Karlspreis 2023 an Selinskyj

18. Dezember 2022 | Veröffentlicht von Dr. Ansgar Klein, 5 Kommentare

 Selinskyj toppt Baerbock

Dachte man schon ‚Orden wider den tierischen Ernst‘ an Baerbock ist schlimm,
so kommt es nun noch schlimmer: Der ‚Karlspreis 2023‘ wird dem ukrainischen Präsidenten Selinskyj verliehen!

Der ‚Internationale Karlspreis zu Aachen für die Einheit Europas‘ „wird jährlich an verdiente Persönlichkeiten verliehen, die den Gedanken der abendländischen Einigung in politischer, wirtschaftlicher und geistiger Beziehung gefördert haben.“, so steht es in der „Proklamation 1949“ [1]

Wie fördern Selinskyj und das ukrainische Volk die Einheit Europas?

Zusammen mit Selinskyj soll auch das ukrainische Volk geehrt werden; doch was tut das ukrainische Volk für die Einheit Europas? Es wird im Grunde in dem herrschenden Krieg in unverantwortlicher Weise für geostrategische Interessen missbraucht.

Und was tut Selinskyj für die Einheit Europas? Nichts!
Im Gegenteil: Selinskyj ist als amtierender Präsident der Ukraine mitverantwortlich für den Krieg, den ukrainische Streitkräfte seit 2014 gegen die Donbass-Regionen führen, der ca. 14000 Todesopfer gefordert und der Bevölkerung dort unsägliches Leid gebracht hat.

Krieg in der Ukraine seit mindestens 2014

Dieser Krieg begann schon am 2. Mai 2014 mit der Ermordung von mindestens 40 Menschen im Gewerkschaftshaus in Odessa, in das sich Flüchtende vor marodierenden nationalistischen ukrainischen Banden in Sicherheit bringen wollten und in dem in Brand gesteckten Haus umkamen.

Dieser so begonnene Krieg eskalierte mit Unterstützung der USA und weiterer NATO-Staaten, u.a, Deutschlands, wie man inzwischen durch das ‚Geständnis‘ von Angela Merkel weiß, die kürzlich geäußert hat, dass die Minsker Abkommen, die dem Wortlaut nach eine Befriedung der kriegerischen Situation bringen sollten, in Wirklichkeit gebraucht wurden, um der Ukraine Zeit zur Aufrüstung mit NATO-Waffen zu geben. [2]
Das geschah zwar nicht ‚unter‘ Selinskyj, doch er tut, wie sein Vorgänger Poroschenko, genau das, was die USA wollen. Er setzte z.B. am 24. März 2021, also elf Monate vor dem Einmarsch russischer Truppen, das 
Dekret Nr. 117 in Kraft, das die «Strategie zur De-Okkupation und Wiedereingliederung des vorübergehend besetzten Gebiets der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol» zum Inhalt hat.[3]
Sewastopol ist seit Jahrzehnten der Heimathafen der russischen Schwarzmeer-Flotte. Damit war einmal mehr für Russland die ‚rote Linie‘ überschritten, was schon der ‚Westfreund‘ Boris Jelzin im März 1997 – Jahre bevor Wladimir Putin an die Macht kam – im Vorfeld der ersten NATO-Osterweiterung gegenüber dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton 
deutlich gemacht hatte.[3]

Nominierung Selinskyjs als politisches Signal gegen Russland

Das Aachener Karlspreis-Direktorium befindet sich mit der Nominierung Selinskyjs in ‚bester Gesellschaft‘. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels verlieh im Oktober Serhij Zhadan den ‚Friedenspreis‘ 2022  „… für seine humanitäre Haltung, mit der er sich den Menschen im Krieg zuwendet …“ [4] „In seinem Buch „Himmel über Charkiw“ bezeichnet Zhadan die Russen als „Horde“, „Verbrecher“, „Tiere“, „Unrat“. … Brennt in der Hölle, ihr Schweine.“ [5]

Die Richtschnur für politisches Handeln in Deutschland, wozu auch Preisverleihungen zählen, ist spätestens seit März 1999 – dem Beginn des NATO-Luftkriegs gegen Serbien, dem ersten Auslands-Kampfeinsatz der deutschen Bundeswehr [6] – immer das von den USA vorgegebenen Motto: ‚Wir sind die Guten, wir verteidigen unsere Werte, und der Angegriffene ist immer der Böse.‘
Der Böse‘ ist dann wahlweise Milošević, Bin Laden (der angeblich von Afghanistan aus ‚9/11‘ steuerte), Sadam Hussein, Gaddafi, Sadat und jetzt eben Putin. Millionenfaches menschliches Leid ist dann eben ‚Kollateralschaden‘.

Dieser Richtschnur folgt auch das Aachener Karlspreis-Direktorium mit der Nominierung Selinskyjs: Ein Feind Putins verteidigt ‚unsere Werte‘, basta!

