Der 1.Mai 2021 in Aachen

3. Mai 2021 | Veröffentlicht von , Ein Kommentar

Dreifach geteilt!

Für den „Tag der Arbeiterklasse“ im Corona-Jahr 2021 waren in Aachen tatsächlich DREI getrennte Aktionen geplant:
Eine fiel dem „Corona-Virus“ zum Opfer, die beiden anderen fanden – säuberlich getrennt voneinander – statt. (anschauen zum Thema Monty Python „Volksfront von Judäa“)
Hier der Bericht:

Teile und herrsche – Die Dienste können sich freuen!

  • von 9-12 Uhr hatte der DGB am Markt eine Kunstaktion geplant
  • von 11 – 13 Uhr plante der AK-Gewerkschaft und weitere Aktive eine Kundgebung
  • von 12:30 bis 14 Uhr wollte ein linkes Bündnis erst eine Kundgebung und dann eine Demonstration durchführen.

Vor „Corona“

war es viele Jahre klar, dass es am 1.Mai immer eine gemeinsame Demonstration vom DGB-Haus zum Markt geben würde, auf der sich alle linken und fortschrittlichen Gruppen in Aachen treffen und gemeinsam auftreten. Manchmal wollte der DGB nicht wirklich, aber immer wieder kam dieser Demozug doch zustande.

Seit Corona ist alles anders.

Letztes Jahr (2020) gab es nur eine kleine Aktion am Markt (siehe hier..)
Und dieses Jahr wurden vom DGB ganz kleine Brötchen gebacken (=eine Kunstaktion), die schließlich eine Woche vor dem 1.Mai wegen der „enormen Gefahren durch Corona“ ganz abgesagt wurde.
Und weil klar war, dass es keine DGB-Demo geben würde, hatte der ‚AK-Gewerkschafter‘ und die Gruppe ‚Aachener für eine menschliche Zukunft‘ dann zu einer eigenen Kundgebung aufgerufen ….
Weil aus diesem Umfeld aber auch zu den Corona-Maßnahmen kritisch Stellung genommen würde, hatte eine dritte Strömung ebenfalls zu einer eigenen, weiteren Aktion aufgerufen.

I. Die nicht-stattgefundene-DGB-Kunst-Aktion

Hier verweisen wir nur auf den DGB-Einladungstext [1] zu einer Kunstaktion
und auf die kurzfristige DGB-Absage [2] dieser Veranstaltung.

DGB denunziert den AK-Gewerkschafter im Vorfeld
Über die AN/AZ-Berichterstattung wurde seitens des DGB in Abrede gestellt, dass Manni Engelhardt überhaupt als „Gewerkschafter“ sprechen könne. Hierzu hat Engelhardt einen Leserbrief an die AN/AZ geschickt, der aber nur teilweise veröffentlicht wurde. [3]
Auch der Berichterstatter der AN hatte im Vorfeld Herrn Engelhardt diffamiert.  [4]

II. Kundgebung AK-Gewerkschafter & ‚Aachener für eine menschliche Zukunft‘

Etwa 70-80 TeilnehmerInnen waren am Elisenbrunnen erschienen.
Bei strahlendem Wetter gab es ein große Spannbreite der Reden: sie reichte von einer außerordentlich klassenkämpferischen Rede von Manni Engelhardt als Sprecher des AK-Gewerkschaft [hier der Mitschnitt der Rede] bis zu div. Beiträgen, die die Zusammenhänge zwischen negativen Konsequenzen für die arbeitende Bevölkerung durch die Corona-Maßnahmen aufzeigten. Eine Rede kritisierte die ‚Impfungen‘ mit inhaltlich fragwürdigen Behauptungen.
Der Arbeitskreis Gewerkschaft und die Organisation ´Aachener für eine menschliche Zukunft´ betonen, dass sie weder das Sars-Cov-2-Virus leugnen, noch dass sie dagegen protestieren, weil das sinnlos wäre. Ihr Protest am 1. Mai richte sich unzweifelhaft gegen die Unverhältnismäßigkeit der Mittel (Demokratieabbau, Einschränkung der Freiheitsrechte etc.).

