Eine „Querfront“-Veranstaltung – wie aus dem Bilderbuch
5. Juli 2024 | Veröffentlicht von Walter Schumacher, 5 KommentareTrotz behaupteter Anwesenheit von Nazis KEIN Abbruch der Welthaus-Veranstaltung !
Dieser Abend im Welthaus war skurril. Ein Vortragender der überall „Querfront“ sieht und immer wieder GEGEN die ‚Bösen‘ polemisiert, denen er „Querfront“-Verhalten vorwirft, der veranstaltet ein Event, das exakt SEINER Definition einer „Querfront“-Veranstaltung entspricht!
Hier ein Bericht über den zweiten Versuch der Denunziation von gesellschaftskritischen Menschen durch die vermeintlich ‚Guten‘ (hier der link zum ersten Versuch).
Ein Referent organisiert – gemäß SEINER eigenen Definition – eine „Querfrontveranstaltung“
Unter den ca. 110 anwesenden BesucherInnen der Veranstaltung am 27.6. waren laut Aussage des Referenten Michael Klarmann (MK) mehrere ihm namentliche bekannte Größen der rechten Aachener Szene aus AfD, ehemaliger NPD und weiteren Nazis – und trotzdem führte er die Veranstaltung wie geplant durch, ohne diese „Rechten“ des Saales zu verwiesen oder sie zumindest heraus zu komplimentieren.
ALLE bleiben GEMEINSAM und völlig ungerührt mit den ‚Rechten‘ zusammen sitzen! So müssten sie sich doch eigentlich alle ‚Guten‘ via ‚Kontaktschuld‘ infiziert haben!
Welthaus-Aula als Veranstaltungsraum
Der Vorstand vom Welthaus e.V. hatte zu dieser Veranstaltung über „Querfront“ eingeladen [1]. Die Aula war trotz der enormen Hitze dieses Juni-Abends überfüllt. Es war ein Publikum mit politisch-inhaltlich weitestgehend antagonistischen Positionen:
3/4 waren offensichtlich Anhänger des Referenten und seiner „Querfront/Verschwörungs-Theorie“, das andere Viertel waren größtenteils die Leute, die von den Ersteren als „Querfront“-lerInnen markiert/denunziert werden sollten.
Auffällig in der Mehrheitsgruppe war eine große Anzahl (ca. 20) „Omas gegen Rechts“; davon 15 aus dem zivilisierten Bildungsbürgertum. Aber einzelne von ihnen traten etwas aggressiv gegen die ‚bösen Querfrontler‘ auf – bemerkbar als ein Flugblattverteiler für die kurz bevorstehende Julian-Assange-Veranstaltung belästigt wurde.
Bemerkenswert auch: Trotz der angespannten Atmosphäre – und vermutlich entgegen der Erwartungen von MK – verursachte die Gruppe der ‚Bösen‘ kein Chaos und kein Geschimpfe.
Zum Vortrag von MK
Politisch/inhaltlich war es ein sinnfreier Vortrag, es wurde NICHTS über konkret rechte Handlungen oder rechte Aussagen berichtete, sondern ausschließlich sehr viele Personen genannt: dutzende Namen von ‚rechts-orientierten‘ Menschen aus diversen Szenen im Raum Aachen. MK konnte nachweisen, dass er diese Szene in Aachen tatsächlich gut kennt.
Und dann schimmerten doch manchmal seine wirklichen, politisch-ideologischen Ansichten durch, bspw. als er betont deutlich formuliert: „Corona-SCHUTZ-Maßnahmen … Corona-SCHUTZ-Impfung“.
