Neuer Schwung in der Friedens-/AntiKriegsbewegung?
3. März 2016 | Veröffentlicht von Walter Schumacher, Keine KommentareDeutsche Friedensbewegung 2016 wieder in Aktion bringen – aber wie?
mit diesem Titel hatte die kraz zu einem Vortrag von Reiner Braun [1] eingeladen. Es waren ca. 30 AktivistInnen im Welthaus Aachen erschienen. Etwa die Hälfte kam aus dem Umfeld der Aachener Friedensbewegung, attac und anderen Gruppen.
Neben der zentralen Frage „wie weiter?“ ging es dem Referenten darum zu analysieren, wo die Ursachen für die heutige Schwäche der deutschen Friedensbewegung liegen. Es ging aber auch darum die Blockade aufzulösen, die z.Zt. innerhalb der Friedensbewegung besteht, um so wieder stärker handlungsfähig zu werden. Und es ging um die Strategien, um dieses Ziel zu erreichen.
Im Vorfeld hatte es es erneut scharfe Angriffe (siehe hier, siehe auch die kraz-Anmerkung [2]) seitens ähnlicher Kräfte wie bei der Jebsen Veranstaltung 1 1/2 Wochen zuvor (siehe hier). Obwohl erwartet, waren diesmal die Kritiker und die sog. ‚Antifa‘ nicht erschienen. Warum sie weder ihre Vorwürfe vortragen noch sich einer öffentlichen Diskussion stellen, entzieht sich der Kenntnis der kraz mangels entsprechender Äußerungen.
Ausgangslage von Brauns Überlegungen war, dass Deutschland seine Kriegsbeteiligungen permanent und systematisch ausweitet, mittlerweile auch in Syrien und sogar in Zentral-Afrika. Das geschieht in einem größeren Rahmen der weltweiten Militarisierung: diverse Kriege seitens der NATO, der USA und der EU.
Angesichts dieser Verschärfung hin zu immer ‚mehr Krieg‘ ist eine wirksame Friedens- und Antikriegsbewegung notwendiger denn je. Sie tut sich aber mehr als schwer. Es fehlen die vielen kleine, effektiven Aktionen genauso wie eindrucksvolle Groß-Aktionen! Stattdessen finden interne Debatten und Auseinandersetzungen statt – teilweise mit großer Schärfe, teilweise mit gezielter Ausschließerei geführt.
Wie weiter mit der Friedensbewegung?
Braun stellte Thesen vor, die die aktuelle Situation der Friedensbewegung beschrieben. Daraus leitete er Antworten auf folgende Fragen ab:
- Wie mit neuen Akteuren umgehen?
- Welche Gefahren der „Unterwanderung“ durch rechtsradikale Kräften bestehen – und wie können wir denen begegnen?
- Welcher Schwerpunkte sind sinnvoll? Was können wir lokal und bundesweit unternehmen, damit die Friedensbewegung wieder in die Offensive kommt?
— an dieser Stelle werden am Freitag noch weitere Zitate aus seinem Vortrag eingebaut —
Der Vortrag von Reiner Braun und das anschließende Frage-/Antwort-Diskussion wurde von der Mediengruppe ‚=newscan=‘ aufgezeichnet und ist hier nachzusehen.
Anmerkungen
[1] Infos zu Reiner Braun
- https://de.wikipedia.org/wiki/Reiner_Braun_%28Journalist%29
- Er ist Geschäftsführer der IALANA (International Association of Lawyers against Nuclear Arms, teilweise übersetzt als Internationale Juristen und Juristinnen gegen den Atomkrieg). Außerdem war er bis 11/15 Sprecher der Berliner „Kooperation für den Frieden“
[2] Es lohnt sich erneut die Methode dieser Denunziation durch Otmar Steinbicker nachzulesen und anzuschauen: Da wird zuerst ein überforderter Lokalpolitiker gezeigt, der nicht in der Lage ist, Nazis (es redet nur einer, aber weitere sind zu hören!) auf einer Kundgebung klug und klar Paroli zu bieten. Ist der dadurch ein „infizierter“ Nazi?
Und dieser wenig kompetente Mann ist dann dabei, wenn ein anderer Mann einen Preis verliehen bekommt. Ist dadurch letzterer ebenfalls ein „infizierter“ Nazi?
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