Keine Störungen – aber Überwachung
Es gab keinerlei Störungen der Kundgebung, aber zwei Dreiergruppen betrieben eine ‚verdeckte Überwachung‘. Sie berichteten (in Echtzeit) in den „(a)sozialen Netzen“ über das Erscheinen und das Wieder-weg-gehen einzelner Personen aus der linken Aachener Szene
(Siehe Kopien ==>)

III. Kundgebung und Demonstration eines linken Bündnis

1 1/2 Stunden später hatten sich ca. 110 TeilnehmerInnen am Marktplatz versammelt.
Aufgerufen hatten AKB, DIE LINKE, DKP, Linksjugend, SAV, SDAJ, SOL, VVN/BdA.
Die dortigen Reden enthielten viele richtige soziale Forderungen. Dabei wurde die Überzeugung geäußert, dass die Reichen die Kosten der Krise zahlen werden. Leider wurde nicht gesagt, wie das bei der vorhandenen kapitalistischen Systemstruktur und der bereits aktuell unverkennbaren monetäre Umverteilung von unten nach oben besser vonstatten gehen sollte.
Marc Treude hatte heftige Kritik an Ansgar Klein ausgesprochen. Dazu gibt es mittlerweile einen offen Brief von A. Klein.
Und es gab viele Fahnen und viele Büchertische.
Bei dieser Aktion bildete eine  kurze Demo rund um Rathaus und Dom den Abschluß.

— Anmerkung —

[1] hier zum DGB-Einladungstext
[2] hier zur Absage-Begründung des DGB 2020
und hier zur Absage-Begründung 2021

[3] … höflich bitte ich um die Veröffentlichung der nachstehenden Zeilen zum Beitrag in Ihrer Zeitungsausgabe vom 28.04.2021 unter dem Titel „Corona-Protest zum Tag der Arbeit“.
Die reißerische Aufmachung des Artikels, die sich bereits in der Überschrift ausdrückt, legt einige falsche Tatsachen vor.
Im Einzelnen stellen diese sich wie folgt:

  • Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis und die Organisation ´Aachener für eine menschliche Zukunft´ leugnen weder das Sars-Cov-2-Virus, noch protestieren sie dagegen, weil das sinnlos wäre. Unser Protest am 1. Mai richtet sich unzweifelhaft gegen die Unverhältnismäßigkeit der Mittel (Demokratieabbau, Einschränkung der Freiheitsrechte etc.) beim Abwehrversuch der Politik, deren negativen Folgen jetzt schon teilweise zu spüren und weiter abzusehen sind. Diese sind als Kollateralschäden mit bösen Folgen für Ökonomie, Gesellschaft, Kultur etc. zu bezeichnen.
  • Herr Woelk verweist darauf, dass „Engelhardt schon lange keine gewerkschaftlichen Funktionen mehr habe und auch die Situation in den Betrieben nicht mehr kenne“, was Ihr Redakteur Gerald Eimer ohne ein Feedback mit mir zu halten 1 : 1 im Beitrag übertragen hat. Diese Aussagen sind eindeutig falsch!
    Fakt ist, dass Manfred Engelhardt  Ehrenmitglied der Personalräte-Arge im Landesbezirk NRW der Gewerkschaft Ver.di ist. Fakt ist ebenfalls, dass er nach wie vor Betriebs- & Personalräte berät, dabei auch die Betriebe und Dienststellen besucht und Ratschläge erteilt. Fakt ist auch, dass er mit einem Berufsjuristen (Arbeitsrechtler) einen Kommentar zum Landespersonalvertretungsgesetz NW erarbeitet. Ebenfalls wird der Arbeitskreis beständig von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besucht, die Rat suchen.
  • Das „Format“ des DGB, das in 2021 hier in Aachen als Ersatz für die 1. Mai-Aktivitäten auf Straßen und Plätzen erkoren wurde, ist falsch. Denn es ist kein Ersatz für die 1. Mai-Aktionen, die vor mehr als 45 Jahren auf Initiative des Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreises durch den DGB-Kreis Aachen in das Leben gerufen wurden. Bis dahin traf man sich am 1. Mai nämlich nur im Hauptgebäude der RWTH zur geschlossenen Maikundgebung.

[4] Manni Engelhardt schreibt der kraz:
… den nachstehenden Tweet von Michael Klarmann hat ein AK-Gewerkschafter-Mitglied am 3.5. bei Twitter gefunden:

Michael Klarmann (@Klarmann) Tweeted:
Offenbar planen der sektiererische „AK Gewerkschafter Aachen“ & die
verschwörungsideologischen „Aachener für eine menschlichen Zukunft“ am
1. Mai in #Aachen eine „Mai-Demonstration ohne DGB“. Diese soll wohl als
Kontrastprogramm zu Veranstaltungen der Gewerkschaften stattfinden.
https://twitter.com/Klarmann/status/1381293567373676553?s=20

Wie krank muss dieser Mensch Klarmann eigentlich sein??? Jetzt wissen wir, wie die Aachener Medien ticken!
Beste Grüße Manni Engelhardt“

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