‚langetönefürdenfrieden‘
19. Februar 2023 | Veröffentlicht von Walter Schumacher, Keine KommentareEin Konzert mit Markus Stockhausen in Vaals/NL
Freitagabend fand das Konzert ‚langetönefürdenfrieden‘ von und mit Markus Stockhausen in der alten ‚Hervormde Kerk‘ in Vaals jenseits der Aachener Grenze statt.[1] Über 200 BesucherInnen hatten die kleine Kirche an dem Abend in Vaals/NL mehr als gut gefüllt,
in der Stockhausen mit seinen 24 Mit-MusikerInnen ein ganz besonderes Konzert aufführte.
Markus Stockhausen – warum er diese Konzertreihe organisiert
Schon im Konzert-Titel, aber auch in seiner Konzertankündigung macht M. Stockhausen deutlich, dass er sein Konzert als „Friedensaktion“ versteht.
Seine kurzen Einleitungsworte waren entsprechend: „… Ich mache das hier für den Frieden zwischen allen Menschen aller Nationen, Ethnien, Sprachen, Kulturen, … eben auf meine Art!„. Und nur in einer lakonischen Anmerkung wies er auf den Zwang hin, dass er – statt in der ‘City-Kirche‘ in Aachen – jetzt in der Kirche in Vaals auftreten müsse: „Ich wusste gar nicht, dass ich Querdenker sein soll“ [siehe dazu weiter unten].
Und dann begann ein Musikerlebnis der ganz besonderen Art.
Die Musik war wirklich ‚langetönefürdenfrieden‚
Die Musik war kein klassisches Konzert, sondern eher ein ‘Musikteppich‘, der dauerhaft in der Kirche schwebte, meist sehr harmonisch im Raum ‚stehend‘, manchmal aber auch sehr dissonant (zumindest für das Ohr des Berichterstatters). Und mit „dauerhaft“ ist wirklich dauerhaft gemeint:
Es war EIN einziges Stück – 1 Stunde und 30 Minuten (ohne Unterbrechung)!
Seine Mit-MusikerInnen kamen aus den verschiedensten Orten.
Stockhausen hatte sie für dieses Konzert über seinen Newsletter/Kanäle nach Aachen/Vaals eingeladen. Und ALLE waren dann individuell nach Vaals gekommen, ohne sich vorher zu kennen oder gar gemeinsam geprobt zu haben. Die Hälfte waren Instrumentalisten, die andere bildete den Chor.
Vor der öffentlichen Aufführung gab es eine kurze, interne Absprache zwischen den 25 MusikerInnen – und das reichte dann vollauf, um ein wirklich beeindruckendes Konzert aufzuführen.
Nach dem Konzert
Die Veranstalter hatten auch den Gemeindesaal zur Kirche buchen können, so dass nach dem Konzert viele BesucherInnen dort noch angenehme Gespräche sowohl miteinander als auch mit den Musikern führen konnten, wodurch dieser Abend wunderbar ausklang.
Markus Stockhausen hat am Tag danach geschrieben …
Sein Schreiben ist im Anhang aufgeführt. [2] Darin hat er sich bei allen Mitwirkenden und BesucherInnen bedankt. Es war wohl auch für ihn ein sehr angenehmer Aufenthalt in in Vaals/NL !
Dieser Auftritt von M. Stockhausen in Vaals hat eine Vorgeschichte
Am 29.10.22 war Markus Stockhausen schon mal in Aachen im Rahmen eine Anti-Kriegs-Kundgebung/Demonstration aufgetreten. (hier der entsprechende Bericht…). Dann wurde das Konzert für den 17. Februar in der City-Kirche in Aachen/D geplant und entsprechend angekündigt.
Aufgrund entsprechender Schreiben war aber dem verantwortlichen Pfarrer dann Angst eingejagt worden, so dass der von seiner Seite aus den zugesagten Raum kündigte.
Zwei andere angefragte Kirchen in Aachen lehnten ebenfalls ab bis schließlich – wie schon im Mittelalter (sic!) – Ersatz im benachbarten Ausland (den Niederlanden) gefunden wurde, nämlich in der „Herformde Kerk“ in Vaals/NL.
Die wesentlichen Details dieser Vorgeschichte sind in der kraz hier dokumentiert.
