Die ZWEIUNDZWANZIGSTE Kundgebung

12. Mai 2024 | Veröffentlicht von , Ein Kommentar

Weiße Fahnen gegen die Fortsetzung des Krieges in der Ukraine!

Das Aachener Bündnis ‚Diplomatie statt Waffen und Sanktionen!’ hatte zur 22. Kundgebung gegen den Ukraine-Krieg eingeladen.
Nur etwa 35 Menschen waren mit weißen Fahnen zu der Kundgebungen gekommen – wirklich wenige.
Es gab mehrere Gründe für diese geringe Teilnehmerzahl – die Veranstaltung musste kurzfristig in den ‚Hof‘ verlegt werden, weil am Elisenbrunnen und in der Stadt sehr viel unter dem Thema „Fahrrad“ los war. Und weil zeitlich parallel auch noch zu einer Palästina-Solidaritätsveranstaltung aufgerufen worden, so dass diese Kundgebung wirklich sehr überschaubar war.
Trotzdem wollte das veranstaltende Bündnis „Diplomatie – statt Waffen und Sanktionen“ die Kundgebung aus politisch-moralischen Gründen durchführen – eben weil es in der Sache wichtig ist, selbst wenn die Resonanz so gering ist.
Alle waren sich einig: „Solange dieser Krieg läuft, werden wir JEDEN ERSTEN Samstag im Monat diese Kundgebung durchführen.“
Der ursprünglich geplante, anschließende Demonstrationszug durch die Innenstadt wurde aber abgesagt.

Die Beiträge während der Kundgebung

Die Kundgebung hatte einen leicht internationalen Touch …
• sie begann mit einem französisches Lied durch Katharina und Jochen.
• Anschließend gab es eine klare Positionierung zu den Ursachen des Ukrainekrieges in einer Rede von Walter Schumacher, die wir in Auszügen in der Anlage [1] wiedergeben. Die zentrale Argumentation ist dabei, dass die NATO seit Jahrzehnten vieles unternimmt, um die russische Föderation unter Druck zu bringen und dabei permanent provoziert. Russland hat schließlich darauf reagiert, indem es formal einen Krieg durch einen Einmarsch in der Ukraine begonnen hat. Trotzdem ist das gesamte Vorgehen als Reaktion auf die unablässigen Aktivitäten der NATO seit 1991 zu sehen.
• Danach wurde eine ausführliche Solidaritätsadresse für die Menschen in Gaza/Palästina verlesen.
• Und anschließen trug Jolies aus Eindhoven /NL die Übersetzung einer Anti-Kriegs-Rede vor, die Ab Gietelink am 31.3.2024 in Amsterdam gehalten hatte. (Text als Dokumentation in der Anlage [2])
• Zum Abschluss verlass Ansgar Klein noch Auszüge aus einem Brief, den Christiane Reymann an die russische Bevölkerung in der aktuellen Kriegssituation geschrieben hat.

Die Musik war super wie immer …
Und nach einer Stunde war dann die Veranstaltung vorbei!

Anmerkungen

[1] Auszüge aus der Rede von Walter Schumacher

... wir sehen, dass dieser Ukrainekrieg andauert, wir sehen das Elend und wir sehen, dass die Leute sterben – und dann sehen wir auch, wie in der Bundesrepublik weiter versucht wird, durch WAFFENLIEFERUNGEN diesen Krieg zu verlängern.

Diese Waffenlieferungen sind KEIN Fehler unsere Herrschenden und es ist auch nicht so, dass sie nicht wüssten, dass dieser Krieg wahrscheinlich verloren gehen kann!!
Das Entscheidende für unsere Herrschenden und die dahinterstehenden Kapitalbesitzer ist, dass dadurch wahnsinnig viel Geld verdient wird!
Und diese ganzen Milliarden, die uns immer als großer Wumms verkaufen werden, als Investitionen in Sicherheit und so weiter … DAS sind letztlich Schulden, also Schulden, die wir als Bürger bezahlen müssen, während die Herrschenden genau DIESE Gelder als Gewinne einstreichen.

