Ein MoraLtorium für den Hambacher Forst?

25. September 2018 | Veröffentlicht von Käthe / ws, Keine Kommentare

Brief von Käthe

Alle sind bestürzt, weil ein Mensch unfreiwillig gestürzt ist – und zwar in den Tod!
Es ist tragisch, das Schicksal hat etwas unternommen, was die Uneinigen nicht von selbst fertiggebracht hätten: zumindest für kurze Zeit wird der Wald in Ruhe gelassen.

Der Mensch, dessen Leben im Hambacher Forst unfreiwillig endete, war bis zuletzt davon überzeugt, dass unser Staat bzw. dessen Vertreter eine völlig zukunftsunfähige Klimapolitik für eine energiehungrige Welt betreiben, die ihr Maß völlig verloren hat und in der keine Einschränkungen erwünscht sind, auch nicht im Privaten.
Was den Tod des Mannes betrifft, müssen wir uns also ALLE mitschuldig fühlen.
Das ist eine merkwürdige, temporäre Schnittmenge völlig verhärteter Fronten.

Wenn „man“ endlich aufwachen würde, könnte der Hambacher Forst zu einem Symbol der Umkehr werden, und zwar, in dem der Wald bestehen bleibt, RWE endlich Wege aus der Kohle findet statt hier und auch anderswo Lebensgrundlagen abzubaggern, die Polizei sich zu dafür protektierenden Maßnahmen nicht mehr benutzen lässt, Politiker endlich auf die Menschen schauen, von denen sie in ihre Ämter gewählt wurden und zukünftig das veranlassen, was für uns alle (und auch sie selbst) das Beste ist: die Natur, die Zukunft unserer Kinder schützen und nicht weiter Heimat zerstören !

Vergissmeynnicht*, hoffentlich wird Dein Sturz in die Geschichtsbücher eingehen!
Du hast zusammen mit vielen anderen gegen den Wahnsinn unserer Zeit Widerstand geleistet und dafür Dein Leben gegeben. Ich werde Dich jedenfalls nicht vergessen.

Käthe

*so nannte sich der verunglückte Journalist bei Twitter
———————-

Ich hatte einst ein schönes Vaterland

Ich hatte einst ein schönes
Vaterland.
Der Eichenbaum
wuchs dort so hoch, die Veilchen
nickten sanft –
es war ein Traum.

Das küsste mich auf deutsch und
sprach auf deutsch
(man glaubt es kaum,
wie gut es klang) das Wort: „Ich
liebe dich“ – es war ein Traum.

Heinrich Heine

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