als Rechtssubjekt tilgte. – Natürlich ließen sich hier einige metapysische Überlegungen anschließen, heute aber nicht…wäre müßig, wirklich.

    Die BRD war und ist kein neutraler Staat. Kein Vertrag – und das Grundgesetz schon garnicht – läßt einen solchen Verdacht aufkommen.

    Und überhaupt, wenn der dissidente Teil der Aachener Friedensbewegung Geld zuviel hat, kann sie es ja der Genossin Cindy geben, die ist sympathisch und hat auch manchmal Sinn für politischen Snobismus. Schöne Grüße 😉

    • Jochen hat kommentiert am

      Ich beantworte als Mitunterzeichner die zweite Frage für mich mit einem klaren ‚Nein‘ – zumal es ursprünglich nicht vorgesehen war!
      Den Text des Friedensappells (insbesondere die Formulierung ‚Friedensangebote statt Waffen zu liefern‘) finde ich sehr gut, da er (und darum geht es m.E.) den Leuten die Doppelmoral eines ständig Sonntagsreden haltenden Steinmeiers oder eines Olaf Scholz vor Augen führt, der (erwartungsgemäß) unbeirrt im ARD-Sommerinterview noch einmal bekräftigt hat, dass Russland diesen Krieg nicht gewinnen dürfe und dass Deutschland seine Unterstützung der Ukraine fortsetze ‒ „so lange, wie es notwendig ist“. Klingt, wenn es kein US-Kadavergehorsam ist, erschreckend bis gefährlich naiv, da eine Atommacht einen Krieg nicht ’nicht gewinnen‘, also verlieren kann, ohne dass alle verlieren.
      Es gibt auch wirklich Wichtigeres als einen ‚Klein-Krieg‘ mit einem Lokalblatt, welches sowieso weiter an Bedeutung – und bei einem Abdruck in diesen Kriegspropaganda-Zeiten vermutlich auch große Anzeigenkunden – verlieren dürfte.
      Zum Beispiel dies hier:
      „Es droht die Übernahme unserer Souveränität durch die WHO“
      – reitschuster.de/post/es-droht-die-uebernahme-unserer-souveraenitaet-durch-die-who/
      https://www.youtube.com/watch?v=_uH1usNjvNs (Erklär-Video WHO-Verträge der ‚Bürgerinitiative Gemeinwohllobby‘)

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