Kriegspropaganda
Wir müssen KRIEGSFÄHIG werden …
Jeder von uns muss die Kriegspropaganda jeden Tag hören, jeden Tag lesen und dann auch im Fernsehen sehen.
Die, die die Kriege haben wollen, schalten permanent hin und her zwischen dem „Leid der Menschen“ in dem Krieg, zwischen irgendwelchen Cyberattacken der bösen Russen – und dann wieder zu irgendwelchen Spionen der bösen Russen.
Dann zwischendrin auch mal chinesische Spione oder chinesische Cyberattacken – alles zur Vorbereitung des nächsten Krieges gegen China.
Wir leben in einer Zeit der heftigsten Krieg Propaganda, die ich in meinem Leben erlebt habe.
Eine Partei wie die Grünen, die sich mal als DIE Friedenspartei verkauft haben, ist vorne weg mit an der Propagnada-Front.
Diese Woche war noch die Ober-Kriegstreiberin der FDP, Frau Strak-Zimmermann hier an der RWTH, um auch hier „Kriegsfähigkeit“ voranzutreiben….

Der Veteranen-Tag am 15.Juni
Unglaublich eigentlich – aber aus Sicht der Kriegstreiber dann doch eine super-Idee: Der Veteranentag.
Sie hoffen das Image der BW aufzupolieren.
Aber vielleicht schaffen wir es, denen einen Srich durch die Rechnung zu machen.
Ich hätte jedenfalls große Lust an DEM Tag eine Transparent durch Aachen zu tragen mit folgendem Text:

Veteranen-Tag 2024:
Erinnert Euch an Stalingrad!
Habt Ihr immer noch nicht genug??

Sicherheit durch Stärke
Das ist ein ganz böser Spruch, der jetzt schon überall im Wahl-Kampf auftaucht. Achtet mal drauf.
Es klingt so harmlos … „Sicherheit“ – die wollen wir doch alle.
Aber darunter liegt ein anderes Bild: „Der böse Russe will uns überfallen und bis an den Rhein durchmarschieren.
Und DESHALB brauchen wir „Stärke“ – gemeint ist hier natürlich die Stärke von Panzern und anderen Kriegswaffen.
So funktioniert Kriegspropaganda auch im Europa-Wahlkampf.
Schaut euch die Wahlplakate an!
Schaut HINTER die harmlosen Worte – und ihr seht dahinter das Kriegs-Grauen!

Steadyfast Defender 2024
Das ist ein riesiges Manöver der NATO bei uns in Europa.
Es umfasst Mitteleuropa von Antwerpen am Meer bis an die russische Grenze. Von unseren Herrschenden wird es uns verkauft als „reine Verteidigungsübung“. Aber das ist natürlich eine Lüge, weil …
bei Steady-fast2024 geht es darum, „Druck“ auf die russische Gesellschaft auszuüben.

und um den „bösen Russen“ zu zeigen, wie sehr die NATO in der Lage zu sein glaubt, immer noch weiter nach Osten zu gelangen.

NATO Erweiterung nach Osten
Dieses Manöver reiht sich perfekt ein in den immer fortwährenden Druck der NATO Richtung Osten.
Seit Gorbatschow in den 90ern (als Illusionär) versuchte, ein gemeinsames friedliches europäisches Haus zu schaffen … wo er damals auf die westlichen Staaten zuging …
haben die Russen den Frieden mit dem Westen gesucht.
Aber der Westen zeigt in Richtung Russland konsequent den Stinkefinger – und seit dieser Zeit sind die Grenzen der NATO um 1500 km Richtung Osten gewandert …
und der jetzige Krieg in der Ukraine ist ein weiterer Baustein dieses Dranges nach Osten.