Autor: Dr. Ansgar Klein, Aachener Bürgerinitiative ‚Gute Nachbarschaft mit Russland‘

Anmerkungen

[1] https://www.karlspreis.de/de/karlspreis/entstehungsgeschichte/proklamation-von-1949

[2] https://www.nachdenkseiten.de/?p=91458

[3] https://www.infosperber.ch/medien/ueber-die-netzwelt/das-ignorierte-angebot-russlands-briefe-vom-17-dezember-2021/

[4] https://www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de/alle-preistraeger-seit-1950/2020-2029/serhij-zhadan

[5] https://www.nachdenkseiten.de/?p=89603

[6] „Achtundsiebzig Tage lang bombardierte die Nato 1999 ohne Uno-Mandat serbische Krankenhäuser, Schulen, Wasserwerke und Chemiebetriebe. Dieser erste Angriffskrieg mit deutscher Beteiligung seit 1945 führte zu einer ökologischen und humanen Katastrophe.“ https://www.berliner-zeitung.de/open-source/der-ungesuehnte-chemiekrieg-gegen-serbien-wer-verurteilt-endlich-die-nato-li.165044

 

 

Leser haben 5 Kommentare hinterlassen.

  • Jochen hat kommentiert am

    Also unter dem Gesichtspunkt ‚Korruption‘ tut Selenski durchaus sehr viel für die Einheit Europa’s, wie man beim bpp unter der Überschrift „Offshore-Geschäfte: Selenskyj und Kolomojskyj in den Pandora-Papers“ nachlesen kann (https://tinyurl.com/2p8cmeyz).
    Immerhin bleibt uns die Peinlichkeit und nachfolgendes Fremdschämen erspart, dass der Preis an Fr. Faeser für ihre mutige Katar-Armbindenaktion oder an ‚Die Vielfalt‘ verliehen wird (für ‚ONE – Die Weltregierung‘ ist es wohl noch etwas zu früh).
    Aber eins verstehe ich nicht: Nachdem der Karlspreis 2002 an ‚den Euro‘ verliehen wurde, dachte ich eigentlich immer, dass
    Karlspreis und ‚Orden wider den tierischen Ernst‘ ein und dasselbe sein müssten?!
    P.S.: Damit es kein #keupenstolpert auf Twitter gibt, diesmal bitte bei der Preisverleihung kein Reallabor-Experiment, wie ein Rednerpult ohne Warnhinweis „Vorsicht Stufe!“.

  • Klaus-P. Schleisiek hat kommentiert am

    Das Aachener Karlspreis-Direktorium war ja immer ein westliches Propagandorgan, und so wenig an Frieden interessiert, dass daher der Aachener Friedenspreis 1988 gegründet wurde. Die Wahl nun dieses Kriegs-Präsidenten passt also, auch wenn uns Friedensfreunden das gar nicht passt. Die Marktplatz-Besucher, die einfach feiern wollen, lehnen Protest erfahrungsgemäß ab. Wie wäre also das Spektakel sinnvoll zu nutzen? Mit dem Appell, endlich einem Waffenstillstand zuzustimmen, falls es dafür noch nicht zu spät ist.

    • Hubert hat kommentiert am

      Und was hat dieser Link zu einem 2 1/2 Jahre alten Artikel mit dem aktuellen Thema Selenski/Ukraine zu tun? Oder wollen Sie uns damit durch die Blume mitteilen, dass die Corona-Demos in der BRD von den ukrainischen Nazis vom Rechten Sektor oder vom Asow-Batallion unterwandert wurden?

      • Jochen hat kommentiert am

        Hans will uns gar nichts mitteilen oder sagen (daher auch nur der wortlose Link), weil er m.E. lieber andere etwas sagen, oder genauer gesagt denken lässt. Denn das ist nach meiner Überzeugung das Problem all dieser Hänse, die sich hartnäckig weigern, sich selbst zu informieren und selber nachzudenken, weil das zu anstrengend ist. Immerhin teilt er uns indirekt mit, dass Dauer-Propaganda, Gehirnwäsche und Aufhetzerei auch noch nach 2 1/2 Jahren weiter wirken, wo doch genau das ein Wesensmerkmal des damaligen Nazi-Regimes gewesen war.

        Wenn er den von ihm verlinkten Artikel einmal selber gründlich gelesen hätte, hätte ihm darüber hinaus auffallen müssen, dass in einem demokratischen Rechtsstaat zulässige „Kritik an den staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Infektionen“ eingebettet und damit gleichgesetzt wird mit „fremdenfeindlichen Argumentationen“ und „verschwörungstheoretischen Inhalten im Zusammenhang mit Covid-19“. Desweiteren wird dort böswillig unterstellt, dass die Kritik lediglich „unter dem Deckmantel der Kritik an pandemiebedingten Einschränkungen von Grund- und Freiheitsrechten“ erfolgen würde.

        Wenn er außerdem die letzten 2 1/2 Jahre einmal genutzt hätte, sich selbst zu informieren, wüsste er auch, dass die Laborthese (hoch-gefährliche gain-of-function – Forschung u.U. zur Tarnung von Biowaffen-Forschung) zum SARS-CoV2-Virus inzwischen in der seriösen Wissenschaft angekommen ist (s. Nobelpreisträger Luc Montagnier (https://www.youtube.com/watch?v=jkKIbqu4G_4) oder Prof. Wiesendanger/Leopoldina in Tichy’s Einblicke – Video vom 10.02.2022; https://www.tichyseinblick.de/video/tichys-ausblick/prof-roland-wiesendanger/), während es in diesem üblen, volksverhetzenden Artikel als gleichzeitig auch guten Zeitdokument noch großmäulig heisst: „finden sich auch viele verschwörungstheoretische Aussagen, die davon ausgehen, dass das Corona-Virus künstlich – als biologische Waffe – erschaffen wurde.“

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