Dritte große Palästinensische Demonstration

26. November 2023 | Veröffentlicht von , 4 Kommentare

In Aachen

Am heutigen Samstag dem 25.11.23 kamen in Aachen wieder viele Menschen unter dem Motto „In Gedenken an alle Opfer in Palästina“ zusammen um für die Freiheit der Palästinenser und einen sofortigen Waffenstillstand zu demonstrieren. Insgesamt ca. 500 Menschen trotzten dem sehr schmuddeligen Wetter und drückten ihre vielfältigen Sorgen um die Menschen in Palästina und ihre Kritik an dem Verhalten der westlichen Regierungen dazu aus.

Anwesend waren neben vielen Einzelpersonen und sehr vielen Menschen mit direktem Bezug zu Palästina, auch einige Vertreter vom Bündnis „Diplomatie statt Waffen und Sanktionen“ mit eigenem Transparent und mindestens ein Vertreter von SOL der Infomaterial zu Frauenrechten in Zeitungsform an die Menschen verteilte.

Startkundgebung am Hauptbahnhof

Anders als bei den letzten Demonstrationen aus diesem Umfeld gab es dieses mal auch eine Auftaktkundgebung mit vielen Rednerinnen. Von diesen hatten alle bis auf einen Redner einen direkten Bezug zu Palästina, was auch in deren Reden deutlich wurde, in denen immer wieder direkte familiäre Bezüge und Erlebnisberichte aus Gaza einflossen. Alle Rednerinnen aus dem Palästinensischen Spektrum distanzierten sich klar vom Antisemitismus und betonten ihren Wunsch auf ein friedliches Zusammenleben beider Völker.

Markus Kirch vom Bündnis „Diplomatie statt Waffen und Sanktionen“ und Mitglied der Freien Linken Aachen, sowie einziger Redner ohne persönlichen Bezug zu Palästina, betonte in seiner Rede die Parallelen zum Russland/Ukraine-Konlfikt, in welchem von unserer Regierung auch die Vorgeschichte des Konfliktes ausgeblendet und total einseitig Position für die Ukraine bezogen wird und Waffenlieferungen und militärische Härte als einzige Lösung angepriesen werden und verwies auf das selbe Vorgehen der westlichen Regierungen im Israel/Palästina-Konflikt. Er distanzierte sich im Namen der Friedensbewegung insgesamt von Gewalt als Mittel zur Lösung politischer Konflikte und zählte einige Beispiele von anti-palästinensischer Propaganda in unseren Medien auf.

Alle Redner forderten einen sofortigen dauerhaften Waffenstillstand und eine nachhaltige Lösung in der Palästinafrage. Nach ca. 45 Minuten startete dann ein Demonstrationszug durch die Aachener Innenstadt.

Lautstarke Demonstration

Während der gesamten Demonstration, die ca. 1 Std. durch die Aachener Innenstadt zog, wurden aus 2 Lautsprecherwagen Parolen vorgegeben, die nahezu alle Teilnehmer kraftvoll und lautstark mit riefen. Zu Hören war immer wieder „Free Palastine – Freiheit für Palästina“, „Deutschland finanziert, Israel bombardiert“, „Gaza Gaza ist in Not, hat kein Wasser und kein Brot“, „Nie wieder – ist jetzt“ und „Deutschland warum kommt kein Wort – Völkermord bleibt Völkermord“.
Auch die Parole „Hoch die Internationale Solidarität“ wurde immer wieder laut skandiert.

Insgesamt eine sehr gelungene und kraftvolle Veranstaltung mit klar pazifistischer und progressiver Ausrichtung

Leser haben 4 Kommentare hinterlassen.

  • Jochen hat kommentiert am

    Sehr gutes Kurz-Video eines britischen Journalisten, Richard Medhurst, geboren in Syrien. Es erklärt rund um den Israel/Palästina-Konflikt die tatsächlichen geopolitischen Vorgänge jenseits der Märchen, die man uns ständig erzählt.

    „Sieger werden neue Weltkarte zeichnen“ – Hintergründe zum Krieg in Nahost
    29.10.23
    https://de.rt.com/kurzclips/video/185355-sieger-werden-neue-weltkarte-zeichnen/

    Passend dazu noch eine Sicht vom ‚Anti-Spiegel‘ mit interessanten Details zu dem u.a. vor Gaza liegenden Gas- und Ölfeld:
    http://www.anti-spiegel.ru/2023/die-wahren-gruende-fuer-den-krieg-in-gaza/

    • Robert Schmid hat kommentiert am

      Sehr guter Bericht, danke sehr dem Kollegen!

      Ist alles drin, was geschehen ist. Tatsächlich eine sehr gelungene Veranstaltung, kraftvoll, widerständig, engagiert für Palästina, aber vor allem dieses Mal mit der eindeutigen Verurteilung des Antijudaisnus reichlich ausgewogen!Mein Dank geht auch an die drei besonnenen palästinensischen Demo-Leiterinnen!

  • Jochen hat kommentiert am

    Israel kann sich völkerrechtlich im Fall Gaza NICHT auf das Selbstverteidigungsrecht im Sinne von Artikel 51 der UN-Charta berufen:

    „Ein Staat kann nicht gleichzeitig die Kontrolle über ein von ihm besetztes Gebiet ausüben und dieses Gebiet militärisch angreifen, mit der Begründung, es sei ‚fremd‘ und stelle eine exogene Bedrohung der nationalen Sicherheit dar. Nach der Vierten Genfer Konvention, die besetzte Menschen als ‚geschützte Personen‘ bezeichnet, ist der Besatzungsstaat verpflichtet, diese Bevölkerung zu schützen. Wenn der Staat diese wahllos bombardiert, verstößt er gegen diese Verpflichtung.“

    Bereits 2004 kam der Internationale Gerichtshof in Den Haag zu einem Fall in der Westbank, in welchem sich Israel ebenfalls auf Artikel 51 bezogen hatte, zum Fazit, dass eine Besatzungsmacht wie Israel nicht in der gleichen völkerrechtlichen Lage ist wie ein Staat, der von einem anderen Staat angegriffen wird:

    „Der Gerichtshof kommt daher zu dem Schluss, dass Artikel 51 der Charta im vorliegenden Fall nicht einschlägig ist.“

    (https://www.nachdenkseiten.de/?p=107428)

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