Noch ein Trick zur Verhinderung des e.GO?

9. November 2019 | Veröffentlicht von , Keine Kommentare

Berliner „Autogipfel“ erzwingt Preiserhöhung des e.GO?!?

Die Logik des Autogipfels (in Berlin am 5.11.19) treibt wirklich skurrile Blüten. Als Konsequenz der dortigen Beschlüsse MUSS e.GO den Verkaufspreis für den Wagen verteuern.
Warum? Weil sich die beschlossene Kaufprämie von 6.000 € für jedes E-Autos wie folgt zusammensetzt [1]: Die eine Hälfte (3.000 €) zahlt der Staat, die andere Hälfte der jeweilige (oder die Summe aller [2]?) Hersteller.
Irre Konsequenz: Der e.GO muss TEURER werden!!

Für die anderen Hersteller, die ja immer noch gut vom Verkauf der fossilen Autos leben, mag das als „Mischkalkulation“ angehen. Aber für e.GO könnte diese sehr spezielle Finanzierungsvariante der neuen ‚Kaufprämie für E-Autos‘ zum K.O. werden.

e.GO fürchtet wegen dieser Kaufprämie um seine Existenz und kritisiert den Autogipfel. Im „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagt der Unternehmensgründer Günther Schuh dazu „Diese Regelung kann für uns existenzgefährdend werden“. Um den Eigenanteil zu stemmen, müsste das Unternehmen seine Autos verteuern, „weil wir das Geld nicht vom Verkauf von Verbrenner-Autos nehmen können, wie das bei den großen Herstellern der Fall ist“.
Schuh forderte den Verzicht auf den Anteil bei einem REINEN E-Auto-Hersteller. „Es würde die Bundesregierung nicht viel kosten, wenn sie den Eigenanteil bei uns aussetzen würde. Das wiederum würde unsere Aussichten, auf dem Markt zu überleben, deutlich erhöhen.“ (Siehe hierzu auch einen Artikel in den Aachener Nachrichten)

Die e.GO Mobile AG entwickelt und produziert nach eigenen Angaben mit rund 500 Mitarbeitern „bezahlbare Elektrofahrzeuge“. Das Unternehmen startete 2015 zunächst mit der Entwicklung eines viersitzigen Kleinwagens, und seit 2016 entwickelt der Hersteller auch einen elektrisch oder hybrid angetriebenen Kleinbus.

Erstaunlicherweise hat es aber bisher noch KEINE Auslieferung der Wagen gegeben!!

Das hat bei der kraz zu einem großen Fragezeichen geführt, ob da Seitens der fossilen Autoindustrie vielleicht eine bewusste Strategie im Hintergrund lauert, zur Verhinderung der preiswerten und sinnvollen Aachener E-Autos.
siehe hierzu die kraz-Artikel: Elektroautos: Made in Aachen
und Produziert e.Go Mobile bald ein VW-Funcar?

Anmerkungen

[1] Wer zahlt die „Kaufprämie“? Die kraz konnte nirgendwo eine Quelle finden, wer die Kosten explizit je E-Auto bezahlt. Aber mittelbar bestätigen alle Zitate die Aussage von Günther Schuh.

  • Als weiteren Baustein … vereinbarte die Runde im Kanzleramt höhere Kaufprämien für Stromer. Für rein elektrische Autos unterhalb eines Listenpreises von 40.000 Euro soll der Zuschuss von bisher 4000 auf 6000 Euro steigen… (Handelsblatt)
  • ….. „Die Industrie wird sich wie in der Vergangenheit auch daran beteiligen“, sagte VDA-Chef Bernd Mattes nach dem Autogipfel. (Managermagazin)
  • Bundesregierung und Autoindustrie haben sich bei einem Spitzentreffen auf eine milliardenschwere höhere Kaufprämie für Elektroautos verständigt.
    Beide Seiten übernehmen wie bisher jeweils zur Hälfte die Kosten … (Spiegel)
  • Bund und Autoindustrie wollen wie bisher jeweils zur Hälfte die Kosten übernehmen – zu den genauen Summen gab es keine Angaben … (Autobild)
  • Die Bundesregierung und die Autoindustrie haben sich auf eine höhere Kaufprämie für Elektroautos verständigt. Dabei übernehmen beide Seiten wie bisher jeweils zur Hälfte die Kosten. (Deutschlandfunk)

[2] Wer zahlt den Industrieanteil der Kaufprämie? Der jeweilige – oder anteilig alle – Fahrzeug-Hersteller?? Auch bei dieser Frage waren wir nicht erfolgreich. Falls es wirklich der JEWEILIGE Hersteller machen müsste, wäre das für e.GO (als reiner E-Auto-Hersteller) extrem nachteilig!

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