(vor/am/nach) – 1. September in Aachen

9. September 2024 | Veröffentlicht von , Keine Kommentare

Ein schwieriger Anti-Kriegstag 2024

Am Sonntag den 1.9. jährte sich der Beginn des 2. Weltkriegs zum 85-sten Mal.
„Früher“ gab es in Aachen an DEM Datum immer eine große Kundgebung vom Elisenbrunnen zur Aula Carolina, wo dann eine würdevolle Preisverleihung durch den Aachener Friedenspreises stattfand. Aber die Zeiten haben sich geändert.
Mittlerweile macht der DGB zum Anti-Kriegstag keine Kundgebung und keine Demo auf der Straße in Aachen.

Das Antikriegsbündnis Aachen


Glücklicherweise hatte wenigstens das Antikriegsbündnis Aachen (AKB) zu einer Ersatzveranstaltung aufgerufen: Es gab eine „Picket-line“ mit vielen Tafeln und Bannern vom Geldwäscherbrunnen bis zum Marktplatz Aachen mit je einer guten Anti-Kriegs-Rede zu Beginn und zum Abschluss.
Auf der Picketline mit ca. 70 TeilnehmerInnen wurde viele Tafeln gezeigt, die das Anti-Kriegs-Thema in unterschiedlichen Variationen kritisch durchdeklinierte: teilweise mit sarkastischen Sprüchen „…“, teilweise aber auch mit recht traditionellen Aussagen wie „Schulen statt Panzer“. Die AKB-Aktion wurde von weiteren Gruppen aus der Aachener Friedens- und Anti-Kriegsbewegung unterstützt.
Aber es gab keinerlei Bezüge dieser AKB-Aktion zu den Positionen der etwas eigenartigen Friedenspreisverleihung des AFP, sondern nur eine dezente Kritik an einer der beiden Preisträger-Gruppen, den „Omas gegen Rechts“, weil deren Kölner Gruppe „Omas gegen Rechts“ doch eine denunziatorische Facebook-Mitteilung gemacht hatte. (siehe Facebookeintrag)

Die Aachener Friedenspreis-Verleihung

Sie fand in der Aula Carolina statt. Der Raum war voll – sicher 400-600 Leute.

Ein Preisträger waren „Omas gegen Rechts“, zu deren regierungsunterstützendem Agieren wir den kraz-LeserInnen seit den Zeiten der Corona-Hysterie sicher nichts weiteres mehr berichten müssen (außer dem o.g. Facebookeintrag).

Der andere war die Gruppe „Youth Initiative for Human Rights“ [1]. Laut AFP versucht diese Gruppe zwischen den staatlichen Überbleibseln des früheren Vielvölkerstaates Jugoslawien ein friedliches Miteinander zu organisieren. Dabei wird aber leider nicht die schreckliche Rolle der SPD und insbesondere der Grünen deutlich gemacht, die 1995 – 1999 ganz kräftig den Bürgerkrieg in Jugoslawien vorangetrieben haben und die zum Ende mit zu verantworten hatten, dass Deutschland und die NATO diesen Staat Jugoslawien schließlich zerschlagen haben. Aber über die deutsche Beteiligung wird von den Gutmenschen natürlich nicht mehr gesprochen …

Es gibt zu der Veranstaltung einen umfangreichen Bericht in der AZ.

Und der Tag VOR dem 1. September: Demo in Düsseldorf

Für Samstag, dem Tag vor dem 1.9. hatte das NRW-Friedensbündnis zu einer Kundgebung und Demo in Düsseldorf aufgerufen. Etwa 400 TeilnehmerInnen waren erschienen.
Während der Demo gab es klare Antikriegsreden zur Ukraine von Christiane Reymann (Berlin), Andrej Hunko (MdB aus Aachen) und Wa’el Jaber (Deutsch-Palästinensischer Freundschaftskreis Düsseldorf). Aber auch der israelische Krieg gegen Palästina und Gaza war das zweite zentrale Thema auf dem Umzug.
Aus Aachen waren etwa 10 UnterstützerInnen mit dem Zug hingefahren, deren Rückfahrt aber durch eine über zweistündige Verspätung seitens der DB „bestraft“ wurden.
Hier der Aufruf für diese Aktion in Düsseldorf (als pdf …31.8.düsseldorf)

Anmerkungen

[1] „Youth Initiative for Human Rights“: Uns ist der ökonomische und politische Hintergrund dieser Organisation etwas unklar. Wir würden uns freuen, wenn LeserInnen hier mal weiter recherchieren könnten, das wir später dann gerne in der kraz veröffentlichen werden.

Die Kommentarfunktion für ältere Artikel ist geschlossen.

Bitte bleibe mit Deinen Kommentaren sachlich und respektvoll.

Kommentarregeln:

An jedem Artikelende gibt es eine Kommentarfunktion. Diese ist für 6 Tage nach Erscheinungsdatum freigeschaltet, danach ist die Kommentarmöglichkeit geschlossen.

Richtlinien für die Kommentare:

  • Rechte Hetze in den Kommentaren wird nicht geduldet.
  • Keine Beleidigungen, bleibt sachlich.
  • Bitte keine Abhandlungen oder sinnfreie Texte schreiben, fasst euch kurz
    (maximal ca. 2500 Zeichen)
  • Bitte nur relevante Inhalte posten.
Der Administrator behält sich vor, Kommentare die sich nicht daran halten zu löschen.