1. Vortragsteil: „Querfront“ – als Sprachverwirrung
Hier arbeitet sich KM an der Charakterisierung der „sogenannten Antifa“ ab. Die war in den 80/90-ern tatsächlich mal eine Organisation zur Bekämpfung der Stiefel-Faschisten, hat sich dann aber im Verlauf der Politikänderung in der BRD (u.a. durch die Grünen) zur Kriegsfähigkeit Deutschlands objektiv in eine staatstragende Struktur verändert, ohne dass die meisten MitmacherInnen verstanden haben, was ihre neue Funktion geworden ist. (wer mehr wissen will, sollte das Buch von Gerdhard Hannloser lesen [2])
Spätestens während der Corona-Hysterie hat sich die „Antifa“ dann zur einer militanten Störer-Gruppe entwickelt, die die Corona-Maßnahmen-Proteste körperlich und mit heftigem Lärm bedroht und durch unsägliche Denunziation als NAZIS und Antisemiten beleidigt hat. Die kraz hat vielfach darüber berichtet und diese Gruppen daraufhin als ‚Staats’Antifa und auch als StörAbteilung beschrieben, was als Abkürzung natürlich gewisse – nicht völlig unbeabsichtigte – Assoziationen auslösen kann.
MK regte sich mehrfach über diese ‚bösen‘ Kennzeichnung auf – OHNE seinerseits auch nur ein kritisches Wort über das konkret bedrohliche und völlig undemokratische Verhalten dieser heutigen SA-Gruppen zu verlieren.
2. Vortragsteil – „Querfront“ mit Parteien der rechten Szene (in AC)
Hier beschreibt MK in einer Aufzählung die rechten Szenen im Raum Aachen.
Erneut geht es ihm immer wieder nur um die EINE Frage: „Wer ist wo/bei wem“ schon mal ‚BEI oder AUF‘ der gleichen Veranstaltung dabei gewesen? (Kontaktschuld)
Er zählte dann auf:
NPD, DVU und Kameradschaft Aachen Land (KAL) seien alle aufgelöst bzw. in „Die Heimat“ umbenannt. Auch die Identitären scheint es in AC mal gegeben zu haben. Die klassischen Stiefelnazis seien aber mittlerweile nicht mehr bekannt.
Dafür sei die AfD zum ‚Staubsauger‘ dieser rechten Strukturen geworden und vereine offenbar alles, was konservativ bzw. noch weiter „rechts“ ist. Deutlich war im Vortrag die sich immer wiederholende Markierung der AfD als schlimmste aller Kontaktschuld erzeugenden Organisationen.
Warum die AfD für diesen Popanz herhalten muss erläutern wir mit Zitaten aus einem vorzüglichen Text der Freidenker [3]:
„Die Warnung vor der AfD ist das wirksamste Mittel zur Einschüchterung:
Neben wenigen auf der linken Seite des Plenarsaals halten einige Abgeordnete der AfD die schärfsten Reden im Bundestag gegen die russophobe Politik der Bundesregierung und für Kooperation mit Russland. Gut, dass die Bevölkerung wenigstens ein paar Stimmen der Vernunft aus diesem anti-russischen Irrenhaus hört.
Dr. Krone-Schmalz sagte diesbezüglich: „Es muss Demokraten doch zu denken geben, dass, bevor es das Bündnis Sahra Wagenknecht gab, die AfD die einzige Partei war, die sich solchen Fragen gewidmet und sich auch gegen Russland-Sanktionen ausgesprochen hat, mit der nicht ganz falschen Begründung, dass die unserem Land mehr schaden als dem, dem sie eigentlich schaden sollen – nämlich Russland.“
Auch als kraz können wir zum AfD-Bashing eine kleine Erläuterung beitragen:
Als einzige Parteien sind im Bundestag die AfD und das BSW für ein Ende des Ukrainekriegs und verweigern Waffenlieferungen.
DAS ist der Grund für das AfD-Bashing.
Man versteht das besser, wenn man sich Italien und Frankreich anschaut. Dort waren Meloni/I und RN/F im Mainstream lange Zeit ‚reine Faschisten‘, als sie sich noch der Russlandhetze enthielten. Aber in dem Maße, wie beide Strömungen sich mittlerweile der Unterstützung des Ukrainekriegs angenähert haben, wurden sie seitens des Mainstreams von „Faschisten“ zu „Rechts-Konservativen“ umge’fraimed‘, also von ganz ‚böse‘ zu nur noch ‚halb-böse‘!
