Seenotrettung ist kein Verbrechen !

7. Juli 2019 | Veröffentlicht von , Keine Kommentare

Demo in Aachen gegen die Kriminalisierung der Seenotretter

In 60 deutschen Städten fanden am Samstag Demos für die Rechte der Geflüchteten statt – auch in Aachen.
Die SEEBRÜCKE Aachen und das Flüchtlingsplenum resp. Bürger*innenasyl Aachen  hatten zu einer Demonstration gegen das Sterbenlassen von Flüchtlingen und gegen die Kriminalisierung der Seenotretter aufgerufen. [1]

Viele Aachener Gruppen hatten die Demo unterstützt und es waren etwa 250 Menschen zur Auftaktkundgebung am Markt erschienen.

Dort sprachen Kathi Grudin (Seebrücke Aachen), Jürgen Mausbach (Gemeindereferent St. Folian), Andrej Hunko Europäischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE.

Zusätzlich wurde über Lautsprecher noch eine Rede der Kapitän Carola Rackete an die Aachener KundgebungsteilnehmerInnen übertragen, die sie als „Handy-Nachricht“ verschickt wurde.

Es ging um die fürchterliche Situation der Flüchtlinge an der nordafrikanischen Küste, um die Situation in den Flüchtlingslagern und um die Flucht selber. Aber auch die Fluchtursachen wurden eindrücklich geschildert und dass die reichen Länder des „Westens“ diese Fluchtursachen permanent weiter befördern.

Anschließend ging es auf der Demo durch die Innenstadt, auf der in kurzen Beiträgen immer wieder auf die Situation der Flüchtenden im Mittelmeer hingewiesen wurde.Bei der Abschlusskundgebung sprachen Kurt Schiwy (Sea Watch) und Lara (BürgerInnenasyl)

[1] Aufruftext von SEEBRÜCKE für die Demo

BUNDESWEITE DEMONSTRATIONEN AM 06.07.19 FÜR DIE RECHTE VON GEFLÜCHTETEN UND #FREECAROLA

Carola Rackete, die Kapitänin der Sea Watch, hat den Notstand an Bord der Sea-Watch 3 ausgerufen und ist nach über zweiwöchiger Hängepartie auf eigene Faust in italienische Gewässer gefahren. Carola Rackete machte das einzig Richtige: Sie rettete Leben, bewies Haltung und verteidigte die Menschenrechte. Das können und müssen wir auch tun und deswegen rufen wir am 06.07. zu bundesweiten Demos für die Rechte von Geflüchteten und #freecarola! auf.Aktuell ertrinkt jede sechste Person während des Fluchtversuchs über das Mittelmeer. Gleichzeitig werden Seenotretter*innen für das Retten von Menschenleben bestraft: italienische Behörden verhafteten Kapitänin Carola Rackete noch in der Nacht des Anlegens und beschlagnahmten die “Sea Watch 3”. Statt alles daran zu setzen, Menschenleben zu retten, erleben wir von Seiten der europäischen Nationalstaaten einen Tiefpunkt von Solidarität und Menschlichkeit: Menschen werden in libysche Folterlager zurückgewiesen, die Rettung von Menschen wird aktiv blockiert und zivile Seenotrettungsschiffe, wie zuletzte die Sea Watch 3, werden über Wochen daran gehindert, mit geretteten Menschen an Bord in einen Sicheren Hafen zu fahren.

DIE MENSCHLICHKEIT WIRD ANGEGRIFFEN, ES IST ZEIT ZU HANDELN. WIR RUFEN DEN NOTSTAND DER MENSCHLICHKEIT AUS! DIESER NOTSTAND WIRD SOLANGE ANDAUERN, BIS SICH EUROPÄISCHE STAATEN AUF EINEN SOLIDARISCHE UND HUMANEN VERTEILUNGSMECHANISMUS ALLER GERETTETEN VERSTÄNDIGT HABEN UND ALLE SEENOTRETTER*INNEN WIEDER FREI SIND.

Wie Carola werden wir nicht mehr warten. Solange die EU und die europäischen Regierungen untätig sind, werden wir, die Zivilgesellschaft, es sein, die sich schützend vor die Menschenrechte stellt und Widerstand leistet! Wir sind eine europaweite Gesellschaft der offenen Herzen, solidarischen Kommunen und Sicheren Häfen. Wenn die EU nicht in der Lage ist, die Verantwortung zu übernehmen, werden wir es tun.

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