Hambacher Forst: Die „Aachener Nachrichten“ dementiert – ein wenig …

10. September 2018 | Veröffentlicht von , Keine Kommentare

2. Akt: Windelweiches Dementi in den AN

Hambacher Forst aktion Unterholzam Wochenende gab es zwar erneut sehr viele Besucher- und UnterstützerInnen im Hambacher Forst, aber es blieb ruhig – und so gab es wohl bei einigen Enttäuschung über die zwar angekündigte aber ausgebliebenen Aggressionen der Demonstranten. (siehe hier kraz-Artikel). Die entsprechende Überschrift in den AN lautete: ‚Ruhiges „Wochenende des Widerstands“‘. Deshalb wohl ruderten die Redakteure im heutigen Artikel der AN – nach dem sonntäglichen Dementi der Polizei – erst einmal zurück:

„Derweil hatte die Aachener Polizei am Samstag über den Kurznachrichtendienst Twitter mitgeteilt, dass ihr bislang keine Erkenntnisse über Tunnelsysteme im Hambacher Forst vorliegen. [genau das hatte die AN am Samstag behauptet: „Die Polizei Aachen hat Erdlöcher und Depots im Hambacher Forst gefunden.“, kraz] „Uns als einsatzführende Behörde, liegen jedoch keine Erkenntnisse zu Tunnelsystemen im Hambacher Forst vor“, teilte das Polizeipräsidium Aachen am Sonntag auf Anfrage den AN mit. Obwohl genau diese AN berichtet hatte, dass die Polizei in dem Waldstück bei Kerpen Tunnel entdeckt hat. Die Angaben in dem Bericht wollte die Polizei Aachen nicht kommentieren mit dem Verweis, dass diese nicht aus ihrem Hause stammen. Auch das NRW-Innenministerium Innenministerium dementierte die Recherchen unserer Redaktion.“

Einblick in Einsatzbericht – WIE das denn?

Und jetzt kommt die etwas patzig klingende Wende in der Argumentation von Arne Meyer und Christian Schwerdtfeger. „Unsere Redaktion hatte Einblick in mehrere Dokumente über den Einsatz der Polizei im Hambacher Forst, darunter auch in den fortlaufenden Einsatzbericht Einsatzbericht (Stand: von August 2018 bis zum vergangenen Donnerstag). In diesem werden alle polizei-relevanten Vorkommnisse rund um die Rodungsgegner festgehalten. Der Bericht wird von der Polizei immer aktualisiert, wenn es neue Vorkommnisse gibt. Am 28. August 2018 ist dort vermerkt gewesen, dass die Polizei im Zuge der Durchsuchung des sogenannten Wiesencamps am Hambacher Forst auf eine Luke gestoßen ist, die zu einem Tunnel führt. Explizit ist in dem Dokument von „Tunnel“ die Rede.[Hervorhebung durch kraz] Das Einstiegsloch wird mit einer Größe von 60 mal 60 Zentimeter angegeben. Im weiteren Verlauf des Tages wurden laut Bericht dann weitere Tunnel und Erdlöcher mit Beton verfüllt, nachdem man sich vergewissert hatte, dass sich keine Menschen mehr darin aufhielten. Unsere Redaktion konnte die Tunnel selbst nicht in Augenschein nehmen.“

Beginnt jetzt also eine wunderbare Wortklauberei, was ein „Tunnelsystem“ ist?

Reicht für die Kennzeichnung „Tunnelsystem“ schon ein „tiefes Loch“? Oder müssen diese Löcher noch Querverbindungen haben? Oder müssen diese kilometerlang sein?
Welchen Sinn sollen diese Tunnelanlagen haben? Sprengfallen? Transport von Waffen? Schmuggeln? hahaha
Aber Christian Schwerdtfeger hat erst einmal sein „Bild der Tunnel“ aufrecht erhalten … Mal schauen wie es weitergeht.

Nachtrag: Eine sehr gute Idee der Grünen

Die Grünen in Nordrhein-Westfalen kündigten an, ihren Landesparteirat mit zahlreichen Delegierten am 7. Oktober an den Forst zu verlegen.„Wir werden mit diesem Parteitag direkt am Hambacher Wald ein deutliches Signal an RWE, Landes- und Bundesregierung für einen Rodungsstopp senden“, sagte die Landesvorsitzende Mona Neubaur dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Beratungen sollen demnach in einem Zelt auf einem Grundstück des Umweltverbandes BUND an der Abbaukante des Tagebaus stattfinden. Die NRW-Grünen erwarten zwischen 150 und 200 Teilnehmer, darunter etwa 80 Delegierte am Hambach! „Wir werden mit diesem Parteitag direkt am Hambacher Wald ein deutliches Signal an NRW-Landes- und Bundesregierung für einen Rodungsstopp senden.“ so Mona Neubaur, die NRW-Landesvorsitzende der Grünen

Die kraz freut sich über dieses Verhalten: So kann also eine gute Verquickung zwischen „Handarbeit vor Ort“ und „parlamentarischer Arbeit im Angesicht der Auseinandersetzung! Gut so!

Bildnachweis: Flickr – Aktion Unterholz.

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