So funktioniert Manipulation…
Laut MK ist auch DieBasis eine rechte (oder rechts-offene) Partei …
Nur bei dem BSW war sich MK nicht so ganz sicher. Aber vermutlich um etwas Stimmung zu erzeugen konnte er es nicht unterlassen, ein Foto von Andrej Hunko (Aachener MdB des BSW) als Teilnehmer einer Anti-Corona-Maßnahmen-Veranstaltung zu zeigen.
3. Vortragsteil – Querfront
Auch im dritten Vortragsteil bemühte sich MK weiterhin, irgendwelche weiteren rechts-offenen „Kontakt“-Verbindungen aufzuzeigen. Seine Bemühungen waren vergeblich – weil völlig oberflächlich und nichtssagend – und deshalb ersparen wir uns seine Aufzählungen. Es geht ihm immer nur um Bilder von vielen Personen, bei denen er dann raunt, dass diese ‚rechts-offen‘ und ganz ‚böse‘ sind – OHNE wenigstens einmal zu versuchen, deren „Bösartigkeit“ INHALTLICH zu beweisen!
Zum Verständnis dieses Denkmodells von „rechts-offen“ nochmal einige Zitat aus dem schon erwähnten Freidenker-Text [3]:
[…] Was ist „rechts-offen“, wenn wir gemeinsam mit Menschen gegen die Sanktionspolitik und Waffenlieferungen, für Diplomatie, Frieden und Verständigung mit Russland demonstrieren – auch wenn diese AfD wählen oder Mitglieder sind? Sind die gemeinsamen Forderungen rechts?
[…] Wie kann man in Deutschland mehr „rechts-offener“ sein, als wenn man Faschisten (in der Ukraine) Munition und Waffen liefert, um Russen zu töten in der Hoffnung, Russland zu besiegen?
[…] Um die „alte“ Friedensbewegung vor einer Zusammenarbeit mit den Mahnwachen zu warnen, wurden regelrechte Personen-Akten über deren Aktivisten angelegt: Zusammenstellungen von Zitaten, die verkürzt oder völlig aus dem Zusammenhang gerissen „Beweise“ liefern sollten über die „Rechtslastigkeit“ oder den „Antisemitismus“ der zu diffamierenden Person. Dazu wurde die „Kontaktschuld“ wiederbelebt: Notiert wurden Kontakte, die diese Person zu politisch „verdächtigen“ Personen / Gruppen / Publikationen hatte oder hat. Schon die Nähe war verdächtig, selbst wenn sie zufällig war.
Diskussion nach dem Vortrag
Diese war für eine Stunde angesetzt, war aber auch nicht ergiebig, weil dauerhaft unklar blieb, was letztlich die POLITISCH-INHALTLICHE Aussage von MK sein sollte.
Es gab im Raum Anwürfe hin und her – aber keinen Erkenntnisgewinn …. außer dass es „Kontaktschuld“ geben solle. Auf die explizite Nachfrage eines Mitgliedes der Freien Linken Aachen, warum MK denn faktisch mit dem Vorwurf einer Kontaktschuld arbeite und nicht auf die dezidierten Statements auf der Webseite der FL-AC eingehe, wo diese doch explizit etwas zum Umgang mit ‚Rechts‘ schreibe, redete er sich ungeschickt heraus, indem er behauptete, da gäbe es zu viele Statements, um darauf einzugehen.
Versuch einer Bewertung des Vortrags
Trotz Nachfrage lieferte MK während des Vortrags keine Definition, was heute eigentlich ‚Querfront‘ bedeuten soll. Implizit ist aber aus seinen Texten erkennbar, was er unter „Querfront“ versteht:
Wenn Menschen aus unterschiedlichen politischen Ausrichtungen bspw. „Rechte“ (wie Nazis & Rechte & Konservative) und „Linke“ (wie Sozialdemokraten & Anarchisten & Kommunisten) zu einem konkreten politischen Thema eine GEMEINSAME Meinung kundtun, wenn sie also bspw. auf der gleichen Demo mitlaufen. (Es geht ausdrücklich NICHT um eine organisatorische Verbindung dieser unterschiedlichen Gruppen, sondern wirklich ausschließlich um deren räumlich Nähe! In den Anmerkungen machen wir hierzu eine kurze Anmerkung zur historische Querfrontpolitik [4])
Falls also bei Themen wie ‚Corona-Maßnahmen-Kritik‘ oder ‚Corona-Impfpflicht‘ oder ‚Nato-Krieg gegen Russland‘ Menschen gemeinsam demonstrieren und dort sind sowohl ‚Rechte‘ als auch ‚Linke‘ vertreten, DANN wäre das laut KM ‚Querfront‘.
