Karneval im Rheinland
18. Februar 2014 | Veröffentlicht von Walter Schumacher /mt, Keine KommentareMittlerweile ist der Karneval hier unausweichlich geworden: Der Karneval im Rheinland; für einige Grund zum Feiern-total, für andere ein Grund sich in den „tollen Tagen“ in andere Gefilde zu flüchten. Auch in der kraz-Redaktion haben wir diese Spannweite von Sympathie und Antipathie.
Karneval hatte auch immer einen Doppelcharakter: Neben dem Feiern-an-sich darf man sich ungestraft über Kirche, Militär und Polizei und die Staatsmacht lustig machen.
Und auch die Kinder haben die Möglichkeit, ganz naiv die großen Träume zu träumen und in ihre Traumrolle zu schlüpfen, als Cowboy, Pirat, Prinzessinen oder Biene Maja. So weit, so gut.
Dass die Geschäftswelt da gerne mitverdient – wen wundert das schon in unsere Gesellschaft? Jetzt aber gibt es schon etwas besonderes in der Werbung, gesehen bei Galeria-Kaufhof. (siehe Bild)
Da kann man für Erwachsene das Kostüm „Kreuzritter“ kaufen. Und das mutet doch schon komisch an in einer Zeit des Anti-Islamismus, in einer Zeit, in der interessierte Kreise systematisch gegen den Islam (sorry, eigentlich natürlich nur gegen „Islamisten“) hetzen. Gerade da passt unterschwellig dieses (harmlose?) Kreuzritterkostüm dazu.
Über wen macht man sich da eigentlich lustig? Über die christlichen Kreuzritter oder über die „Ungläubigen“, die von denen angegriffen und massakriert wurden? Ist wirklich die Geschichte der Kreuzritter nicht mehr bekannt? Es waren Raubzüge und Vernichtungskriege gegen die „Ungläubigen“, die ab dem 11. Jahrhundert in den nahen Osten unternommen wurden. Wer da mehr wissen möchte: Bei Wikipedia ist eine schnelle Information möglich.
Irgendwie nervt es doch, wenn in dem „ach so lustigen Trubel“ der Karnevalszeit solch ekelhaften Figuren wie „Kreuzritter“ in fröhlichen Festen mitfeiern.
Letztlich ist es die Frage: Würde sich jemand im Karneval „lustig“ als Folteropfer verkleiden oder gar als Henker oder Folterer? Eigentlich doch kaum denkbar.
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