Verkauft GDF-Suez seine belgischen Schrottreaktoren?

29. Juni 2015 | Veröffentlicht von , Keine Kommentare

Will Engie (vormals GDF-Suez) seine belgischen Schrottreaktoren verkaufen?

IMG_0381Welche Strategie verfolgt der Konzern? Will er sich nur von einer nicht nur finanziellen Hochrisikotechnologie trennen, oder ist man auf der Suche nach Verbündeten, um zwei marode Reaktoren wieder ans Netz zu bringen?

Heute meldete „La Lettre de l’Expansion“, dass Engie ihre Tochter Electrabel wieder an die Börse bringen will. Zurzeit ist Electrabel eine 100%-ige Tochter von Engie. Electrabel ist unter anderem auch der Betreiber der sieben in Belgien ansässigen Atomkraftwerke bei Doel (4) und Tihange (3).

Seit März 2014 stehen zwei der Reaktoren still. Es wurden tausende Risse in den Reaktordruckbehältern von Doel 3 und Tihange 2 gefunden. Ein Wiederanfahren der beiden Reaktoren gilt als höchst zweifelhaft.

Es stellt sich die Frage, ob man nach bekannten Muster Gewinne privatisieren und Verluste vergesellschaften will? Denn als zukünftiger Eigentümer wird auch der belgische Staat ins Spiel gebracht.

Würde diese Strategie aufgehen, könnte man dadurch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen hätte man drohende Verluste abgeschoben – sowohl aus der Gefahr, dass die beiden Reaktoren nie wieder ans Netz gehen dürfen, als auch die Kostenübernahme des anstehenden Rückbaus durch andere. Zum anderen würde durch Teilhabe des belgischen Staates der Druck auf die Atomaufsicht steigen, beiden Reaktoren wieder die Betriebserlaubnis zu erteilen. Wie desolat das Sicherheitsverständnis von belgischer Regierung und Atomaufsicht ist, hat das Possenspiel der letzten Jahre bewiesen.

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