Der 9.November 2024 in Aachen

9. November 2024 | Veröffentlicht von , 2 Kommentare

Ein wirklich denkwürdiger Tag

(Ergänzungen am 13.11. in rot):
Der 9. November ist 2024 ein Samstag in einer äußerst unruhigen – und weltpolitisch gesehen auch einer sehr gefährlichen Zeit. An diesem einen Datum treffen einerseits mehrere historische Daten aufeinander, gleichzeitig gibt es aber auch hochaktuelle Ereignisse – inklusive einer neuen Phase der Zensur in Aachen.

Historische Daten in ihrer Reihenfolge sind:

Die Novemberrevolution am 9.11.1918 der Matrosen in Kiel, am gleichen Tag zwanzig Jahre später die Reichspogromnacht und dann 1989, also einundfünfzig Jahre danach der Fall der Berliner Mauer mit der Konsequenz, dass der ganze Ostblock zusammenbricht und für mind. 30 Jahre die USA zum unipolaren Herrschaftszentrum der Welt wird.

Auch aktuell überschlagen sich die Ereignisse

Die US-Wahlen sind erst seit 4 Tagen vorbei mit einem ganz anderen und sehr viel eindeutigerem Ergebnis als alle Mainstream-Medien vorausgesagt hatten. Dann noch das Ende der Ampel mit Ankündigung von Neuwahlen – und das ganz wird überlagert durch den Krieg in der Ukraine und das Abschlachten der Menschen in Gaza und Libanon im Nahen Osten.
Ja, und dann kamen ganz eigenartige Meldung aus Amsterdam. Die Mainstreampresse sprach von ‚Pogromen gegen Juden‘, andere Medien von ‚Schlägereien zwischen Israelische Hooligans und Arabern‘. Als kraz haben wir keine Möglichkeit zeitnah herauszubekommen, was wirklich geschah. Wir können unsere LeserInnen nur auf alternative Medien verwiesen, die uns vertrauenswürdig erscheinen.
(==> Junge Welt,    ==> LinkeZeitung  ==> Moshe Zuckermann in Overtone)

Und dann haben heute am 9.11. in Aachen auch noch drei Veranstaltungen, die mit allem ein bisschen zu tun haben:

1. Das offizielle Gedenken an den 9.November 1989 als ‚Tag des Mauerfalls‘

Hier können wir nur auf die Berichterstattung der Aachener Zeitung verweisen bzw. hoffen.

2. Kundgebung nachmittags am Elisenbrunnen mit anschließender Demo

Die Parole lautete „Nie wieder ist jetzt für alle“ und rief zur Solidarität mit den Menschen in Gaza und Libanon auf. Anfangs waren es 80 später dann bis zu 150 TeilnehmerInnen. Es gab keinerlei Konflikte, keinerlei antisemitische Parolen oder Transparente, sondern es war das Gegenteil: Immer wieder wurde betont, dass sich der Protest gegen das Sterben von Menschen wendet. Gegen die Ermordungen während der Reichspogromnacht und gegen das Töten im Holocaust. Aber es ging auch um das Massenmorden in den palästinensischen Gebieten durch Israels Armee und durch das Besatzungsregime!
In diversen Einzelbeiträgen wurden bittere Beispiele geschildert.
Es ging um Solidarität mit den Menschen! Einer der Redebeiträge bezog sich auf die Matrosenaufstände von 1918, ein anderer sehr engagierter Beitrag kam von einer jungen Frau, die überzeugend die Solidarität auch von Frauen mit Frauen in dem Krieg im Nahen Osten beschrieb und einforderte. (Ein Videolink dieses Redebeitrags werden wir in den nächsten Tagen hier einbauen.)

3. Zensur in Aachen!

Ja und dann kam auch die Meldung, dass in Aachen wieder krasse Zensur ausgeübt wird. Das Apollo-Kino sollte in einigen Wochen drei (politische) Palästina-Filme zeigen – aber auf Intervention eines bisher unbekannten „Bündnisses“ wurden die Filme wieder aus dem Programm genommen. (==> Siehe hier zu den kraz-Artikel)
Err am 13.11.: Einer der Filme wird doch im Appollo-Kino gezeigt. Siehe hierzu den ArtikelRücknahme des Vorwurfs von Zensur

4. Die offizielle, traditionelle Abend-Veranstaltung vor der Synagoge

Und dann gab’s noch die offizielle Veranstaltung zur Reichspogromnacht ab 18 Uhr.
Wie jedes Jahr wird es davon sicher noch eine ausführliche Berichterstattung in der AZ am Montag geben. In diesem AZ-Bericht wurde dann nirgendwo erwähnt, ob die Veranstalter auch nur mit EINEM Wort auf die Ermorderung der Tausenden Menschen in Gaza, Westbank und im Libanon durch die israelische Armee eingegangen sind. Man muss also leider davon ausgehen, dass dieser ‚moderne‘ Massenmord nicht erwähnenswert ist sondern nur der alte. So also sieht der ‚faire Umgang‘ mit Geschichte aus.

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