Weitere Protestaktionen
30. Mai 2025 | Veröffentlicht von Walter Schumacher, 2 Kommentarezur Karlspreisverleihung 2025
Am 28.5. wurde der Aachener Karlspreis 2025 an Frau Ursula von der Leyen verliehen. Gegen diese Preisverleihung gab es verschiedene Protestformen, die allesamt heftige Kritik an der Politik und dem Verhalten von Frau von der Leyen übten.
Die wichtigste Veranstaltung, nämlich die ‚Aachener Auszeichnung für Menschlichkeit‘ an Patrik Baab (Laudatiorin Ulrike Guérot) ist hier dokumentiert.
Die anderen fünf Protest-Aktionen werden im Folgenden beschrieben:
- Am 24.5. gab es als „Vorprogramm“ zur Preisverleihung eine Veranstaltung mit den Europaabgeordnen Favbio de Maso (BSW) und Martin Sonneborn („Die Partei“) mit ca. 250 BesucherInnen.
Am Himmelfahrtstag selber machte:
- das Antikriegsbündnis am Elisenbrunnen eine Kundgebung mit der Linkspartei-Abgeordneten Özlem Demirel. (ca. 80 TeilnehmerInnen)
- Die „Gelbwesten“ und Palästina-Untertützungsgruppen eine Demonstration ab dem Elisenbrunnen. (ca. 100)
- die ‚Kommunistische Partei’ eine Demonstration ab Hauptbahnhof. (ca 40 TeilnehmerInnen)
- ein (unbekanntes) „Bündnis“ (laut der AZ vom 27.5.) eine Aktion (Demonstration?) mit (unbekanntem) Startort. (Anzahl bisher unbekannt)
— Zu den einzelnen Aktionen —
„Vorprogramm“ mit Fabio De Masi (‚BSW’) und Martin Sonneborn (‚Die Partei’)
Für Samstag, den 24. Mai 2025 hatten Fabio De Masi (fraktionsloses Mitglied des Europäischen Parlaments, BSW) und Martin Sonneborn (fraktionsloses Mitglied des Europäischen Parlaments, Die PARTEI) zur alternativen Laudatio eingeladen.
Begründung war, dass die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, Ende Mai in Aachen den Internationalen Karlspreis für ihre ‚besonderen Verdienste‘ um Europa – samt einer Million Euro Preisgeld erhalt.
Das war für die beiden EU-Abgeordneten Grund genug, als „Vorprogramm“ auch schon vorab das Wort zu ergreifen.
Im FRANZ – Die Kultstätte in Aachen – diskutierten sie über von der Leyens Bilanz und über das, was da noch drohen mag:
• über Intransparenz bei Impfstoffdeals,
• Hochrüstung,
• die kaputte zivile Infrastruktur
• und warum rechte Parteien Zulauf haben.
Auf Kosten des EU-Parlaments wurdem Getränke (2x) und Snacks frei zur Verfügung gestellt!
Etwa 250 TeilnehmerInnen waren erschienen und konnten eine EU-kritische aber auch sehr unterhaltsame Nachmittags veranstaltung erleben. Sonneborn übernahm dabei den sarkastisch-ironischen Part, während De Masi sehr sachlich-nüchtern argumentierte. Interessant war auch die musikalische Begleitung durch die Sängern xy aus Berlin.
Hier zum Zusammenschnitt der Veranstaltung „Europa nicht den Leyen überlassen“
Beim Antikriegsbündnis Aachen sprach die EU-Abgeordete Frau Özlem Demirel (Die Linke)
Das Antikriegsbündnis Aachen hatte ebenfalls zu einer Protestkundgebung gegen die Auszeichnung von Frau von der Leyen mit dem Karlspreis am 29.5.2025 in Aachen eingeladen.
Dazu hatte das AKB Frau Özlem Demirel von der LINKS-Partei als Rednerin gewonnen. Sie ist eine profilierte Kritikerin von Frau von der Leyen und hat zusammen mit Jürgen Wagner von der Informationsstelle Militarisierung (IMI) dazu einen Artikel in der JUNGEN-WELT verfasst.
Als EU-Kommissionspräsidentin verkündet Frau von der Leyen das größte Hochrüstungsprogramm der EU, das es je gegeben hat. Als „Wiederbewaffnung Europas“ bezeichnet sie den EU-Beschluss, 800 Mrd. € Schulden der EU-Staaten zu genehmigen und so wie die Merz/Klingbeil-Regierung gigantische Kriegskredite aufzunehmen.
