Militär zum Schutz belgischer Atomkraftwerke!
17. Juni 2025 | Veröffentlicht von Walter Schumacher, Ein KommentarAb dem 1. Juli – eine ganz tolle Idee !!
War bisher das ‚Risiko: technische Fehler‘ DAS Kernargument der Anti-Atombewegung gegen Atomkraftwerke, so wird jetzt – in der allgemeinen Kriegswilligkeit – eine weitere Gefahr heraufbeschworen: Es ist die Angst vor militärischen Angriffen auf AKWs – und das sogar WESTLICH von uns, wo also die ‚bösen Russen‘ erst einmal mit ihren Fliegern/Raketen über Aachen hinweg gedonnert sein (oder AC mit Panzern überrollt haben) müssen, damit sie DANN Tihange erreichen und die dortigen AKWs zerstören.
Gibt es noch bessere Vorschläge?
Spontan stellt sich da die Frage: Wäre es nicht einfacher, die Belgier würden in Aachen einen ABWEHRWALL gegen die russischen Angriffswalze errichten, sodass diese erst gar nicht bis nach Tihange kommen könnte?
Das wir als kraz keinen zynischen Scherz machen, kann jedeR folgender Meldung des BRF (Belgischen Rundfunk) vom 10.6.2025 entnehmen:
„Ab dem 1. Juli: Militär zum Schutz von Atomkraftwerken!“
Zum Schutz der Atomkraftwerke Doel und Tihange soll ab dem 1. Juli auch das Militär zum Einsatz kommen. Ein entsprechendes Kooperationsprotokoll haben Innenminister Bernard Quintin und Verteidigungsminister Theo Francken unterzeichnet.
Ab dem 1. Dezember sollen auch die nuklearen Anlagen von Mol, Geel und Dessel militärisch gesichert werden. Fleurus soll ab April 2026 militärisch gesichert werden.
Der Einsatz des Militärs war bereits im so genannten Oster-Abkommen der Regierung De Wever festgehalten worden. Mit der Maßnahme soll die Polizei entlastet werden, um mehr Präsenz in der Hauptstadt Brüssel zeigen zu können.
Bislang war eine Sondereinheit der föderalen Polizei für den Schutz von atomaren Anlagen zuständig. Allerdings gibt es dort hohen Personalmangel.“
(Aus BRF belgischer Rundfunk )
Es bleibt uns als kraz-Redaktion nichts als Sarkasmus, um diese geschürten Ängste vor dem imaginierten Feind Russland zu bewerten.
Die wirklichen Probleme der Atomkraftwerke (fehlerhaft, altersschwach und mit strahlendem Atom-Müll) werden auf diese Art jedenfalls weiterhin verdeckt.
Ein böse Anmerkung der kraz-Redaktion:
Wenn überhaupt, dann scheint uns – viel wahrscheinlicher als ein militärischer Angriff der bösen Russen – ein ganz simpler Terrorangriff mit einem ganz simplen Mörser (Granatwerfer), der ganz einfach oberhalb vom Atomkraftwerk Tihange an den Hängen der Maas plaziert werden könnte und mit dem Terroristen dann ganz leicht einen atomaren „Unfall erster Güte“ erzeugen könnten.
(Übrigens: So ein Teil gibt es in den einschlägigen Kreisen für 4000 – 8000 € „gebraucht“ zu erwerben)
Hoffen wir mal, dass niemand auf diese dumme Idee kommt!
Ein Nachtrag, der gut zum Thema passt:
Auf der Homepage des BRF stand folgende Werbe-Meldung !!!
Leser haben Ein Kommentar hinterlassen.
Also den Satz zu schreiben „Hoffen wir mal, dass niemand auf diese dumme Idee kommt!“ nachdem man eine detaillierte Beschreibung der Idee gebracht hat, bei der nur noch der dazugehörige Darknet-Link fehlt, ist wohl selbst keine allzu schlaue Idee. Oder will man dem belgischen Militär als Tipp zum Schutz von Atomkraftwerken schonmal den Kauf von Ferngläsern für die Beobachtung der Maas-Hänge nahelegen?
Aber Spass beiseite: Wenn man davon ausgeht, dass das größte Land der Welt keine neuen Territorien zu erobern braucht, dann sind die ggf. nachrichtendienstlich begründeten Befürchtungen eines (un)mittelbar bevorstehenden russischen Angriffs auf Mittel- und Westeuropa sehr besorgniserregend. Wenn man von einem tatsächlichen Aggressor ‚Westen‘ zur ungeniert öffentlich erklärten geostrategischen Schwächung zunächst Russlands* (und danach Chinas) ausgeht, und unterstellt, dass dies Russland bewusst ist, könnte Russland nämlich zur Strategie „Angriff ist die beste Verteidigung“ greifen.
* US – Think Tank ‚RAND Corporation‘: RAND-Strategiepapier ‚Overextending and Unbalancing Russia‘, 2019; http://www.rand.org/pubs/research_briefs/RB10014.html + https://apps.dtic.mil/sti/pdfs/AD1086696.pdf
Bitte bleibe mit Deinen Kommentaren sachlich und respektvoll.
Kommentarregeln:
An jedem Artikelende gibt es eine Kommentarfunktion. Diese ist für 6 Tage nach Erscheinungsdatum freigeschaltet, danach ist die Kommentarmöglichkeit geschlossen.
Richtlinien für die Kommentare:
(maximal ca. 2500 Zeichen)