Bericht zur Blockade in Lingen

3. Februar 2016 | Veröffentlicht von Blockade-Gruppe-Lingen / ws, Keine Kommentare

Bericht zur Blockade in Lingen

Blockade_Brennelementefabrik_LIngen_01-02_WEB-4 Dieser Bericht bezieht sich auf den Bericht aus Aachen
Bereits um 5:00 h Uhr morgens brachen wir auf, verteilt auf 5 Autos. 4 Personen nahmen den offiziellen Weg Richtung Zufahrtstor der ANF-Fabrik, der Rest unserer Gruppe schlug sich mitten durch den Wald bis direkt vor das Tor, um nicht sofort von der Polizei bemerkt zu werden. Währenddessen wurde unsere „Vorhut“ noch vor der Schranke zum Betriebsgelände von einer ungeduldigen und schlecht gelaunten Polizei gestoppt.

Nachdem sich die größere Gruppe von uns mit Transparenten am Firmenschild von Areva ausgebreitet und begonnen hatte, die vielen gelben Wasserbälle aufzublasen, erschien der Einsatzleiter mit seinem Trupp und forderte uns auf, unverzüglich das Firmengelände zu verlassen. Mit sich spaßen ließ er nicht, er wurde sogar ruppig. Immerhin kamen ein paar schöne Bilder zustande. ( http://weltweit.nirgendwo.info/2016/02/01/wasserbaelle-blockieren-brennelementefabrik-in-lingen/)

Blockade_Brennelementefabrik_LIngen_01-02_WEB-5Wir begaben uns langsam zur Schranke und errichteten dort gegen 6:00 h unsere Blockade – mit aufgespannten Transparenten, gelben Regenschirmen und ca. 150 Wasserbällen, die wir am Abend zuvor mit Radioaktivitätssymbolen versehen hatten. Trotz zeitweisem Nieselregen machte es Spaß, hin und wieder mit den Bällen zu spielen und somit zu versinnbildlichen, wie unkontrollierbar die atomare Kettenreaktion und die Ausbreitung von Radioaktivität ist. Von der Presse wurde dieses Bild auch verstanden und aufgegriffen.
Ab ca. 6:30 h trudelten VertreterInnen der Presse ein, darunter zwei Kamerateams, eines vom NDR.

Blockade_Brennelementefabrik_LIngen_01-02_WEB-3Einige Stunden lang ließ uns die Polizei in Ruhe. Auf ihrem Weg zur Arbeit bemühten sich die Firmenangestellten, möglichst schnell und unauffällig unsere Blockade über matschige Trampelpfade zu umgehen. Kleinere Lieferanten mussten sich damit arrangieren, dass sie nicht direkt das Gebäude anfahren konnten.
Gegen 10:45 h berieten wir uns zum weiteren Vorgehen. Die Entscheidung darüber, ob wir die Blockade bis zur Räumung durch die Polizei aufrecht erhalten sollten oder nicht, wurde uns letztendlich abgenommen. Noch während des Plenums traf ein Laster ein, der angeblich das Mittagessen für die Firmenbelegschaft lieferte.

Dies war für den Einsatzleiter offenbar Grund genug, die Blockade räumen zu lassen. Wir wurden also an den Straßenrand getragen, einige von uns setzten sich daraufhin ein paar Meter weiter nochmals vor den Laster. Bei der zweiten Räumung wurde die Polizei wieder aggressiver. Eine Beamtin trat grundlos mit dem Fuß gegen eine von uns, die am Boden lag.
Nachdem der Lastwagen die Schranke passiert hatte, packten wir unsere Sachen zusammen und beendeten die Aktion, die wir in großer Einigkeit und harmonisch miteinander durchgeführt haben.

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