Ostermarsch 2024 in Düsseldorf

1. April 2024 | Veröffentlicht von , Keine Kommentare

Der eine Ostermarsch

In Düsseldorf hatte das NRW-Friedensforum zum Ostermarsch aufrufen. Es wird unterstützt von lokalen Gruppen aus diversen Orten und durch die „Die Basis NRW“, aber auch von Abtrünnigen der DFG/VK und der VVN – und es gab sogar einen 50-köpfigen DKP-Block.
Zur Auftaktkundgebung vor dem DGB-Gebäude waren etwa 1100 Menschen zusammengekommen, dabei viele aus der Palästina-Bewegung, deren Fahnen „für ein Stopp des Genozids in Gaza“ optisch deutlich dominierten.

Eine Anmerkung der kraz-Redaktion

Die Friedensbewegung ist leider immer noch gespalten:

      • Einerseits sind es immer noch die Auswirkungen der staatlichen Corona-Hysterie, als die mehr staatsgläubigen Teile linker und friedenspolitischer Strukturen (die ‚guten‘) die andere politischen Strukturen – wegen derer kritischen Haltung zu den Corona-Maßnahmen – als „böse“ markieren und ausschließen wollten.
        Zusätzlich gibt es auch eine Spaltung wegen unterschiedlicher Klarheit bei der Einschätzung der deutschen Unterstützung des Krieges in der Ukraine durch Waffenlieferungen: vielen Menschen fällt es offenbar schwer zu begreifen, dass die eigentlichen Ursachen für den Ukraine-Krieg (aber auch für den Gaza-Krieg) eindeutig im permanenten imperialistischen Druck der NATO zu suchen sind. Und im Aufruf für den Ostermarsch in Köln wurde diese Klarheit leider keineswegs befördert.

Aufgrund diese Konflikte gab es 2024 in NRW zwei konkurrierende Ostermärsche: Einen in Köln (mit div. Vorlaufkundgebungen) und den anderen in Düsseldorf.

Während der Veranstaltung konnte der Berichterstatter bei diversen Einzelgesprächen mit Leuten sprechen, die aus dem Umfeld der VVN und der DFG/VK kamen. Diese sagten ihm, sie wären ganz bewusst nach Düsseldorf gekommen sind, weil sie die windelweiche Position, die in Köln von ihren Organisationen vertreten würden, nicht hören, sondern die deutlich klareren Positionen von dem NRW-Friedensbündnis unterstützen wollten.

Die Reden

Inhaltlich bezog sich die Reden einerseits auf den Ukraine-Krieg und die Rolle der NATO als der eigentliche Verursacher dieses Kriegs. Das zweite zentrale Thema war aber natürlich der mörderische Krieg in Gaza durch Israel, zu dem viele Fahnen und Transparente mitgeführt wurden. Einhellig war die Aufforderung, dass Israel sofort diesen Krieg stoppen müsse und dass ein gerechter Frieden notwendig sei!
Einen weiteren, wichtiger Beitrag gab es zu dem politischen Gefangenen Julian Assange und seiner erhofften Freilassung. Zu dem Thema wurde ein großes Transparente auf der Demo mitgeführt!

Zentrale Redner waren Andrej Hunko (MdB von BSW) und Thomas Geisel (Ex-OB-Düsseldorf und jetziger Kandidat für die EU-Wahl für das BSW). Ihretwegen sind sicher viele Unterstützer der regionalen BSW-Strukturen angereist.
Weitere Redner waren Reiner Braun (langjähriger Aktivist der Friedensbewegung), der bemerkenswerterweise vorher noch auf einer Kundgebung der „Guten“ in Duisburg hatte sprechen dürfen, dann Michael Aggelidis von der ‚AG-Frieden der Basis‘ und eine junge Frau aus aus Aachen mit palästinensischen Wurzeln, die in einer engagiertem, fast schon zu emotionale Rede berichtete, dass mittlerweile über 100 Verwandte aus ihrer Verwandtschaft in Gaza getötet worden sind.

Die Demonstration – drei Stunden durch Düsseldorfer

Während der Demonstration lieferte Mona Aranea (die Basis) mit ihren präzisen Durchsagen vom Lautsprecherwagen aus die wichtigen politischen Botschaften für die Demonstranten – aber auch für die vielen Zuschauer auf den Straßen.

Die Forderungen des Düsseldorfer Ostermarschs an die Bundesregierung

  • Abrüsten statt Aufrüsten!
  • Einsatz der deutschen Diplomatie für friedliche Konfliktlösungen!
    Verhandeln statt schießen!
  • Stopp aller Waffenlieferungen ins Ausland!
  • Frieden mit Russland – Schluss mit dem Wirtschaftskrieg!
  • Deutschland atomwaffenfrei!
  • Schluss mit Demokratieabbau, sozialem Kahlschlag und Militarisierung
    der Gesellschaft!
  • Grundrechte verteidigen!

Zur Düsseldorfer-SA (Stör-Abteilung oder „Staatliche Aufsicht“)

Erneut machte sich die SA-Düsseldorf (Stör-Abteilung) uangenehm bemerkbar. Man könnte auch sagen, die o.g. Demo verlief unter „Staatlicher Aufsicht“.
Auf jeden Fall bemerkt man an drei verschiedenen Orten des Demozuges die immer wieder gleichen sechs Leute. Diese hatten sich jeweils mit ihren Lautsprechern&Verstärkern zu einzelnen Punkten auf dem Demoweg begeben und wurden dabei immer von etwa 30 bis 40 Polizisten „geschützt“ (umringt). Dabei hat die Polizei – trotz mehrfacher Aufforderung den Lärm zu unterbinden – dafür gesorgt, dass deren Lautsprecher lärmen durften, obwohl die deutlich zu laut und zu nah an der Freidenskundgebung positioniert waren.
Man stelle sich vor, wir würden versuchen, etwas ähnliches in einer umgekehrter Situation zu machen – also wenn wir bspw. bei ‚den Guten‘ auf dem Katschhof oder vor dem Elisenbrunnen eine solche Lautsprecheranlage aufbauen würden und dann gegen deren Veranstaltung entsprechenden Lärm machen würden. Würde die Polizei UNS das erlauben??
Aber so ist das eben bei der SA. Die Staatliche Aufsicht weiß schon wem sie zu dienen hat.

Anmerkungen

[1] hier ein Video der Aktion
[2]Rheinische Post: Kontroverse Botschaften beim Ostermarsch in Düsseldorf

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