Ukraine Krieg: Erst seit dem Februar 2022 ???
Wir werden immer wieder von Leuten zur „Schuld“ im Ukraine-Krieg befragt, teilweise auch angegiftet ….
Ja, FORMAL hat Russland diesen Ukrainekrieg begonnen und ihn blöderweise auch geführt, ohne formal eine Kriegserklärung abzugeben.
Und es gibt weitere Fehler Russlands in diesem Krieg
Aber die eigentliche Ursache für diesen Krieg ist die planvolle und permanente Ausdehnung der NATO nach Osten und der klar erkennbare Wille der NATO, dass die Russen klein gehalten werden sollen und sich letztlich den mächtigen USA unterwerfen sollen.

Selbsterkenntnis unserer eigenen Beschränktheit
Und nun stehen wir hier als kleines Häufchen ehrlicher Kriegsgegner.
Ein paar 100 m weiter gibt’s eine weitere Gruppe von Menschen. die sich gegen den Horror in Gaza wenden und die dort den Frieden wollen. Aber auch die sind wenige.
Insgesamt müssen wir einfach erkennen und zugeben, dass wir eine kleine Minderheit in der deutschen Gesellschaft sind – in einer tatsächlich schwachen Position. Aber zumindest für meine Person – und ich hoffe auch für die meisten von euch – kann ich sagen, dass ich hier stehen MUSS.
Es geht dabei um Selbstachtung!!
Ich möchte auch in einigen Jahren noch in den Spiegel schauen und dann sagen können, dass ich diesen schrecklichen Spielen der Herrschenden widerstanden habe.

Wir sind zwar (noch??) keine Sieger.
Aber moralisch und inhaltlich haben wir recht mit unserer Position.
Es ist richtig, dass wir es tun – auch wenn es schwierig ist. Manchmal finde ich diese Samstage wirklich schwer. Aber auch heute Abend werde ich wieder froh sein, es trotzdem gemacht habe!

Konkret auf die Ukraine bezogen
Wir sehen die NATO moralisch als den eigentlichen Kriegstreiber in der aktuellen Situation des Ukraine Krieges an.
Wir fordern die Menschen in Deutschland auf, das auch zu erkennen!
Zumindest aber sollten ALLE folgende Forderung mit übernehmen:

Diplomatie statt Waffen und Sanktionen
Das ist wirklich die einzig mögliche Forderung!
Und es ist die einzige Lösung, die sicher am Ende dieses Krieges wirken wird.
Nur die „Diplomatie“ kann das Ende dieses schrecklichen Blutvergießen bringen.

Danke für Eure Geduld!

[2] Beitrag von Jolies

Stellen wir uns vor!

Stellen wir uns vor:
die Schützengräben in Nord-Frankreich
und der Zusammenbruch Ost-Europas während des 1. Weltkrieges,
da wo Millionen von jungen Leben verendeten,
da wo die blutenden Körper verstarben oder lebenslänglich verstümmelt wurden.

Erinnern wir uns:
an das Schlachtfeld bei Stalingrad,
die deutsche Belagerung von St. Petersburg,
die Millionen, die sinnlos gestorben sind,
die KZ-Lager, aber auch an die gnadenlosen
britischen Bombenangriffe auf harmlose Bürger in den deutschen Innenstädten.

Erinnern wir uns:
an die frustrierenden und destruktiven Entkolonisierungskriege,
den absurden Hass und das Misstrauen, das zum Kalten Krieg geführt hat
an die Medien, die immerfort die Feindseligkeiten anfeuerten,
um das Volk zum nächsten Krieg aufzuhetzen .

Erinnern wir uns:
wie das offene Lächeln Gorbatschows uns nach 1989 Frieden brachte,
wie die westlichen Regierungschefs die ausgestreckte Hand
schüttelten, um dann mit der Nato den Dolch in den
Rücken der sich zurückziehenden Russischen Föderation zu stoßen
und immer weiter nach Osten vorzurücken.

