Risse-Reaktor Tihange 2 wird morgen wieder angeschaltet !

10. Dezember 2015 | Veröffentlicht von Aktionsbündnis gegen Atomenergie Aachen / ws, Keine Kommentare

Unverantwortlich: Der Risse-Reaktor Tihange 2 wird morgen (Freitag) wieder angeschaltet!

Wie die kraz soeben aus zuverlässiger Quelle erfahren hat, wird das marode und durch tausende Rissen spröde AKW Tihange 2 morgen (Freitag) wieder angeschaltet werden. Das ist 5 Tage früher als bisher angekündigt!
Dies zeigt erneut die Unkalkulierbarkeit und Unseriösität der Aufsichtsbehörde FANC.
Hieß es noch bis Anfang November „Anschalten nicht vor Januar 2016“, so lautete die Meldung seit 17.11.15 „Anschalten ist schon am 15. Dez. 2015“. Und jetzt wird dieser Termin nochmals um 5 Tage vorgezogen!

Gründe für diese Terminvorziehung?

  • Man kann nur spekulieren, was der Grund für diese vorzeitige Anschaltung ist.
    Ist es der ökonomischer Druck durch den Betreiber, der endlich wieder Geld verdienen will? Und dem die Risiken der Bevölkerung völlig egal sind?
  • Ist es eine Politische Strategie nach dem Denkmodell: „’Fakten schaffen‘ bevor der politische Druck gegen das Anschalten zu groß wird?“

Jörg Schellenberg vom Aktionsbündnis gegen Atomenergie (AAA) meint dazu

  • „Wenn Interventionen in Syrien und Durchregieren in Griechenland im Schnellverfahren möglich sind, weshalb ist dann eine deutsche Regierung nicht in der Lage, irgend etwas gegen den Start dieses Schrottreaktors zu unternehmen?
  • Warum schützt die Bundesregierung ihre Bürger nicht, sondern liefert die Bewohner unserer  ganzen Region einer atomaren Katastrophe aus?
  • In Zeiten der Finanz- und Bankenkrise konnte die Regierung blitzschnell tätig werden und gigantische Geldmenge versenken. Wieso macht sie das nicht auch, um den Start von Tihange zu verhindern?
    Warum nutzt sie nicht alle juristischen Möglichkeiten und geht ggf. sogar darüber hinaus, um den absehbaren Schaden der Bevölkerung abzuwenden?“

Die BürgerInnen von Aachen werden sicher nicht wirklich amüsiert sein.

Das drohende Anschalten des AKWs hatte in den letzten Wochen den Druck auf die Aachener Stadtverwaltung enorm erhöht. Diese ist dadurch endlich ein bisschen aufgewacht und hat am letzten Dienstag in der Stadt die 1. (erste!!) Katastrophenschutzübung gemacht. Ein Ziel war zu prüfen, ob Aachen im Falle eines GAUs in Tihange nicht komplett hilflos ist.

Auswertung der ersten Katastrophenschutzübung

Am Freitag (also morgen) sollen die Ergebnisse Fachleuten (u.a. auch dem vom AAA) vorgestellt werden. Und genau für diesen Freitag hat die FANC der „Engie“ (bisher ‚Electrabel‘) erlaubt, den Risse-Reaktor wieder anzuschalten. Der Start wird genau an dem Tag sein, wo die Aachener Stadtverwaltung das Ergebnis einer Katastrophenschutzübung besprechen möchte.

Hoffentlich wird am Tag der Auswertung der Katastrophenschutz-ÜBUNG diese nicht schon umgehend beim ersten echten Katastrophenschutz-EINSATZ benötigt werden!

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