Kriegstreiber, auch in den Aachener Nachrichten

15. Februar 2021 | Veröffentlicht von Klaus-Peter Schleisiek, 3 Kommentare

Will die deutsche Regierung Ärger mit Russland?

(fast) Goldene Klobürste

Nach zwei Kriegen eigentlich kaum zu glauben, aber amtlich!
Kein Anlass ist zu fadenscheinig, um arrogant mit  Vorwürfen und unverschämten Forderungen aufzutrumpfen. Angeblich soll der Aufrührer Nawalny vergiftet worden sein, sogar mehrfach, vom russischen Geheimdienst, mit einem tödlichen Kampfstoff, aber trotzdem vergeblich! So blöde soll der angeblich so gefährliche russische Geheimdienst sein – wer glaubt denn so etwas? Berlin hat das Opfer wieder gesund gepflegt und dann wieder heim im die Todes-Hölle fliegen lassen, wo er (absehbar) eine Reststrafe abzusitzen hat.

Luxusvilla am Schwarzen Meer

Aber irgendwie haben seine deutschen Freunde ihm vorher noch ein Video organisiert, das eine Luxusvilla von Putin am Schwarzen Meer zeigen soll. Damit haben nun andere Freunde an vielen Orten in Russland Proteste angezettelt, die zu Festnahmen führten.
Deutschland und die EU verlangen von Russland im Ernst, solche Umsturzversuche zu tolerieren und drohen mit Sanktionen!

Das Büro ‚Werner Kolhoff‘

Auch die Aachener Nachrichten finden solche kriegstreiberische Hetze ganz in Ordnung, denn sie haben die Kommentare vom Berliner Werner Kolhoff abonniert. Der beliefert übrigens zwei Dutzend westdeutsch Blätter mit seiner Agitation.
Meinen Leserbrief dagegen haben sie nicht veröffentlicht; der folgt jetzt hier.
Hatten die Überlebenden des letzten Krieges nicht geschworen „nie wieder Krieg“?
Wir Deutsche wollen keinen Krieg, sondern Frieden und gute Nachbarschaft mit Russland, aber dagegen hetzen die Medien zunehmend aggressiv.

Der in AN/AZ unveröffentlichte Leserbrief

Zum Kommentar von Werner Kolhoff aus Berlin, in den Aachener Nachrichten vom 25.1.2021

„Goldene Klobürste“ ist das Stichwort, für Werner Kolhoffs Kommentar zu dem Aufruhr, den Alexej Nawalny gerade in Russland angezettelt hat. Dazu hat er ein Video verwendet, das (allerdings fälschlich) eine Villa am Schwarzen Meer als Putins Schloss darstellt. Die Klobürste soll wohl widerwärtigen Luxus des Präsidenten Putin symbolisieren, der weggebürstet gehört. Vollste Bewunderung zollt der Kommentar dem mutigen, ja „tollkühnen“ Rebellen gegen die als abscheuliche „kleptokratische Blutsauger der Menschheit“ bezeichnete russische Regierung. Die darauf erfolgte Inhaftierung des Aufrührers und seiner Randalierer nennt Kolhoff „blanke Gewalt“.

Damit ergreift er heftig Partei gegen Präsident Putin und versucht die Leser, auf seine Seite zu ziehen. Wer dabei nicht mitgehen will, wie AfD und Teile der Linken, muss naiv sein oder etwas gegen NATO haben, und nicht auf „westlichen Werten“ stehen. Und gerade diese Werte würden dem Volk verwehrt, und deshalb müssten wir uns einmischen. Etwaige Zurückhaltung gehört also ebenfalls abgebürstet.

Solange Russland den Aufruhr nicht duldet, fordert Kolhoff von der Bundesregierung, einen Katalog von Sanktionen zu verhängen. Er hofft, zusammen mit den USA, mehr Druck auf Russland ausüben zu können. Und er verlangt von Deutschland, auf seine zweite Gas-Pipeline durch die Ostsee einstweilen zu verzichten, zur Freude der USA! Hat sich damit Werner Kolhoff nicht eine „Goldene Klobürste“ als Propaganda-Preis verdient?

Schließlich waren die USA mit der EU auch in der Ukraine erfolgreich mit Aufstand und Regimewechsel. Jüngst war der gleiche Versuch auch in Belarus zu beobachten. Das Drehbuch des kalten Krieges heißt dabei „Freiheit und Demokratie“. Ob das nach dem Völkerrecht der UNO erlaubt ist? […]

Leser haben 3 Kommentare hinterlassen.

  • D. Faber hat kommentiert am

    Zitat:
    Angeblich soll der Aufrührer Nawalny vergiftet worden sein, sogar mehrfach, vom russischen Geheimdienst, mit einem tödlichen Kampfstoff, aber trotzdem vergeblich! So blöde soll der angeblich so gefährliche russische Geheimdienst sein – wer glaubt denn so etwas?

    Das ist so eine Sache mit Gift. Es muss genug sein, um das Opfer zu töten, aber gering dosiert, damit es bei oberflächlichen Untersuchungen nicht auffällt. Bei dem Anschlag auf Nawalny hatten es die Attentäter so geplant, das das Gift während eines langen Fluges wirken sollte. Pech nur, dass der Pilot eine Notlandung hingelegt hat und der, leider kürzlich verstorbene, Arzt vom Dienst wohl etwas ahnte.
    Warum sollte das keine Geheimdienstoperation gewesen sein? Schließlich haben mehrere internationale Labore Novitschok in Nawalnys Blut gefunden. Der Giftmord hat ja Tradition im russischen Geheimdienst (Skripal, Litwinenko,Kara-Mursa, Perepilichny). Das Zeug was in den Opfern gefunden wurde, gibt es nicht auf Rezept in der Apotheke (Novitschok, Pollonium und ein giftiges Kraut mit dem illustren Namen Herzschmerzgras).

    Zitat:
    Deutschland und die EU verlangen von Russland im Ernst, solche Umsturzversuche zu tolerieren und drohen mit Sanktionen!
    Proteste gegen Korruption und gegen politische Instrumentalisierung der Gerichte sind gewiss kein Umsturzversuch. Wenn das Aufruhr ist, dann sind es die (angemeldeten) Anti-Lockdown-Demos auch.

    Apropos Aufruhr und Aufrührer: Nawalny ist sicher kein Engel. Aber er berichtet über staatliche Korruption und Bestechlichkeit, etwas das die gleichgeschaltete Presse in Russland nicht mehr tut.

    • Klaus-Peter Schleisiek hat kommentiert am

      Danke für den anscheinend kenntnisreichen Kommentar zum Giftmorden. Dabei verstehe ich nur nicht, warum bei so einem prominenten Anschlags-Opfer, bei dem mit Sicherheit dem Gift-Verdacht nachgegangen wird, das Gift oberflächlich nicht nachweisbar sein dürfte. Da hat doch knappe Dosierung gar keinen Sinn.

      Eine andere Sache ist Putins gefakte Schwarzmeer-Villa. Die untergräbt nicht nur die Glaubwürdigkeit der Korruptions-Vorwürfe, sondern unterstützt eher den Eindruck des Umsturz-Versuchs.

  • Franz-Josef Surges hat kommentiert am

    Der gefürchtete FSB (ehem.KGB, ehem.NKWD) ist nicht in der Lage einen unliebsamen Menschen – vielleicht auch einen Agenten eines Auslandsgeheimdienstes – im eigenen Land zu töten.
    Wer beim Fall Nawalny nicht auf Ungereimtheiten stößt muss blind und taub sein. Leider nicht stumm.

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