Friedensdemos in Berlin & Kalkar
10. Oktober 2016 | Veröffentlicht von Walter Schumacher, Keine KommentareZweiFriedens-Demos: 3.10 in Kalkar/Essen und 8.10. in Berlin
Wir hatten ausführlich über die Mobilisierung zu den beiden Demos berichtet und auch dazu aufgerufen. Jetzt gilt es, auch darüber zu berichten – auch wenn die Mobilisierungsergebnisse für Menschen, die sich gegen Krieg und für Frieden engagieren, nicht angenehm sein können:
In Kalkar hatten sich am 3. Oktober nur 400 Menschen versammelt, von denen dann später ca. 300 auch noch in Essen demonstriert haben. In Berlin liegt die Zahl der TeilnehmerInnen zwischen 5.000 bis 8.000.
Zu Kalkar
können wir nur auf zwei Bericht aus der uz (‚unsere zeitung‘) der DKP vom 7.10. und vom 9.10. verweisen, weil wir keine eigenen Augenzeugen vor Ort hatten.
Die Berliner Demo (Aufrufslogan: ‚Nieder mit den Waffen‘)
war zwar deutlich größer, aber es war offensichtlich, dass die Teilnehmerzahlen – entgegen den Erwartungen der Organisatoren – nicht wesentlich höher waren als in der Ramstein-Aktion im Sommer. Es wären deutlich mehr zu erwarten gewesen, da über 200 Organisationen zur Demo aufgerufen hatten!
Bei den RednerInnen war ein sehr breites politisches Spektrum vertreten; klare, eindeutige antikriegs- und antikapitalistische Positionen von attac und Sahra Wagenknecht, dann aber auch die Rede eines SPD-Vertreters, bei der man sich fragen musste, ob Vertreter solcher kriegsverantwortlichen Organisation wirklich ihre Alibi-Sprüche auf der Demo abgeben dürfen.
Kein Durchbruch, warum?
Hier sind weitere Diskussionen notwendig, warum die Friedensbewegung nicht den erhofften Durchbruch geschafft hat. Eigentlich gäbe es doch wirklich genug äußere Anlässe, sich gegen die laufenden Kriege bzw. deren Vorbereitungen entgegen zu stemmen: Syrien, Jemen, Ukraine und die NATO-Erweiterung mit der systematischen Einkreisung Russlands.
Aachen & die Unbelehrbaren
Aus Aachen waren 15-20 Menschen [AFP, AKB und ‚Frieden Jetzt‘] angereist. Die ‚Unbelehrbaren‘ hatten für den Samstag geplant, ihrer satirischen Aktion „Bundeswehr-Rekrutierungs-Büro“ vom 24.9. wieder aufzuführen.
Aber schon beim Abspielen der Marschmusik als Teil der satirischen Aktion gab es von den am Alexanderplatz versammelten Friedensaktivisten heftigste Kritik; sei es weil das Ziel der Aktion komplett missverstanden wurde oder aber weil die Angst vorherrschte, dass da ein „unbekannte Gruppe“ vielleicht tatsächlich (r)echte Propaganda machen wolle.
Insofern beschränkte sich die Aktion der Unbelehrbaren danach mehr auf das Präsentieren der mitgebrachten Schilder und auf eine polittheater-mäßige Variante der Agitation bei den DemonstrantInnen („Wir sind Consultants der Bundeswehr und möchten Sie als Bundeswehrsoldat werben. Falls sie nicht selber wollen, nehmen wir gerne auch ihre Kinder oder Enkel. Am besten solche aus Mehrkindfamilien. Dann bleiben Ihnen im Fall des Falles immer noch welche erhalten…“)
Dies führte auch immer wieder zu erheblichen Wutausbrüchen der Angesprochenen, diese mündeten dann aber immer in Einzelgespräche mit einer politisch sinnvollen Diskussionen.
Die Demonstration im Spiegel der Mainstream-Medien
- In der Berliner Lokalpresse gab es Online einige kurze Berichte.
Ansonsten kam die Demonstration in den Mainstream-Medien nicht vor. - Berichte von kritischen Medien (wird noch ergänzt)
Verweis auf einen in Facebook veröffentlichten interessanten Beitrag eines SAV-Mitgliedes (kommt noch) - Kommentar von Ullrich Mies (siehe auch hier)
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