Es stellt sich erneut die Frage: Was wird mit dieser Zusprechung erreicht?
– Wird dann noch über den politischen Inhalt gesprochen?
– Oder geht es dann nur noch um die Skandalisierung der „Querfront“ und das „böse-sein“??
Ein kraz-Kommentar:
Zur objektiven Funktion des „Querfront“-Vorwurfs
Wenn sich politisch-kritische Menschen um Inhalte wie Corona-Maßnahmen oder C-„Impfungen“, oder Kriege-der-Nato oder den Gaza-Krieg und die dahinter liegenden Interessen kümmern (oder zumindest mal darüber diskutieren wollen), DANN dient der Vorwurf „Verschwörung“ objektiv der Blockade jeder offenen Diskussion. Dafür werden Leute wie MK bezahlt und gefördert.
Hierfür gibt es regierungsfinanzierte Institutionen wie ‚Demokratie leben‘ und auch die heutige VHS in Aachen wird dafür entsprechend benutzt.
„Querfront“diskussion ist keine Macke – sondern ein Job
Die Querfront-Diskussion und die zugehörigen Vorwürfe seitens MK sind also keine ‚Macke‘ von ihm, sondern erfüllen eine objektive, politische Aufgabe:
• Es geht um die ABLENKUNG von herrschaftsgefährdenden Ansichten bei Kriegstreiberei-der-NATO, Gewalt-gegen-Schwache oder Rassismus.
• und dadurch um die VERMEIDUNG einer inhaltlichen Auseinandersetzung!
Faktisch ist es eine „Entpolitisierung mittels Ablenkung auf Nebenschauplätze“!
Solche Methoden sind bekannte Psycho-Manipulationstechniken zur Beeinflussung von Menschen – insbesondere in der Kriegspropaganda! [5]
Der eigentliche Job von MK
- Der eigentliche Job von MK bei der Fokussierung der Diskussion auf „Querfront“ ist also die Ablenkung von den EIGENTLICHEN gesellschaftskritischen Fragen, damit diese dann zu „unsagbaren“-Themen werden.
- Und je mehr man sich mit dem „Wer-mit-Wem“ beschäftigt, desto weniger kümmert man sich um die Riesensauereien der herrschenden Klasse – wie Kriegstreiberei, Abbau bürgerlicher Rechte wie Versammlungsrecht, Pressefreiheit…..
- Ja noch viel besser: der Begriff ‚Querfront‘ „hilft“ wunderbar nicht nur bei der Ablenkung von dem angegriffenen Ziel, sondern die Beherrschten werden damit auch noch GEGENEINANDER ausgespielt, damit sie ihr eigentlich GEMEINSAMES Ziel dann aus den Augen verlieren!
- Und am allerbesten: Es gibt da noch im Hintergrund Geheimdienste. Und die kennen eine ganz simple Methode: Schick ein paar Extremrechte, Neonazis, Antisemiten in die Nähe einer Bewegung und schon wird sie für Linke „unberührbar“.
