Lesung & Diskussion mit Patrick Baab
4. Februar 2024 | Veröffentlicht von Peter Blaszyk / ws, 3 Kommentarein Geilenkirchen, Herzogenrath und Aachen
Der Journalist Patrick Baab macht zur Zeit eine Leseriese durch die Republik mit seinem Buch „Auf beiden Seiten der Front“ und hat dabei auch uns hier im ‚fernen Westen‘ in drei Orten besucht.
Hierzu ein Bericht unseres Korrespondenten Peter Blaszyk von der Lesung von Patrick Baab in H´rath am 30.01.24.
==> Und als Nachtrag hier ein Video seiner Reisen in 2022)
Herzogenrath am Dienstag (30.1.)
In Herzogenrath hatte nach der Kündigung der Räumlichkeiten für die Veranstaltung mit Baab durch die Stadt/des Gymnasiums im letzten November ’23 diesmal die katholische Kirche (!!!) die Räumlichkeiten für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt. Der Pfarrer wird sich da wohl noch an höherer Stelle verantworten müssen. Aber vielleicht fühlt sich Herr Dr. Rodheudt seinem obersten Vorgesetzten mehr verpflichtet als Bischof und Kirchenvorstand.
Überraschend die Hörerzahl in Herzogenrath. Selbst wenn die Zahl der Beobachter von den Diensten, der Stadt Herzogenrath und dem Bistum von den anwesenden 180 Hörern abgezogen wird, ist diese Resonanz in der Provinz doch erklärungsbedürftig. Aber die Theorien sind strittig:
- hat das Verbot der Lesung im Gymnasium zu einem Aiwangereffekt geführt (= jetzt erst recht)
- die Provinz ist gar keine Provinz
- die Besucher sind von einem anderen Thema/einer anderen Front als der angekündigten ausgegangen
- im Hinblick auf die Ukraine gibt es mehr kritische Geister als erzählt und geschrieben wird (optimischische Auslegung)
Seis´s drum. Eine erfreuliche Resonanz.
Und trotz der teilweise mainstreamabweichenden Äußerungen von Patrick Baab wurden in der Lesung und Befragung (durch zwei Theologen) folgenden Fragerunde keine erwartbaren Meinungsäußerungen (Putin Mörder; Russen Lügner; Europa gefährdet, Geburtsklinik, Butscha) vernommen.
Baab selbst trug sicher und gelassen vor. Ein Überzeugungstäter. Er glaubt offensichtlich noch, dass der Journalismus zu retten ist.
Geilenkirchen am Montag (29.1.)
Hierzu folgender Nachtrag von Petra und Doris Dirksen
Als wir erfuhren, dass die „Initiative Bürger Geilenkirchen“ Patrik Baab nach Geilenkirchen-Nirm einlädt, war uns klar, dass sich hier Menschen zusammengetan hatten, um Patrik Baab nach seiner Ausladung aus der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule doch noch eine Bühne in Geilenkirchen zu bieten. Wir waren sofort entschlossen, diese Veranstaltung zu besuchen, um diese Aktion zu unterstützen. Bereits am Eingang wurden wir sehr freundlich empfangen und persönlich begrüßt. Die Lesung fand im vollbesetzten Veranstaltungsraum der Gaststätte statt (75 Leute!).
Ein sehr gut vorbereiteter Moderator führte durch den Abend und so erfuhren wir viel über Vorgeschichte und Hintergründe des Krieges in der Ukraine und über die derzeitigen Lebensumstände der Menschen dort.
Die anschließende Gesprächsrunde zeigte, dass hier ein sehr informiertes und um Frieden bemühtes Publikum saß. Es hat uns froh gemacht, soviel gleichgesinnte Menschen erleben zu dürfen.
Aachen am Mittwoch (31.1.)
[kraz-red] In Aachen waren knapp 60 Leute in einem picke-packe-vollen Cafe zusammengekommen. In einer etwa 80 Minuten Session legte Baab den Schwerpunkt auf die Ukraine. Er las diverse Passagen aus seinem Buch vor und ging dabei auf die Historie der Ukraine im frühen 20sten Jahrhundert ein, schilderte dann die Herauslösung der Ukraine aus der UdSSR und den schleichenden aber bewussten Prozess der westlichen Einflussnahme bis zum Maidan 2014. Zusätzlich gab es viele Details zum Kriegsbeginn, der russischen Strategie dabei und zum vom Westen verhinderten Friedensschluss bis zur aktuellen geopolitischen Gesamtsituation.
In der anschließenden, ebenfalls 80 minütigen Frage-Antwort-Runde wurden diese Themen weiter besprochen. Gemessen an den Rückmeldungen von TeilnehmerInnen wurde es als ein sehr informativer Abend empfunden!
Leser haben 3 Kommentare hinterlassen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/ukraine-reise-frueherer-ndr-redakteur-verliert-lehrauftraege-a-f00c815e-f925-4e6f-a7fd-12f3946dc337
So viel dazu
Spiegel Leser wissen halt mehr
„Spiegel Leser wissen halt mehr“
Glaubt der ewig-gestrige Mainstream-Blätter-Konsument…
„Ich habe viele Jahre damit verbracht, den Journalismus und die intellektuelle Korruption, die von ihm ausgeht, mit ganzer Seelenkraft zu verabscheuen.“ Karl Kraus
„Sie erbrechen ihre Galle und nennen es Zeitung.“ F. Nietzsche
Liebe Namensvetterin!
Qualitätsjournalismus kostet Geld!
Der Spiegel, die FAZ, die Tagesschau: Medien die bilden!
Kosten halt Geld.
Qualität!
Kostet natürlich auch intellektuelle Kapazitäten, aber die haben wir ja alle.
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