Vorsicht Falle!

8. März 2014 | Veröffentlicht von Hannes Rader / ws, Keine Kommentare

Attac Aachen errichtet Brandbauer gegen Freihandelsabkommen

brandmauerKonzerne sollen Staaten verklagen können, wenn neue Gesetze ihre Gewinnerwartungen schmälern. Im Supermarkt sollen Hormonfleisch und genmanipulierte Lebensmittel ohne Kennzeichnung angeboten werden. Energiekonzerne sollen sich die Erlaubnis zum Fracking erklagen können. All das und mehr soll das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA sowie Kanada ermöglichen. Das muss verhindert werden, meinen die Aktivisten von Attac Aachen und errichteten aus diesem Grunde am Freitag eine Brandmauer gegen das Abkommen auf dem Platz vor dem Elisenbrunnen.

Interessierte hatten dort die Möglichkeit, sich über das Abkommen und die damit einhergehenden Gefahren zu informieren und einen Appell an die EU-Parlamentarier zu unterzeichnen. Gleichzeitig wurde auf die Online-Petition an den Deutschen Bundestag hingewiesen. Wegen der Stolpersteine, die die schützenswerten Güter (Demokratie, Arbeitnehmerrrechte usw.) symbolisierten, hatten die meisten Passanten etwas Mühe, dem vorgestellten Thema auszuweichen.

„TTIP bedeutet einen radikalen Angriff auf soziale, ökologische, rechtliche und demokratische Standards. Das Abkommen ist eine Falle. Es riecht nach Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen. Doch in Wahrheit wird der Rechtssaat unterlaufen und die Folgen für die Zivilbevölkerung sind kaum abzusehen. Deswegen sind wir heute hier. Wir müssen dieses Abkommen unter allen Umständen verhindern.“ meinte ein Aktivist.

„Der Neger Obama“

Die Arbeit auf der Straße ist nicht immer einfach, davon wissen die Aktivisten ein Lied zu singen. Die Reaktionen der Passanten waren so bunt wie die Gesellschaft eben ist. Während manch einer tatsächlich glaubte, das Freihandelsabkommen sei demokratisch und wünschenswert, meinten andere, sie müssten ihr rassistisches oder auch einfach nur reaktionäres Gedankengut über die Aktivisten ergießen.

Doch das Gros der Leute war offen und interessiert. Viele stellten kluge Fragen und es entwickelten sich interessante Gespräche. Noch mehr Menschen brauchten gar keine weiteren Infos, sie wussten sehr genau worum es geht und wollten sofort unterschreiben. Letztere waren zumeist sogar sehr dankbar für das Engagement der Aktivisten.

Attac Aachen kann die Aktion also definitiv als Erfolg verbuchen; die Mauer erregte viel Aufmerksamkeit und Neugier. Fast 300 Flyer wurden verteilt und zahlreiche Unterschriften gesammelt. Am Samstag startet der bundesweite Aktionstag bei dem in ganz Deutschland Lokalgruppen Brandmauern in ihren Städten errichten werden. Attac Aachen hatte die Aktion um einen Tag vorgezogen, da an diesem Wochenende viele Aktionen zu Fukushima in Aachen und Umgebung stattfinden (siehe Kraz-Terminkalender).

Alle Infos sowie der Appell finden sich auf der Kampagnenseite von Attac Deutschland.

 

 

 

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