Meldungen über russische Drohnen
17. September 2025 | Veröffentlicht von Walter Schumacher, 2 KommentareEin Mittel zur weiteren Steigerung der Kriegsfähigkeit
Zur Zeit erleben wir eine enorme Zuspitzung der Kriegspropaganda, in dem Behauptungen in die Welt gesetzt werden, dass (Kriegs-)Drohnen von „den Russen“ nach Polen geschickt werden.
Die Meldungen in der Aachener Zeitung (AZ) stellen die Ereignisse als „Tatsache“ dar, vermeiden aber jede Präzisierung [1]:
- Sind das Kampfdrohnen mit Sprengsatz oder aber Beobachtungsdrohnen?
- Wo kommen die Drohnen wirklich her?
- Wer steuert sie?
- Wie viele Kilometer sind sie in Polen eingedrungen?
Und dann stellen sich natürlich auch noch zwei wichtige Fragen:
a) welchen Sinn macht es für Russland, solche Drohnen nach Polen zu schicken?
b) könnte es auch andere Erklärungen für diese ‚Drohnen-Einflüge‘ geben?
Um das Ganze rational analysieren zu können, stellen wir einfach mal eine Reihe von Thesen auf, was hinter der Meldung „Einflug ‚russischer Drohnen‘ in Polen“ stecken könnte.
Mögliche Erklärungen für ein Eindringen von Drohnen in Polen
Vorab unterstellen wir für die weiteren Überlegungen folgende Aussagen als Tatsache:
• Die Drohnen sind wirklich (Kriegs-)Drohnen und stammen alle aus russischer Produktion bzw. tragen russische Kennzeichnungen.
• Und sie sind tatsächlich über polnischem Staatsgebiet geflogen/abgestürzt und dieser Teil der Meldung war nicht gelogen.
Ansonsten würden wir unseren Herrschenden eine wirklich plumpe Fälschung unterstellen – und für soo blöd halten wir sie nicht.
Dann bleiben die Thesen:
- These 1: Die Russen haben die Drohnen bewusst in Polen rein geschickt.
- These 2: Die Drohnen sind den Russen unabsichtlich (durch eigene Fehler!) irgendwie entkommen und dann nach Polen geflogen.
- These 3: Die Drohnen sollten aus russischer Sicht in die Ukraine (also nicht nach Polen!) fliegen, aber dann wurde ihnen das (digitale) Kommando über diese Drohnen durch irgendwelche NATO-Strukturen abgenommen – und danach die Drohnen in Richtung Polen gesteuert – im Sinne einer False Flag
Fake-Aktionseitens der NATO-Strukturen. - These 4: Die Drohnen hatte Russland im Krieg in die Ukraine geschickt. Einige Drohnen sind dort unzerstört abgestürzt/gelandet, wurden eingesammelt und wieder funktionsfähig gemacht. Dann wurden sie (digital und bewusst) von NATO-Strukturen in Richtung Polen gesteuert – also eine noch stärkere Fake-Aktion als bei These 3.
Bewertung der o.g. Thesen
Wir können hier nicht sagen, was „die Wahrheit“ ist oder was nicht. Aber wir können immer Fragen: ‚wem nützt es?‘.
Hier unsere Bewertungen:
- Cui Bono bei These 1:
Russland würde sich als ein Kriegstreiber erweisen.
Der Westen hätte Recht mit seinen bisherigen Behauptung gegen Russland.
(kraz: Das wäre eine Katastrophe, weil Russland dann tatsächlich bewusst die Kriegssituation forcieren würde. Wir glauben das nicht, aber möglich ist es natürlich.) - Cui Bono bei These 2:
Russland könnte vom Westen mit vollem Recht zumindest als „unverantwortlicher Kriegsakteur“ markiert werden.
(kraz: Auch das wäre eine mittlere Katastrophe, weil Russland auch hier hätte sofort zugeben müssen, dass ihnen die Steuerung dieser Drohnen entglitten ist. Militärisch wäre das zwar sehr peinlich, aber politisch wäre es besser, dass trotzdem zuzugeben, anstatt die Welt im Ungewissen zu lassen.) - Cui Bono bei These 3:
Hier wäre Russland geschickt ausgetrickst worden. Falls Russland nicht das Gegenteil beweist, haben die NATO-Strukturen einen großen Propagandagewinn.(kraz: Hier wäre es (wie bei These 2) die absolute Pflicht der Russen zuzugeben, dass ihnen die Kontrolle über die Drohnen entglitten ist. Egal wie peinlich das ist – es wäre allemal besser, als diese Ungewissheit stehen zu lassen.) - Cui Bono bei These 4:
Auch hier wäre Russland sehr überzeugend als kriegswilliger „Täter“ dargestellt. Und diese Methode (‚Refurbished’) wäre ein effizientes Mittel, weil es sich kaum durch Russland widerlegen lässt.(kraz: hier hätte die NATO-Strukturen tatsächlich bewusst eine kriegerische Atmosphäre erzeugt, um die Kriegstüchtigkeit voranzubringen – und sie könnten damit durchaus Erfolg haben.)