Anmerkungen
[1] aus dem Ankündigungstext der Veranstaltung: „[….] Das rechtsextreme und -radikale, aber auch das verschwörungsideologische Spektrum in der Region Aachen verändern sich stetig. Während die AfD zur dominierenden politischen Kraft am rechten Rand geworden ist, gibt es auch immer mehr Querfront. Dabei vernetzen Aktive, die sich selbst als links verstehen, sich zunehmend mit dem rechtsradikalen Lager und argumentieren immer ähnlicher. Nicht selten werden dabei Menschen, die sich politisch gegen Rechts und gegen die AfD engagieren, als „neue Faschisten“ diffamiert, während man selbst (vermeintlich) „antifaschistisch“ engagiert auftreten will. Die Themen für Demonstrationen aus solchen Kreisen variieren seit Jahren, entweder organisiert das Spektrum eigene Demonstrationen (Corona, Impfen, Krieg und Frieden), versucht an andere Proteste (Bauern) anzudocken oder will solche unterwandern. Der Referent wird an diesem Abend versuchen, diese zunächst äußerst abenteuerlich wirkende Widersprüchlichkeit nachvollziehbar zu skizzieren. [….]“
[2] Gerhard Walter Hanloser „Sie warn die Antideutschesten der deutschen Linken.“ Zu Geschichte, Kritik und Zukunft antideutscher Politik. Unrast, Münster 2004
[3] Ein Text von Doris Pumphrey, der den vorliegenden kraz-Artikel perfekt und umfassend ergänzt: „Friedensbewegung zwischen NATO-Mantra, Äquidistanz und Abgrenzung“
[4] Hier ist es wichtig, die „historische Querfrontpolitik“ zu verstehen, nämlich die Versuche von rechts/der NSDAP der damaligen KPD oder anderen linken Gruppen und Parteien organisatorische Aktionseinheiten anzutragen. Dies ist damals von links immer zurückgewiesen worden. Heute wurde der Begriff verdreht (von links nach rechts) und auf inhaltliche Überschneidungen (s.o.) angewandt.
[5] Jonas Tögel, Kognitive Kriegsführung, „Neueste Manipulationstechniken als Waffengattung der NATO“
Leser haben 5 Kommentare hinterlassen.
„Auch als kraz können wir zum AfD-Bashing eine kleine Erläuterung beitragen: Als einzige Partei im Bundestag ist die AfD (neben BSW) für ein Ende des Ukrainekriegs und verweigert Waffenlieferungen.“
Dazu ein bemerkenswerter Artikel, publiziert vom Freidenkerverband: https://www.freidenker.org/?p=19461
„Was ist los mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht?“
Mein Kommentar:
Wagenknecht und ihre Knechte wollen angeblich Frieden… ihr Verhalten und ihre Äußerungen lassen daran zweifeln wie u.a. „Barbarischer, völkerrechtswidriger Krieg, für den es keinerlei Rechtfertigung… gibt“ (25. Februar 2022). Nur EINE ihrer zahlreichen Entgleisungen…
Wagenknechts üble Behauptung ist zudem Konsens ALLER BSW-Abgeordneten! Auch Andrej Hunko spricht in all seinen Reden immer noch vom völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands. Der Hass auf „die“ Russen könnte sich bei Hunko aus familiärer Sicht speisen. Denn Hunkos Eltern waren Ukrainer…
Was Hunko auf seiner Website auslässt, steht bei Wikipedia: „… Andrej Hunko ist ukrainischer Abstammung. Sein Großvater kämpfte während des Zweiten Weltkriegs in der Ukraiinska Nazionalna Armija gegen die Rote Armee.[1]“…
Sevim Dagdelens 2024 erschienenes Buch „Die NATO“ beginnt mit dem Satz: „Seit dem 24. Februar 2022, dem Beginn der völkerrechtswidrigen Invasion Russlands in der Ukraine,“
Weiter im Artikel auf der Freidenker-Seite:
„Die Abgeordneten zweier Parteien sind dem Auftritt von Wolodymyr Selenskyj im Bundestag am 11. Juni 2024 ferngeblieben: AfD und BSW. Begründung der AfD-Fraktion: „Wir lehnen es ab, einen Redner im Tarnanzug anzuhören. Selenskyjs Amtszeit ist abgelaufen. Er ist nur noch als Kriegs- und Bettelpräsident im Amt. Die Ukraine braucht jetzt aber keinen Kriegspräsidenten, sie braucht einen verhandlungsbereiten Friedenspräsidenten, damit das Sterben aufhört und das Land eine Zukunft hat…“
Eine NATO-konforme Formulierung kommt darin nicht vor. Anders die BSW-Gruppe. Warum sie Selenskyjs Auftritt meidet: „Als Gruppe BSW im Bundestag verurteilen wir den völkerrechtswidrigen Krieg Russlands in der Ukraine. Den Opfern dieses Krieges gelten unsere Solidarität und unser Mitgefühl. Allen, die dafür verantwortlich sind, das Leid und das Sterben in der Ukraine zu verlängern, gilt unser entschiedener Widerstand…“. Damit bedient sie das tragende NATO-Narrativ. Das ist nicht neu bei Sahra Wagenknecht und dem BSW.