[Bild & Text ergänzen um den Beitrag als Printscreen von denSchmiermännern ??? ]
und Screenshot https://kraz-ac.de/mehr-zensur-durchsetzen-in-aachen-8970
Für Leute mit Interesse an ‚Geschichte‘
Durch die Grenzlage des (katholischen) Aachens zu den (protestantischen) Niederlanden haben solche Zensur-Maßnahmen „Tradition“. Da wiederholt sich ein wenig die Geschichte: So ab 1640 mussten protestantische Christen (wenn sie in Aachen wohnten) nach Holland „ausweichen“, weil ihre katholischen Christen-Brüder ihnen den Gottesdienst in Aachen verwehrten.
==> Siehe hierzu die spannende Geschichte in Wikipedia ….
Und jetzt noch EINE mögliche (dialektische) Ironie des Ganzen
Viele BesucherInnen wussten um die Raumkündigung der City-Kirche. Alle waren darüber entsetzt. Insofern könnte deshalb sogar der Versuch der Schmiermänner, dieses Konzert in Aachen zu verhindern, letztlich sogar mobilisierend gewirkt haben!
Auf jeden Fall wäre diese dichte und würdige Atmosphäre in der Herformde Kerk keinesfalls durch die City-Kirche zu toppen gewesen!
Anmerkungen
[1] https://www.markusstockhausen.de/trompeter-musiker-komponist/677/langetoenefuerdenfrieden
[2] Das Schreiben von M. Stockhausen vom 19.2. nach Aachen …
Lieber Herr Eller,
sehr geehrter Herr Rein,
sehr geehrter Herr Thelen,
sehr geehrter Herr Loesl,
sehr geehrter Herr Klarmann,
das Konzert „langetönefürdenfrieden“ in der Hervormde Kerk in Vaals am vergangenen Freitag fand einen überwältigenden Zuspruch. Über 200 Menschen kamen um der Musik zu lauschen. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, ja es saßen sogar Menschen auf dem Boden. Es breitete sich in der Tat eine friedliche, zutiefst gemeinschaftliche Schwingung aus, besonders auch als gegen Ende das Publikum sich mitsingend beteiligte.
Der Wunsch nach Frieden ist enorm stark. Eine weitere Eskalation der Kriegsgeschehnisse durch fortgesetzte Waffenlieferungen lehnen die meisten Menschen ab, und der Unwille und das Unvermögen Verhandlungen herbeizuführen zwischen den Kriegsparteien ist besonders nach den Geschehnissen des 2. Weltkrieges beschämend. Was wurde nach einem Jahr Krieg, Zerstörung und unermesslichem Leid erreicht? Nichts! Die Fronten haben sich nur weiter verhärtet. Und da soll als Lösung des Konfliktes noch mehr Krieg helfen?
Lesen Sie dazu unten eine Nachricht eines Aachener Freundes, die mich gestern erreichte.
Mein Resumée ist, dass die Veranstaltung in Vaals ein voller Erfolg war, und dass es der Aachener Zeitung nicht schlecht gestanden hätte im Vorfeld darüber zu informieren, sowie es mit dem Interview mit Herrn Loesl vorgesehen war.
Die spaltenden, unfreundlichen Twitter Tweets von Herr Klarmann (Knupperzt?) haben nur Unfrieden gebracht und wiederholen sich – nicht nur auf meine Person bezogen – hoffentlich nicht wieder.
Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Sonntag,
mit freundlichem Gruß, Markus Stockhausen
(bcc an einige wunderbare Friedens-Mitstreiter, die halfen das Konzert doch möglich zu machen)
____________________
Hallo Markus,
es war eine große Freude, an der gestrigen „friedensstiftenden“ Veranstaltung teilgenommen und Dich nach langer Zeit wiedergesehen zu haben.
Die zahlreichen Besucher strafen diejenigen Lügen, die das Konzert in Aachen hintertrieben haben. Ich fand Deine „Anmoderation“ eben deshalb auch treffend.
Mein Vater war Offizier im 2. Weltkrieg und ist bei der Ardennen-Offensive schwer verwundet worden. Mein Onkel wurde als junger Leutnant nach einem Bauchschuss mit einem der letzten Flugzeuge aus Stalingrad herausgeflogen. Beide waren nach diesen Erfahrungen als überzeugte Europäer vor jeder kriegstreibenden Ideologie gefeit. Sie hätten sich auch für eine Friedenslösung heute engagiert!
Herzliche Grüße von …
[3] Bericht von der Bloggerin Marzena Blank, http://www.marzena-blank.de/konzert/skandal-in-der-aachener-kirche-absage-des-konzerts-von-markus-stockhausen-langetoenefuerdenfrieden-in-der-citykirche-am-17-02-2023/
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