Kundgebung zu GAZA
17. Juni 2025 | Veröffentlicht von Walter Schumacher, 3 Kommentare„Deutsche Waffen, deutsches Geld“ töten mit in aller Welt
U
nter dem Motto „Deutsche Waffen, deutsches Geld tötet mit in aller Welt“ hatte die palästinensische Community am letzten Freitag von 18 – 19 Uhr zu einer Kundgebung am Kugelbrunnen aufgerufen. Etwa 90 TeilnehmerInnen waren erschienen, um an dem Protest teilzunehmen.
In Anbetracht der Angriffe Israels in der Nacht von Freitag auf Samstag auf den Iran hatte zumindest die kraz viel mehr Leute erwartet.
Leider hat sich auch bei diesem Krieg und trotz der mittlerweile 6-ten israelischen Kriegsfront gezeigt, wie wirksam die Medien die Gehirne manipulieren bzw. einschläfern.
Die Redebeiträge
Die beiden Hauptbeiträge stammten vom Anti-Kriegs-Bündnis Aachen und Herrn Aymann von der palästinensischen Community. Dabei wurde die Ankündigung kritisiert, dass Deutschland weiter Waffen nach Israel liefern wird. Insbesondere wurde aber auch
auf die deutsche Unterstützung der Massaker der israelischen Armee in GAZA verurteilt.
Andrej Hunko (BSW) sprach ebenfalls, es war aber spontan und nur kurz, weil er auf dem Weg nach Brüssel war. Auch er verurteilte aufs Schärfste die israelische Kriegsführung und die deutsche Beteiligung daran.
Und was sagt der Mainstream?
In der Aachener Zeitung gab es weder im Vorfeld noch hinterher irgendwelche Berichte dazu.
Leser haben 3 Kommentare hinterlassen.
Eine Lageeinschätzung des im post-trotzkistischen Spektrum recht beliebten F.Lehr, der sich inzwischen von seiner unglücklichen Affaire mit der PdL-Bundesebene erholt und vermutlich eingesehen hat, dass er für einen Partei-Intellektuellen nicht „flexibel“ genug ist. Wie gewohnt automatenhaft, pedantisch und abwiegelnd in der Risiko-Analyse. Bietet einen guten Überblick über derzeit gängige Standartargumentationen innerhalb des Milieus der neueren sozialistischen Jugendbewegung. Etwas bräsig und ohne Überraschungen:
https://www.youtube.com/watch?v=QYSoKPaBFv4
Viel Vergnügen…
Sehr „flexibel“ hingegen, mit Hang zur Kulturindustrie und zu gewissen Fraktionen innerhalb der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der bekannte Kanal 99zuEins, dessen Werbe-Aufkleber bereits in einigen Ecken Aachens zu finden sind, mit einem Video zum Israel-Iran-Konflikt.
Inhaltlich bedient er die spezifischen Infotainment-Bedürfnisse des Milieus der RLS-Stipentiat_innen, also solcher Leute, die über die PdL-Basisaktivist_innen die Nase rümpfen, weil sie sich nicht mit schmutziger Parteiarbeit behaupten müssen.
Geraten solche Politklitschen wie SAV und SOL in übles Schlingern, wenn sie gleichzeitig Wahlkampfstände für Van Aken organisieren müssen und Protestschreiben gegen die Zustimmung ihrer Partei zu Kriegkrediten unterschreiben, hat jenes Milieu lediglich das Problem, das ihnen die nötige Streetcredibility fehlt, um ihren Verbalradikalismus nicht all zu abstrakt erscheinen zu lassen.
99zuEins bietet eine Lösung in Form von modischen Rollenvorbildern, proletkultischen Verhaltensweisen und nicht zuletzt der Art der Behandlung brisanter Themen an, die es an Leidenschaft nicht fehlen lässt ohne jedoch dabei verbindlich zu sein.
Die Verschärfung der Konkurrenz zwischen der PdL und den sogenannten „roten Gruppen“ scheint seit der Gründung des dezidiert proimperialistischen „Gegenform“-Bündnisses im Mai dieses Jahres (das in Aachen durch Aktivist_innen an der Katholischen Hochschule, in der Katholischen Aktion „Diskursiv“, sowie der autonomen Gemeinde im Wehrmachtsbunker vertreten ist)zu einer Krise der 99zuEins-Redaktion geführt zu haben, die sich in Spielzeugfetischismus und erhöhtem Bierkonsum auzudrücken scheint…(!)
chill out!
https://www.youtube.com/watch?v=bEovYkvyss0
Die aus einer Abspaltung der DKP hervorgegangene Kommunistische Partei (KP), die in Aachen aktiv ist, scheint ihre Protestaktionen gegen das Massaker des israelischen Staates an der palästinensischen Zivilistinnen und Zivilisten weitgehend eingestellt zu haben. Laut einem Artikel der Kommunistischen Organisation (KO), sei die Solidaritätskampagne stillschweigend eingestellt worden. Diese Mitteilung lässt sich bislang nicht abschließend bestätigen.
Es scheint jedoch so zu sein, dass die Kommunistische Partei (KP) nach einer Folge kämpferischer Protestaktionen sich sehr schnell starker Repression ausgesetzt sah. Auch in Aachen und hier gerüchteweise bereits in der Vorbereitung einer Aktion.
In jüngster Zeit wurden desweiteren Genossen der KP in Köln im Zusammenhang einer Kritik an der nationalistischen Kurdischen Befreiungebewegung Ziel tätlicher Angriffe, so dass es nicht untertrieben ist, von einem besonderen Druck zu sprechen, unter dem diese Organisation steht.
Obwohl wir die theoretische Begründung ihrer Imperialismusanalyse für fehlerhaft halten, wäre es wünschenswert, einmal zu sehen, was die KP ohne diesen Druck auf die Beine brächte.
Der Anfang schien vielverprechend (wenn auch mit einer sentimentalistischen Ausdrucksweise durchsetzt, die Stilblüten hervorbringt und wohl nicht durgängig echtes Empfinden widerspiegelt, mehr Hasenclever als Brecht.)
Um zum Thema zurückzukommen:
https://www.youtube.com/watch?v=-gRYeKmG-5o
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