„BSW lehnt Antrag zu Ukraine-Friedensverhandlungen ab…“
Dr. Krone-Schmalz als eine Stimme der Vernunft zu bezeichnen Freidenker-Text), kann ich so nicht stehenlassen, ihr Vortrag:
„Eiszeit – Eisenzeit“, 29. April 2024 Rüdersdorf/Berlin.
https://www.youtube.com/watch?v=q5mQxh3llb4&t=6s
In dem Video spricht die Journalistin Krone-Schmalz, die sehr lange die Gastfreundschaft Russlands genießen durfte, mehrmals von einem russischen Überfall so z.B. „Russland trägt die alleinige Verantwortung für den Angriffskrieg…“.
Weiters spricht sie vom russischen Kriegsverbrechen in Butscha, den Beleg dafür bleibt Krone-Schmalz ebenfalls schuldig…
Peinlich – aber unwissend? Russophobie? Sie hätte sich informieren sollen:
https://freedert.online/meinung/135750-wahrheit-uber-butscha-liegt-irgendwo/
Die Wahrheit über Butscha liegt irgendwo da draußen – Von Scott Ritter – 09.04.22
https://freeassange.rtde.live/meinung/136994-obduktionen-zu-butscha-kein-massaker/
Von Dagmar Henn, Freidenkerverband – 25.04.2022
https://www.sicht-vom-hochblauen.de/warum-butscha-weil-frieden-fuer-den-westen-gerade-nicht-auf-der-tagesordnung-stand-von-dagmar-henn/
Warum Butscha? Weil Frieden für den Westen gerade nicht auf der Tagesordnung stand – Von Dagmar Henn, Freidenkerverband – 29.11.2023
Die ukrainischen Kriegsverbrechen blendet sie übrigens aus… Für mich sieht das nach Russophobie aus… Also doch mehr Schmalz als Krone…
Ich erwarte von ihr -als die von vielen als renommiert ausgewiesenen- Journalistin die Wahrheit, die sie in wesentlichen Punkten ausgespart hat: Wer hat wen angegriffen? Wer hat gem. Artikel 51 UN-Charta gehandelt?
Für Frieden zu sein, ist nicht alles… Für Frieden braucht’s die Wahrheit! Und Russland/Putin ist eben NICHT der Aggressor.
Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst, sagt man – ich denke, die Wahrheit stirbt lange VOR dem Krieg.
„Alle verschwiegenen Wahrheiten werden giftig.“ Nietzsche
Was uns in der heutigen Zeit am meisten fehlt, ist ein Kompass, der uns durch die komplexen weltpolitischen und klimabedingten Veränderungen navigiert. Statt Lagerbildung sollten wir uns wieder auf universelle moralische Werte rückbesinnen, die alle Menschen hinter sich versammeln. Das Welthaus Aachen verkörpert für mich diesen Kompass durch sein Einstehen für die internationale Solidarität, den Kampf gegen die Klimakatastrophe und die Stärkung der universellen Menschenrechte. Hier arbeiten ganz unterschiedliche Menschen zusammen für das Gute Leben für alle. Und daher ist es auch passend, wenn wir uns im Welthaus damit beschäftigen, warum sich einige dem Welthaus nahestehende Menschen von Querfront-Gedanken und sogar AfD-Positionen angezogen fühlen. Mein Dank gilt hier an erster Stelle Lea, die als Geschäftsführerin des Welthauses diese Diskrepanz aufgedeckt und zur Diskussion gebracht hat. Der in der Szene offenbar gut informierte Referent Michael zeigte am Veranstaltungsabend verschiedene Beispiele auf, bei denen die Zusammenarbeit oder Vermischung linker und rechter Positionen für eine gemeinsame Sache bewusst in Kauf genommen wird. Und eins ist klar, sich für die palästinensische Bevölkerung und für Frieden in Nahost und der Ukraine einzusetzen sowie auch kritisch mit der Coronazeit/Impfpolitik auseinanderzusetzen, ist ganz im Sinne eines Kompass im Sinne der universellen Werte. Nur kann ich diesen Protest nicht Seite an Seite mit AfDlern und Querfrontlern führen.
