Atomland LITAUEN & der Karlspreis

8. Mai 2013 | Veröffentlicht von AKW-Nee-Gruppe Aachen / ws, Keine Kommentare

Der Karlspreis wird am 9.5. in Aachen an Frau Dr. Dalia Grybauskaitė aus Litauen verliehen. Wie üblich wird er an Mächtige verliehen, die das Europa der Banken und Konzerne, der sozialen Ungleichheit und der Ausbeutung der Natur und der Menschen weltweit zementieren. Das gilt auch im Bereich Energiepolitik!

Öko-Gruppen als Gegner von Europa?

Menschen und Gruppen, die das kritisieren, werden ungeachtet ihrer sonstigen sozialen und ökologischen Europakonzepte meist als Feinde und Gegner der EU dargestellt. Dabei arbeiten z.B. wir Atomkraftgegner/innen seit Jahrzehnten grenzübergreifend zusammen, wie wir es mit der belgisch-niederländisch-deutschen Demonstration für die Stilllegung des AKW Tihange in Belgien am 10.3. mit 2500 Teilnehmer/innen wieder getan haben.
In Westeuropa funktioniert die Zusammenarbeit halbwegs, obwohl auch dort von herrschender Seite oft genug veraltete Nationalismen gegen Protestierende aus den Nachbarländern geschürt worden sind, um die Gegner/innen ihrer schädlichen Pläne gegeneinander auszuspielen.
In Osteuropa ist es noch schwieriger: NGOs die dort aktiv sind, wie z.B. Greenpeace und die Naturfreundejugend berichten über massiver, fremdenfeindlicher Hetze der Herrschenden gegen ihre Zusammenarbeit mit den Gleichgesinnten vor Ort und die Aufklärungsarbeit im Volk. Das weiter unten beschriebene Referendum in Litauen zeigt aber, dass sie sich doch lohnt.
Auch wir hier müssen dafür sorgen, dass die Energiekonzerne sich nicht im Osten einen neuen Markt suchen: (siehe hierzu: www.urgewald.de und www.atomausstieg-selber-machen.de

ATOMLAND LITAUEN? 

Im Oktober 2012 wurde der Plan zum Ausbau des AKW Visaginas durch ein Referendum der BürgerInnen nach massivem Aufklärungseinsatz durch litauische NGOs und Greenpeace unter dem Titel “Ask the Expert-Tour” gekippt!
Die Mehrheit, 65%, der teilnehmenden litauischen BürgerInnen sprach sich gegen Atom aus. (Organisiert wurde alles von Jan Haverkamp, dem Greenpeace-Atomexperten für Mittel- und Ost-Europa… )
Zeitgleich mit dem Referendum wurde die Regierung neu gewählt. Die neue Regierung will aber genau wie die Alte an Atom festhalten. Bei dem Referendum gab es 5% mehr Wahlbeteiligung als an der letzten Regierungswahl. Der deutsche EU-Atomkommissar Oettinger forderte die litauische Regierung auf, das BürgerInnen-Referendum zu ignorieren und Visaginas trotzdem auszubauen.

Hintergrund?

Warum? Weil die deutsche Bundesregierung ein Kabel von Litauen durch die Ostsee nach Greifswald legen will, um die geplanten AKWs in der Kaliningrad-Enklave und von Belarus (das dortige AKW Astrawez wird direkt an der litauischen Grenze geplant) daran anzuschließen. 
DESHALB braucht man die Stromleitungen durch Ostdeutschland nach Süden. JEDES der oben genannten AKWs wird nur geplant, um damit Strom nach Deutschland zu verkaufen.“  (Zitiert von: Brigitte Artmann,  EU- Bürgerrbeteiligungsrechtsexpertin)

Weitere Infos zu Aachen 

 

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