Medien, Macht und Mainstream – ein lohnender Vortrag

5. Februar 2017 | Veröffentlicht von Wolfgang Weißhuhn /ws, Keine Kommentare

Gründe medialer Meinungskonformität

Der Vortrag von Uwe Krüger, am 4.2.17 war von über 30 Leuten besucht und es hat sich echt gelohnt,

  • Hier ist der Link zum Vortrag (die Videogruppe -=newscan=- hat den Vortrag dokumentiert; Ein Dank dem Verfasser für das Überlassen der Folien.)
  • und hier ein paar Protokollnotizen:

Nach einleitenden Definitionen erklärte Krüger. das *Propagandamodell* von Noam Chomsky und Edward S. Herman „Einfluss wirtschaftlicher und politischer Interessengruppen auf die Berichterstattung der Massenmedien in Demokratien“. Die 5 Punkte des Vortrags:

1.Die Eigentümer,
2. Rücksicht auf die Werbekunden
3. immer wiederkehrende Quellen bedeuten niedrige Kosten
4.FLak: Die Medien sind sehr stark von positiver Resonanz abhängig, auch von der anderer Medien. Kritische Medien oder Journalisten werden ggf. isoliert.
5. Ideologie: bis 1990 Antikommunismus, dann Neoliberalismus, ab 2014 neuer kalter Krieg.

Medieneinfalt geht stark zurück,

Auflagen brechen ein: 1995 Auflage der Printmedien:30 Mio/Tag, 2016 17,6 Mio, Werbeeinnahmen von 6,5 auf 2,6 Mio Euro gesunken.
Die Abhängigkeit von den Werbekunden erläutert er am Beispiel der Video-Überwachungen bei Lidl.(Stern-BILD)

Dann erklärte Krüger die *Indexing-Hypothese*:

große Medien reflektieren die Debatten innerhalb der politischen Eliten, unbewußt verfolgte Norm, um Druck und Kritik zu vermeiden und um Geld und Zeit zu sparen. Lt. Spiegel-Urteil von 1966 wäre die Presse aber Kontrollorgan!

Beispielhaft erklärte Krüger die Berichterstattung zum Maidan-Ereignis:

77 pro westliche Berichte, 20 neutrale, Klitschko z.B. 6:45 min, Janukowitsch 1:35min Redezeit, keine Berichte über: die Scharfschützenmorde , die aus Häusern des rechten Sektors kamen! Die Mordserie an oppositionellen Politikern und Publizisten, der Einfluss der Konrad-Adenauer-Stiftung, Verbot der KP, Parteinahmen von Journalisten.

Westbindung und Vernetzung von Journalisten z.B. in der Bilderberg-Konferenzen, der Atlantik-Brücke und vielen anderen „Elite-Organisationen“, es entstehen persönliche Kontakte und Abhängigkeiten.

Eine weitere unrühmliche Geschichte war die negative Berichterstattung über Griechenland. Griechenland hatte zugesagt, im Rüstungsbereich 200Mio einzusparen, das wurde unterschlagen.

Journalisten kommen zu 43% aus liberal-intellektuellem Milieu, konform mit dem Regierungskurs, sie haben Angst vor Isolation, sie identifizieren sich mit den „Guten“, arbeiten unter Zeitdruck. Gute Recherchen dauern manchmal 1Jahr!

*Was tun ?*

Schreiben an den Presserat, an den Verein ständige Publikumskonferenz,
sich über andere Quellen informieren …
im Netz recherchieren

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