Protestaktion vor dem Medienhaus Aachen

22. Dezember 2023 | Veröffentlicht von Friedensgruppe Düren, Keine Kommentare

Abdruck einer friedenspolitischen Anzeige durch Dürener Zeitung verweigert

Nicht übersehbar war die Protestaktion vor dem Medienhaus Aachen gegen die Ablehnung einer friedenspolitischen Anzeige. Am 19.12.2023 hatten sich 13 AktivistInnen aus Aachen, Bonn, Düren, Kerpen und Köln mit Transparenten und Plakaten versammelt. Flyer zu diesem Skandal wurden an Beschäftigte und Besucher des Medienhauses verteilt.

​Mit der beabsichtigten Anzeige in der Dürener Zeitung sollten die vorübergehend in Nörvenich, Kreis Düren stationierten Tornado Piloten und Pilotinnen der Bundeswehr aufgerufen werden, ihr Gewissen hinsichtlich ihrer persönlichen Beteiligung an der sogenannten Nuklearen Teilhabe zu überprüfen und im Kriegsfall den Abwurf der in Büchel lagernden Atombomben zu verweigern. (Siehe hierzu die entsprechenden kraz-Artikel)

​Nicht zum ersten Mal lehnt das Medienhaus Aachen (u.a. Dürener Zeitung, Jülicher Zeitung, Aachener Zeitung, Zeitung am Sonntag, Klenkes) friedenspolitische Anzeigen mit dem Argument ab, es würde nicht dem Kontrahierungszwang unterliegen. Damit ist die Verpflichtung zur Veröffentlichung einer bezahlten Anzeige gemeint, wenn ein Verlag in einer Region eine marktbeherrschende Stellung einnimmt. Nur so kann die im Grundgesetz niedergelegte Verpflichtung der Medien, die Meinungsvielfalt zu fördern, wahrgenommen werden.

Die Begründung dafür hat Andreas Müller, Geschäftsführer des Medienhauses am 10.01.2022 selber gegeben, als er über die internationale Mediahuis Verlagsgruppe sprach: „Der gruppenweite Austausch wird dafür sorgen, dass wir mit unserer starken regionalen Identität und journalistischen Unabhängigkeit weiterhin unserer im Grundgesetz verankerten Verantwortung für unsere Gesellschaft gerecht werden können.“

Während der Aktion kam der Chefredakteur Thomas Thelen zum Gespräch nach draußen. In einem ruhigen und sachlichen Dialog wurden die gegensätzlichen Standpunkte ausgetauscht. Insgesamt war das eine gelungene Aktion, welche trotz Kälte und starkem Wind nicht nur Spaß gemacht hat, sondern auch den Verantwortlichen im Medienhaus Aachen gezeigt hat, dass Zensurmaßnahmen mit einem öffentlichen Protest durch die Friedensbewegung beantwortet werden.

Dieser Artikel wurde ursprünglich bei der „Friedensgruppe Düren“ veröffentlicht.

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