Laufzeitverlängerung ALLER belgischen AKW ?

„Streckbetrieb“ für die belgischen AKW T1 – D1 – D2

Kaum sind „unsere“ Risse-AKW Tihange-2 und Doel-3 endgültig abgeschaltet und kaum wurde in Aachen dieser Erfolg über zumindest DIESE zwei AKW gefeiert, schon versucht die Atom-Mafia erneut, Gewinne zu erzielen: durch Gefährdung unsere Sicherheit!
Seit vorgestern ist leider klar: Die wollen bei ALLEN anderen belgischen AKW die Laufzeit nochmals verlängern !! Also auch hier „der Ausstieg vom Ausstieg„

Mit der Schließung der Risse AKW von war eigentlich der Stand der Dinge wie folgt:

• T-2 und D-3 sind endgültig „fertig“
• T3 und D4 wurden verlängert bis 2035 (statt Ende 2025 wie ursprünglich geplant)
• T1 endet in 2025 (es läuft schon seit 1975, ist aktuell also 47 Jahre alt!)
• D1 endet in 2025
• D2 endet in 2025

Beginn der Diskussion um eine weiter Verlängerung

Am Freitag war in deutschen Medien zu lesen, dass in belgischen Regierungskreisen diskutiert würde, die drei letztgenannten AKW doch noch „nur“ um zwei Jahre zu verlängern. Dabei tauchte erstmals der Begriff „Streckbetrieb“ auf, den wir von den deutschen GRÜNEN kennen, als es um die aktuelle Laufzeitverlängerung in Deutschland ging.
Und Samstag wurde dann in der belgischen Zeitung „DeMorgen.“ der Skandal benannt. Die denken ernsthaft an bis zu Zehn-Jahre-Verlängerung auch für diese drei AKW! (link siehe hier ….)

„Das (belgische) Atomkabinett hat am Freitag beschlossen, eine Laufzeitverlängerung für weitere Kernkraftwerke prüfen zu lassen. Mit dem Betreiber ENGIE wird bereits über eine Verlängerung der Laufzeit der jüngsten Reaktoren Doel 4 und Tihange 3 verhandelt.
Nun will der Regierungsgipfel prüfen, ob die älteren Reaktoren Doel 1 und 2 sowie Tihange 1 als „nukleare Reserve“ dienen könnten, um die potenziellen Problemwinter 2025-2026 und 2026-2027 zu überbrücken, in denen es laut Netzbetreiber Elia in Spitzenzeiten zu Engpässen kommen könnte“ (Übersetzung kraz)

Was in Belgien hinzu kommt ist, dass der Betreiber ENGIE zwar so tut, als ob er keinerlei Interesse an einer längeren Laufzeit „seiner“ AKWs habe, dass aber – falls die belgische Regierung das wolle – man gerne über diese Verlängerung sprechen wolle, falls die Kosten (und die Risiken) dafür vom belgischen Staat (also den Bürgern!) übernommen würden.

Bei T3 und D4 ist das schon geschehen durch die staatliche Übernahme von Besitzanteilen an beiden AKW.
Dabei ist undurchsichtig, welche Folgen das für die Kosten und die Gewinnseite hat – und auch welche (ökonomischen) Konsequenzen das für die Verantwortung beim späteren AKW-Abbau und der Atommüll-Entsorgung bringen.
Das Aktionsbündnis gegen Atomenergie Aachen wird diese Diskussion und deren Folgen in Belgien genau verfolgen, weil das alles heftige Konsequenzen auch für Aachen und das ganze Grenzgebiet haben wird.