Kundgebung FÜR #ZeroCovid
31. Januar 2021 | Veröffentlicht von Walter Schumacher, Ein Kommentardurch die Überzeugten eines Corona-Massensterbens
Ein Bericht zur Kundgebung der Befürworter dieser These
Eingeladen hatte die Gruppe ‚Diskursiv Aachen‘, die oftmals auch unter dem Label „Antifa“ unrühmliche Auftritte wegen ihrer inhaltlich äußerst dürftigen Aussagen hat. Diesmal gab es einen – zumindest ordentlich vorgelesenen – Text. Inhaltlich verweisen wir auf die links in deren Aufruf unten.
Erschienen waren 22 Personen an diesem Donnerstag bei nieseligem Wetter aber schöner Beleuchtung des Elisenbrunnens. Von den BesucherInnen waren mindestens vier aus dem Lager der Corona-Pandemie-Kritiker. Insofern entsprach die Besucher*innenschar in etwa der Anzahl der Antifas, die bisher bei den GrundrechteKundgebung herum geschrien hatten.
Inhaltliches

Insofern basierten alle Forderungen auf der unbewiesenen Behauptung einer „lebensgefährlichen Notlage“ für die ganze Nation. Unter DIESER (möglicherweise ganz falschen) Voraussetzung waren die Forderungen sinnvoll und vom Willen gekennzeichnet, ‚Klassencharakter‘ vorzuweisen. In wieweit das alles nur sozial-romantische Träumereien ohne Realisierungsmöglichkeit in einer doch sehr realen, knallhart-kapitalistischen Welt sind, wird in den vielen Artikeln um den Aufruf ‚ZeroCovid“ ausführlich diskutiert, aber am Elisenbrunnen verschwiegen!
Die Kundgebung vermittelte den Eindruck einer bloßen, etwas unbeholfenen Ŕeaktion von Diskursiv auf die in einem ihrer Leitmedien a&k veröffentlichte Kritik von Demirovics [1] (oder auch der Kritik von Wangerin [2]) , die sie bei der Verlesung aber nur abstrakt (also ohne echte Nennung) erwähnten.
Anmerkungen
[1] Demirovics in a&k: Warum die Forderung nach einem harten Shutdown falsch ist: Zur Kritik des Aufrufs #ZeroCovid
—–
Hier der Aufruf zur
Kundgebung FÜR #ZeroCovid der Überzeugten eines Corona-Massensterbens
Kundgebung für einen solidarischen Shutdown
Wir (Diskursiv Aachen) möchten nicht unkommentiert Werbung für die „ZeroCovid“-Kampagne machen, denn als Anarchist*innen haben wir berechtigte Kritikpunkte daran. Dennoch wollen wir die Freund*innen von Diskursiv unterstützen und freuen uns über den durch die Kampagne losgetretenen (innerlinken) Diskurs. Wir bleiben antiautoritär und ungemütlich!
Eine ausführliche Stellungnahme unsererseits bzgl. „ZeroCovid“ wird noch kommen. In der Zwischenzeit könnt ihr die verlinkten Texte unten lesen und euch eine Meinung dazu bilden.
Anlage zum Aufruftext:
Kundgebung: #ZeroCovid
Seit fast 3 Monaten leben wir nun mit den Einschränkungen. Während das Privatleben immer stärker reguliert wurde, wird das Kapital und die Arbeitswelt geschont. Große Unternehmen werden gerettet, kleine hängen gelassen. Man darf nur noch mit einer anderen Person spazieren gehen, aber im Bus zur Arbeit steht man nach wie vor dicht gedrängt. Darüber hinaus stehen immer wieder Unternehmen in der Kritik weil sie nicht genügend Maßnahmen zum Infektionsschutz gewähren. Die meisten Betriebe fallen aber auch schon im kapitalistischen Alltag negativ auf. Denn auch dann sind Menschen nur austauschbare Arbeitskräfte und Konsument*innen.
Während im März 2020 noch vermeintlich alle im selben Boot gesessen haben sollen, ist inzwischen von dieser falschen Vorstellung nichts mehr geblieben. Damals wurde sogar in den etablierten Parteien von kurzzeitiger Verstaatlichung gesprochen. Doch jetzt, Anfang 2021 ist alles wie gewohnt: Gestorben, konsumiert und gearbeitet wird alleine. Zwar fehlen die kulturellen Angebote, die noch manchmal Orte der Rebellion und des Ausbruchs aus dem Alltag waren, aber letztlich immer zum reibungslosen Gesamtbetrieb dazu gehört hatten. Zur 40h Woche, zum Konsumieren und Schlafen, also zum Alltag, passt das Am-Wochenende-steil-Gehen und der 2 Wochen Pauschalurlaub perfekt.
Der neue Lockdown ist anders. Er gleicht mehr einer Vorstellung aus „1984“. Die Maßnahmen sollen möglichst wenig in den „wichtigsten“ Teil der Gesellschaft eingreifen: „Die Wirtschaft“. Zwar wurden Geschäfte geschlossen, aber treffen tut dies in erster Linie kleine Läden. Hier werden wie immer Milliarden Euro Wirtschaftshilfen gezahlt, während Menschen weltweit ihre Jobs verlieren und sich keine Miete und erst recht keine FFP2-Masken leisten können. Die Infektionszahlen sind nach wie vor hoch und das Impfen läuft stockend.
Es wird Zeit für einen Strategiewechsel. Mit der ZeroCovid-Kampagne (https://zero-covid.org/) steht ein Vorschlag im Raum, die Pandemie mit einem zeitlich übersichtlichen, solidarischen Shutdown endgültig zu besiegen, statt monatelang Welle um Welle aus Lockerungen und Verschärfungen mitzumachen. Dieses Anliegen wollen wir mit dieser Kundgebung unterstützen.
-
- Unterschreibt die Petition und diskutiert den Aufruf mit Kolleg*innen im Betrieb und euren Freund*innen.
- Organisiert euch und schließt euch mit uns zusammen, damit diese Krise nicht weiter auf dem Rücken der Schwächsten verhandelt wird.
- Für eine andere Gesellschaft und einen solidarischen Shutdown.
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Hinweis an die Zerocovid-Freunde
Was auch immer du tust, handle klug, indem du das Ende bedenkst….
aus: Gesta Romanorum
aus Demirovics:
…Im Sommer hat dies nicht funktioniert und erwies sich als bürokratische Machtfantasie. Wollte man dies ändern, wäre ein enormer Ausbau der entsprechenden Behörden und ein intensives Kontrollregime notwendig.
…Die Jo-Jo- und Ping-Pong-Effekte, gegen die der Aufruf Stellung bezieht, lassen sich nicht vermeiden.
…Die Konsequenz, dass der Staat zu stärkeren polizeilich Maßnahmen greifen müsste, wird nicht ausgesprochen. Sollen die Polizei und Security-Dienste verstärkt werden? Soll es Internierungen in Quarantäne-Lagern geben? Der Aufruf wendet sich offensichtlich an den Staat. Aber dieser Staat sollte nicht in seiner autoritären Tendenz verstärkt werden.
…und Anderes gegen Albernes
Gruß
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