Massive Proteste im Falle von Jülicher Castor-Transporten!

21. Juli 2014 | Veröffentlicht von Walter Schumacher, Keine Kommentare

Die kraz hat folgende Presseerklärung eines breiten Bündnisses von Umwelt- und Anti-Atom-Organisationen aus dem gesamten Bundesgebiet erhalten: Die versammelten Gruppen kündigen für den Fall von Castortransporten vom AVR-Zwischenlager aus Jülich massive Proteste entlang der gesamten Strecke an.

Zum Stand

In Jülich lagern 152 Castoren mit hochradioaktivem Müll aus Brennelementen. Offensichtlich ist das Forschungszentrum Jülich (FZJ) bisher weder in der Lage, eine rechtssichere Genehmigung für das Zwischenlager noch eine Transportgenehmigung für die Castoren zu erwirken.

Ob dieser Zustand durch das FZJ bewusst herbeigeführt wurde oder auf Inkompetenz zurückzuführen ist, kann nur vermutet werden.
Aktuell versucht das FZJ in Zusammenarbeit mit dem Land und dem Bund, den Atommüll zur Wiederaufarbeitung in die USA zu verschieben. Juristisch ist ein Export von Atommüll aber nur für Forschungsreaktoren zulässig. Der AVR ist jedoch ein Versuchsreaktor zur kommerziellen Stromerzeugung (1967 – 1988). Somit ist der Export illegal. Um das geltende Atomgesetz zu umgehen, soll nun die dreiste Umdeklaration des AVR (Arbeitsgemeinschaft VersuchsReaktor) in einen Forschungsreaktor erfolgen. Gleiches gilt für die 305 Castoren aus dem stillgelegten Kugelhaufenreaktor Hamm-Uentrop, die derzeit in Ahaus lagern. Diese sollen laut öffentlicher Bekanntmachung des US-Energieministeriums gleich mit in die USA geschickt werden – auch dies ist illegal!

Castoren nach Ahaus?

Scheitern die USA-Pläne, droht weiterhin eine Verschiebung der „Westcastoren“ in das Zwischenlager Ahaus. Schon 2013 mussten diese Pläne aufgrund von Protesten aufgegeben werden. Die Lagerhalle in Ahaus ist nicht wesentlich sicherer als die in Jülich, hat nur eine längere Genehmigung bis 2036. Der Müll muss zu einem späteren Zeitpunkt für eine Endlagerung konditioniert werden, dies ist in Ahaus nicht möglich, wohl aber in Jülich. Grundlage jeder Planung muss die Vermeidung von Atomtransporten sein und damit eine unnötige Gefährdung der Bevölkerung.

Nichts rein! Nichts raus!

Dieses Motto ist Konsens bei den Unterzeichnern. Jeglicher Atommüll-Transport wird grundsätzlich abgelehnt, solange kein bundesweites Atommülllager existiert. Stattdessen wird der Verbleib des Atommülls in einem erdbebensicheren und zugelassenen Zwischenlager am Standort Jülich gefordert.

Den gesamten bundesdeutschen AKW-Widerstand auf die Transportsrecke bringen!

Bei einem bundesweiten Treffen der Anti-Atom- und Umwelt-Organisationen wurde beschlossen, im Falle der Castortransporte den gesamten bundesdeutschen AKW-Widerstand auf die Transportstrecken zu verlagern. Schwerpunkte werden dabei Jülich und das Ziel Ahaus (bzw. Nordenham beim USA-Export) sein. Aber auch auf den möglichen Transportrouten werden lokale Initiativen die gesamte Bandbreite des Widerstandes auf die Straße bringen – nach dem Vorbild der erfolgreichen Aktionen in Gorleben.

Unterzeichner (alphabetisch):

  • Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie
  • Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
  • Aktionsbündnis Stop Westcastor
  • Anti-Atom-Gruppe Osnabrück
  • Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad
  • Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
  • Attac Inde-Rur
  • BUND für Umwelt und Naturschutz Landesverband NRW e.V.
  • Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
  • Bündnis Strahlenzug Mönchengladbach
  • Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
  • Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm
  • Cattenom Non Merci e.V.
  • Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG)
  • SofA Münster (Sofortiger Atomausstieg)
  • umweltFAIRaendern.de
  • Wegberger Montagsspaziergänger gegen Atomkraft
  • Unterstützung aus den USA:
  • Savannah River Site Watch, Columbia, South Carolina (USA) www.srswatch.org

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