Lars Klingbeil und Frau von der Leyen sind sich einig. Europa müsse eine Führungsrolle in der Welt einnehmen – auch militärisch. Klingbeil sagt, „Deutschland muss den Anspruch einer Führungsmacht haben.“
Bei dieser Protestkundgebung waren ca. 80 TeilnehmerInnen erschienen.
Auch die Gelbwesten hatten zu einer Kundgebung und Demo aufgerufen
Unter dem Titel „Wir kommen nach Aachen – für Palästina, für die Menschlichkeit, für uns alle!“ hatten sie folgenden Aufruftext veröffentlicht:
„Das hier ist keine rein palästinensische Demo.
Es ist der internationale Aufstand der Unterdrückten.
Die Gilets Jaunes stehen fest an der Seite der palästinensischen Community – ohne Wenn und Aber.
Aber unser Protest ist mehr:
Er ist gegen Armut, Ausbeutung, Aufrüstung, Unterdrückung und Überwachung – weltweit!
Für Palästina. Für die Arbeiterklasse. Für die Freiheit. Für eine Welt ohne Elitenherrschaft!“
Kommt ALLE. Jetzt ist die Zeit. Nicht morgen.
#FreePalestine #GiletsJaunes #YellowVests #Gaza #Solidarity #Aachen29Mai #GiletsJaunesInternationale #Karlspreisblockieren #Menschenrechte #Aufstand #StopWar #Revolution #KeinSchrittZurück #GemeinsamStark“
Etwa 250 Leute sind um 12 Uhr am Elisenbrunnen gestartet. (Zahl am 13.6. korrigiert!)

Protest der ‚Kommunistischen Partei‘
Im beigefügten Flyer erklärt diese Gruppe, warum sie an diesem Tag in Aachen protestieren wollte.
Nach der Auftaktkundgebung zogen die TeilnehmerInnen mit vielen roten Fahnen in einem Demonstrationszug durch die Innenstadt. Dabei kamen sie – laut die ‚Hoch die Internationals Solidarität‘ skandierend – auch am Hof vorbei, also dem Ort, wo kurz zu vor die „Auszeichnung für Menschlichkeit“ zu Ende gegangen war.
Die etwa 40 TeilnehmerInnen wurden sehr eng von Polizeikräften ‚begleitet‘, die in mind. der gleichen Personalstärke mitmarschierte.
Und dann noch: … Der „unbekannte“ (unsichtbare??) Protest
Hier können wir so gut wie NICHTS berichten.
Die Aachener Zeitung (AZ) hatte am Vortag der Karlspreisverleihung geschrieben, dass es Protest geben würde.
„… mit dabei ist eines aus Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen. Anlass ist von der Leyens Politik, durch die aus Sicht der Initiatoren wichtige Kernprojekte des „Green Deals“ – insbesondere die EU-Lieferkettenrichtlinie – geschwächt würden.
Die von der EU-Kommission vorgeschlagene „Omnibus“-Reform sieht Vereinfachungen der EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), der Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), der Taxonomie-Verordnung sowie des CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) vor. Kritiker warnen vor einem drastischen Rückschritt, vor allem bei der Lieferkettenrichtlinie, die Unternehmen dazu verpflichtet, Menschenrechte, Umwelt und Klima in globalen Lieferketten zu achten.
…..
Die Protestierenden wollen von der Leyen einen „Wertekompass“ überreichen – als Mahnung, nicht von den Zielen einer nachhaltigen und menschenrechtsorientierten Wirtschaftspolitik abzuweichen. Ziel der Aktion ist es, Kommissionspräsidentin von der Leyen dazu aufzurufen, den „Green Deal“ zu verteidigen und konsequent umzusetzen. Die Aktion beginnt um 10 Uhr auf dem Marktplatz.“
Die kraz-Redaktion hat bisher keine Kenntnis über Teilnehmerzahlen und Erfolg dieser Aktion. Es gab auch keine Berichterstattung in der AZ. Falls LeserInnen an uns Informationen liefern können, werden wir die hier nachtragen.
Leser haben 2 Kommentare hinterlassen.
Liebe Genoss*innen! Wie definiert ihr Montag? Heute ist Mittwoch und wir wollen die Ergänzungen lesen!
Völlig korrekte Kritik von Marxleser*in!
Jetzt ist aber klar: ‚Mittwochabend‘ ist „Montag“
Bitte bleibe mit Deinen Kommentaren sachlich und respektvoll.
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