Diese Entwicklung ist übrigens für mich eine schmerzhafte, da auch liebgewonnene Menschen dabei sind. Aber, ganz abgesehen von meiner persönlichen Traurigkeit, schwächt dieses Abdriften die ursprüngliche Gemeinschaft, die sich weiterhin für Frieden, Gerechtigkeit und internationale Solidarität einsetzen, ohne rechtspopulistische Narrative zu bedienen.
Hallo Iris,
…Und daher ist es auch passend, wenn wir uns im Welthaus damit beschäftigen, warum sich einige dem Welthaus nahestehende Menschen von Querfront-Gedanken und sogar AfD-Positionen angezogen fühlen….
Genau dies ist eben nicht der Fall. Es ist ein Konstrukt, dass geschaffen wurde, um die Bewegung zu schwächen. Genossen fühlen sich eben nicht von AFD-Positionen angezogen. Aber wenn die AFD-Positionen mit dem Kompass der universellen Werte übereinstimmen, muss ein Gespräch möglich sein. Auch wenn die Rechte einen anderen Zweck mit ihrer Position verfolgt.
Ergo: es muss erlaubt sein, Krieg zu missbilligen, auch wenn der politische Gegner die gleiche These verbreitet. Sollte ein Linker in einer Demo der Rechten gegen den Krieg oder gegen Umweltzerstörung mitgehen? Ich denke nein. Aber das muss jeder selbst wissen und verantworten.
Und ob auf einer Linken-Demo jeder vermeintlich Rechte (ohne irgendwelche Hinweise auf seine sonstige Gesinnung) abgewiesen werden muss, sollte auch diskutiert werden. Und wie soll das funktionieren?
Franz-Josef Surges
Klarmanns Trick ist juristisch nicht haltbar.
Der Dozent versucht eine Querfront aufzuzeigen, indem er Fotos oder Berichte von Veranstaltungen bringt, wo bei eher linken Demos Rechte gesehen wurden. Er erwartet sodann, das Linke sich von diese distanzierern bzw. diese wegschicken. Selber hält er sich nicht daran, wie oben im Artikel beschrieben.
Rein rechtlich ist dies übrigens überhaupt nicht möglich. Als Veranstalter darf ich Menschen wegschicken die dem Motto der Veranstaltung zuwider handeln, thematisch deplazierte Plakate mitführen, etc. Ich habe aber als Veranstalter überhaupt nicht das Recht, auf jemanden zu zeigen dessen Gesicht mir bei meiner öffentlichen Veranstaltung missfällt und diesen Menschen des Platzes zu verweisen so lange er nicht auffällig wird.
Macht auch irgendwie Sinn, sonst könnte der Veranstalter ja einfach so Menschen diskriminieren und aus dem öffentlichen Raum verweisen, frei nach seinem dafürhalten.
Insofern besteht schon rein rechtlich keine Möglichkeit, Klarmanns Idee einer „reinen Lehre“ auf Demos umzusetzen. Die Alternative wäre folglich jede Demo abzublasen wenn die AFD 3 Mitglieder hinschickt. Diese Macht möchten wir der AFD nicht geben, Herr Klarmann offensichtlich schon.
Bitte bleibe mit Deinen Kommentaren sachlich und respektvoll.
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