Kritische Konferenz zu Rissen&Fehlstellen

28. Januar 2014 | Veröffentlicht von Aktionsbündnis Aachen gegen Atomenergie /ws, Keine Kommentare

Kritische Konferenz zu den Rissen/Fehlstellen in Doels-3 und Tihange-2

Das Aktionsbündnis gegen Atomenergie Aachen hatte mit Unterstützung der Fraktion der Grünen/EFA im Europäischen Parlament am 24./25. Januar 2014 zu einer Expertenkonferenz zu den belgischen Atomreaktoren Doel 3 und Tihange 2 eingeladen.
Auftrag für die Konferenz war, die Berichte der belgischen Atomaufsichtsbehörde über mögliche Risiken der beiden Atomkraftwerke kritisch zu analysieren.

Gekommen waren renommierten Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachbereichen (z.B. Mechanik, Materialwissenschaft, Sicherheits- und Risikowissenschaften, Chemie). Sie haben sich mit den zur Verfügung stehenden Dokumenten befasst, Bewertungen vorgenommen, fehlende Dokumente identifiziert und Fragen formuliert, die noch von den belgischen Aufsichtsbehörde zu klären sind.
Das Konferenzsekretariat erstellt in den nächsten Wochen in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern diesen Bericht, der anschließend der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Im Vorfeld der Konferenz

Vor der Konferenz hatte es eine Pressekonferenz gegeben, auf der Organisatoren und einige der WissenschaftlerInnen anwesend waren. Schon in diesem Vorgespräch gab es kritische Äußerungen zu den fraglichen beiden AKWs:

  • Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europäischen Parlament:

„Dass die beiden Reaktoren noch immer am Netz sind ist unverantwortlich, weil völlig unklar ist, welches Risiko von den Rissen im Stahl des Reaktordruckbehälters ausgeht.
Auch auf europäischer Ebene müssen wir uns weiter mit diesen Sicherheitsrisiken auseinandersetzen. Die Folgen eines Atomunfalls machen  nicht an Ländergrenzen Halt. Der europäische Stresstest darf kein Alibi für Weiterbetrieb und Laufzeitverlängerung der Reaktoren zu rechtfertigen.
Ich setze mich weiter für einen europäischen Atomausstieg ein. Die Energiewende muss europäisch gedacht werden.

  • Ilse Tweer, Materialwissenschaftlerin:

„Bisher ist es nicht zu belegen ob die Fehlstellen in den beiden Reaktoren bereits bei der Herstellung entstanden sind oder während des Betriebs. Deshalb weiß man auch nicht, ob sie sich während des Betriebs vergrößern könnten. Das Risiko ist völlig unklar. „

  • Jörg Schellenberg, Aktionsbündnis gegen Atomenergie Aachen

„Wir fordern die sofortige Abschaltung der beiden belgischen Reaktoren. Diese Konferenz ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg. Wir brauchen von den belgischen Behörden und den Betreibern endlich umfassende Informationen zum Zustand der Reaktoren. Bisher werden uns und den Wissenschaftlern Unterlagen vorenthalten. Mit solchen Atomkraftwerken in der Nachbarschaft können wir uns nicht sicher fühlen.“

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