Bei allen Bewertungen zeigt sich, dass Russland in KEINEM der Fälle einen Vorteil hätte, Drohnen nach Polen zu senden.
Und selbst bei These 1 – die ja ein bewusstes Eindringen durch Russland impliziert – ist nicht erkennbar, welchen militärischen Vorteil Russland duadurch haben könnte.
Wir wollen in diesem Artikel nicht bewerten, welche dieser Thesen korrekt ist.
Aber wir wollen aber das Bewusstsein unserer LeserInnen schärfen, sich eine unabhängige Meinung bei den vielen Propaganda-Meldung zu bilden und diese kritisch zu beobachten – und dabei vielleicht auch mal um die Ecke zu denken.
Vielleicht hilft das ja bei den weiteren Meldungen der kommenden Wochen zum Thema „Drohnen“.
Anmerkung
[1] Dieser Artikel berichtet icht über Ereignisse in Aachen, sondern richtet sich gegen die Propaganda die in der einzig verbliebenen Tageszeitung in Aachen (AZ) betrieben wird.
Leser haben 2 Kommentare hinterlassen.
Bevor hier russophobe Verschwörungsfanatiker aufschlagen, kann ich mit genaueren Erklärungen weiterhelfen:
https://www.freidenker.org/?p=22854
„Drohnenalarm in Polen: Der Mittwoch der totalen Kriegspropaganda 16. September 2025
Am Mittwoch sind von der ukrainischen Flugabwehr abgelenkte russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen. Die Hintergründe waren schnell geklärt, aber die deutschen Medien und Politiker haben eine Kriegspropaganda losgetreten, die ihresgleichen sucht.
Wie jede Nacht haben Russland und die Ukraine sich gegenseitig mit Drohnen beschossen und einige russische Drohen, die Rede ist von etwa 16 Stück, wurden in der Nordwest-Ukraine von der elektronischen Luftabwehr der Ukraine gestört, haben die Orientierung verloren und sind in den polnischen Luftraum eingedrungen, wo sie abgestürzt sind oder von der polnischen Flugabwehr abgeschossen wurden, ohne nennenswerten Schaden anzurichten.
Was in der Nacht auf Mittwoch passiert ist: Der ukrainische, dem Militär nahestehende Telegram-Kanal monitorwar veröffentlicht regelmäßig Grafiken der nächtlichen russischen Angriffe auf die Ukraine. Diese Grafik wurde am Morgen des 10. September veröffentlicht ( https://t.me/monitoringwar ), und sie zeigt auch die Flugbahnen der Drohnen, die in der Nacht auf Mittwoch den polnischen Luftraum eingedrungen sind.
Es gab in der Nacht sofort Kontakte zwischen dem weißrussischen und der polnischen Militär. Die Weißrussen haben die Polen gewarnt ( https://de.rt.com/europa/255609-weissrussischer-generalstab-drohnen-in-polen-stoersender-verlaufen/ ), dass einige russische Drohnen durch elektronische Gegenmaßnahmen der Ukraine außer Kontrolle geraten sind und sich aus der Ukraine Weißrussland und Polen nähern. Der Kontakt soll zwischen 23:00 Uhr am 9. September und 4:00 Uhr am 10. September stattgefunden haben.
Am Abend des 10. September hat der Chef des polnischen Generalstabes die Erklärungen aus Weißrussland bestätigt (https://tass.ru/mezhdunarodnaya-panorama/25020043).
Man kann also zusammenfassend sagen, dass der Vorfall die ganze Zeit über unter Kontrolle war und dass niemand der Betroffenen Russland vorgeworfen hat, Polen bewusst angegriffen zu haben. Gegen Mittag erklärte beispielsweise das litauische Außenministerium ( https://tass.ru/mezhdunarodnaya-panorama/25015197 ), es gäbe keinerlei Hinweise darauf, dass Russland Polen gezielt angegriffen hätte. Auch aus Polen gab es keine Erklärungen, die Russland Absicht vorgeworfen hätten. Der Vorfall war eine Verkettung von Umständen, die die Drohnen vom Kurs abgebracht haben.
Die Drohnen sind entweder selbst abgestürzt oder wurden von der Flugabwehr abgeschossen. Nennenswerte Schäden gab es nicht, Menschen kamen nicht zu Schaden(…)“
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