Geheimer Atomtransport durch Köln gefilmt (Video)

13. November 2014 | Veröffentlicht von Anti_Atom_Plenum Köln / ws, Keine Kommentare

Geheimer Atomtransport durch Köln gefilmt

Der Transport durchquerte die Stadtteile Mühlheim, Buchforst, Höhenberg, Kalk, Gremberg und Gremberghoven.
Nukleartransporte im Zusammenhang mit dem Betrieb von Atomkraftwerken stellen seit Jahren ein erhebliches Risiko für die Menschen entlang den Transportrouten dar.

Die Geheimhaltung dieser Transporte durch Regierungen und Genehmigungsbehörden erhöht nochmals das Risiko und das Misstrauen.

Transportrisiko

Die lange Liste an Transportunfällen und Beinahe-Katastrophen belegen das enorme Risikopotenzial von Urantransporten (1). Die Stadt Köln mit ihrer Lage an der Haupttransportroute zwischen der Hafenstadt Hamburg und den Hauptempfängerländern für Nuklearmaterial Frankreich und Schweiz sowie mit seiner Nähe zu den Atomanlagen Gronau (Urananreicherung), Lingen (Brennelementfabrik) und Ahaus (Zwischenlager) ist davon in besonderer Weise betroffen. Die dokumentierten Atomtransporte der letzten Wochen belegen dies (2).
Neben Kernbrennstoffen geht es bei diesen Transporten vor allem um die beiden Vorprodukte Uranerzkonzentrat und Uranhexafluorid. Uranerzkonzentrat wird als feines, staubförmiges Pulver transportiert. Bei einer Freisetzung wird diese radioaktive Substanz vom Wind weiträumig verteilt, legt sich auf alle Oberflächen, wird leicht eingeatmet und setzt sich so im menschlichen Körper fest. Uranhexafluorid besitzt neben seiner Radioaktivität eine extrem hohe chemische Giftigkeit. In Verbindung mit der Feuchtigkeit der Luft entsteht umgehend hochätzende Flusssäure, die eine sofortige Evakuierung der betroffenen Stadtteile erforderlich macht.

Eine sofortige, angemessene und umfassende Hilfeleistung für die betroffene Bevölkerung von Seiten der Feuerwehr und anderer Hilfseinrichtungen ist äußerst unwahrscheinlich.

Transportunfälle

Am 17. September 2013 wurde ein Super-GAU im AKW Emsland bei Lingen simuliert, wobei Bund und Länder entsprechende Hilfsmaßnahmen einzuleiten hatten. Das Ergebnis war ein Desaster (3). Bei einer Löschübung im Bonner Süden, bei der auch die Beueler Feuerwehr beteiligt war, traten gravierende Mängel an einer Löschleitung zu Tage, was im Ernstfall katastrophale Folgen gehabt hätte (4).
Vor dem Hintergrund dieser zwei Ereignisse muss die Einschätzung der Verwaltung, „die Feuerwehr (sei) konzeptionell und materiell so aufgestellt, dass zu jeder Zeit adäquate Maßnahmen bei einem lokal begrenzten Gefahrgutunfall ergriffen werden können“, relativiert werden (5). Unterstützt wird diese Einschätzung durch die Feststellung des Deutschen Städtetages, „dass bei einem etwaigen Austritt von hochradioaktiven Materials aus Castor-Behältern kommunale Hilfsmaßnahmen nur sehr begrenzt durchführbar seien“ (6). Zudem gibt es für Köln keinen ausgearbeiteten und erprobten Einsatzplan für ein Evakuierung betroffener Stadtteile (5). Allein die Evakuierung der zahlreichen sensiblen Einrichtungen wie Altenheime, Schulen, Kindergärten, Behinderteneinrichtungen und Krankenhäuser muss die Hilfskräfte vor unlösbare Aufgaben stellen.
Ein wirklicher Schutz ist nur gewährleistet, wenn keine Atomtransporte mehr stattfinden.

 

Anmerkungen

1) www.wise-uranium.org
2) siehe General-Anzeiger vom 19.5.14, 22.8.14, 25.9.14, 9.10.14
3) www.taz.de/rechercheblog
4) siehe Bonner Rundschau vom 27.10.2014
5) Stellungnahme der Verwaltung vom 28.6.2013, DS-Nr. 1312049ST2 sowie vom 9.12.09, DS-Nr. 0912874ST2
6) Deutscher Städtetag, 15.12.97, ohne AZ

 

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