Ostermarsch 2024 in Köln

1. April 2024 | Veröffentlicht von Peter Blaszyk, Keine Kommentare

Der andere Ostermärsch

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[ein Bericht des Korrespondenten Peter Blaszyk]

Der Haupttross der Aachener und Dürener kam mit dem Zug um 11:40 Uhr in Köln an. Das Sammlungsgelände war unmittelbar neben dem Dom eingerichtet.
Die Stimmung gut – aber nicht euphorisch. Wie denn auch?
Etwa 700 Teilnehmer, viele Palästinänser- DKP-, VVN- und DfG/VK-Fahnen/Embleme.
Viele ideenreiche Eigenplakate „Mützenich for Außenminister“.

[Anmerkung der kraz-Redaktion

Die Friedensbewegung ist leider immer noch gespalten:

      • Einerseits sind es immer noch die Auswirkungen der staatlichen Corona-Hysterie, als die mehr staatsgläubigen Teile linker und friedenspolitischer Strukturen (die ‚guten‘) die andere politischen Strukturen – wegen derer kritischen Haltung zu den Corona-Maßnahmen – als „böse“ markieren und ausschließen wollten.
      • Zusätzlich gibt es auch eine Spaltung wegen unterschiedlicher Klarheit bei der Einschätzung der deutschen Unterstützung des Krieges in der Ukraine durch Waffenlieferungen: vielen Menschen fällt es offenbar schwer zu begreifen, dass die eigentlichen Ursachen für den Ukraine-Krieg (aber auch für den Gaza-Krieg) eindeutig im permanenten imperialistischen Druck der NATO zu suchen sind. Und im Aufruf für den Ostermarsch in Köln wurde diese Klarheit leider keineswegs befördert.

Aufgrund diese Konflikte gab es 2024 in NRW zwei konkurrierende Ostermärsche: Einen in Köln (mit div. Vorlaufkundgebungen) und den anderen in Düsseldorf.]

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Kein grüner Ortsverband hatte sich getraut Fahne zu zeigen. Und dies, obwohl die organisierende „Kooperation für den Frieden“ in dem in der TAZ veröffentlichten Aufruf EXPLIZIT KEINE Einstellung der Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert hatte. Die Organisatoren hatten wohl gehofft, dass grüne Ortverbände noch nicht olivgrün wären. Eine Fehleinschätzung. SPD – auch keine sichtbaren Abweichler in Köln.

Es sprach: eine Linke MdB, der Vorsitzende der Palästinänischen Gemeinde Köln, ein Arzt und eine Vertreterin der „Jüdischen Stimme“ [1].

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Der sehr moderat gehaltene Vortrag des Paläsitnänsers wurde von „lasst die Geiseln frei“ – Schreien von einer proisraelischen Gruppe vom Rand des Geländes begleitet/gestört, die sehr an Antifa-Störer erinnerten. Fremdschämen war angezeigt.

Im Anschluss an die Kundgebung marschierten die Teilnehmer zum Kundgebungsgelände Hans – Böckler Platz. Einige Teilnehmer – darunter der Berichterstatter – machten sich gegen 13:30 Uhr aber auf nach Düsseldorf, um an der Alternativveranstaltung teilzunehmen und der vom Regierungsschutz (ehem. Verfassungsschutz) organisierten, gut funktionierenden Spaltung der Friedensbewegung etwas entgegen zu setzen.

Peter Blaszyk

Anmerkungen

[1] Rednerliste, Texte Reden und Flyer auf der Seite der friedenskooperative
[2] Hinweise der Friedenskooperative bundesweit: Rede- und Kundgebungsbeiträge und die Pressesplitter zum Ostermarsch 2024.

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