Obwohl die Nato unsere Sicherheit hätte garantieren sollen,
ist sie daran gescheitert und hat Europa stattdessen
in die gefährlichste Lage seit 1945 gebracht.

Erinnern wir uns:
wie die EU mit dem Assoziationsabkommen von 2014 den Zankapfel
in die ukrainische Gesellschaft geworfen hat,
wie nach dem Maidanputsch gegen den prorussischen ukrainischen
Präsidenten Janukowitsch die verarmte, korrupte und
zerrissene Ukraine endgültig entzweibrach.

Erinnern wir uns:
wie die russisch orientierten Gebiete Donetsk, Luhansk und die
Krim sich in 2014 abspalteten und der Bürgerkrieg anfing.

Seien wir uns bewusst:
dass unsere Medien tagein tagaus ihre Kriegspropaganda ausspucken,
wie sie sich die Wirklichkeit gezielt auswählen, färben und manipulieren
mit gutmütigen Märchen zur Ukrajne und bösartigen Alpträumen zu Russland.

Seien wir uns bewusst:
dass der vom Westen hochgelobte ‘Kriegsheld’ Zelensky sein Land in den Abgrund stürzt,
dass die Mitglieder der Opposition eingesperrt und die Medien mundtot gemacht
werden, die Wirtschaft zusammen gebrochen ist und das Land
sich in einen Polizeistaat verwandelt hat, um junge Männer
zu verhaften und an die Front zu schicken,
weswegen sie massenhaft nach West-Europa und Russland zu entkommen versuchen.

Seien wir uns bewusst:
dass die Mainstream-Medien in ihren Kolumnen
das Publikum vergiften mit subtil aufgedrehter Kriegspropaganda.

Stellen wir uns vor:
wie Europa die russische Föderation hätte umarmen können, weil
wir ja alle Europäer sind und ansässig in diesem unseren
prachtvollen Kontinent, von Lissabon bis St. Petersburg
und von London bis Moskau.

Stellen wir uns vor:
wie unsere Söhne und Töchter in der Weltmeisterschaft Fussball spielen
anstatt auf dem Schlachtfeld niedergemetzelt zu werden.

Stellen wir uns vor:
wie wir die russische Sprache und Kultur respektieren anstatt sie
zu unterdrücken und so wie Dostojewski, Tsjechow und Tsjaikowski
schon untersagt werden,
lasst uns sie lesen, aufführen und vortragen anstatt sie zu tabuisieren.

Stellen wir uns vor:
wie wir Moskau und St. Petersburg besuchen können, Handel treiben
und wirtschaftlich miteinander verflochten sind,
wie wir profitieren können von dem Reichtum
an russischen Rohstoffen anstatt die Nordstream Pipeline zu sprengen.

Stellen wir uns vor:
wie die Mauer des Misstrauens nachgibt zugunsten von Vertrauen und Zusammenarbeit,
wie wir horchen auf die Bevölkerung in den umstrittenen russisch-ukrajnische Gebieten
und die Grenzen neu gezogen werden können.

Stellen wir uns vor:
dass EU und Nato endlich verstehen, dass die Neutralität für die Völker
in der Ukrajne, Moldavien und Georgien erforderlich ist,
weil das ihnen die besten Zukunftsperspektiven bietet.

Stellen wir uns vor:
Dass die USA, Groß-Brittanien, die Niederlande und Deutschland den Punkt erreichen,
an dem sie nach 75 Jahren endlich die legitimen Rechte des palästinensischen Volkes
und des Staates Palästina anerkennen.

Stellen wir uns vor:
Dass der Sicherheitsrat einen Waffenstillstand ausruft,
der sich als nachhaltig für beide Parteien mit Aussicht auf dauernden Frieden erweist.

Stellen wir uns vor:
Dass die UN ein nachhaltiges Friedensabkommen
zwischen Israel und Palästina mit friedlichen Mitteln realisieren kann.

Stellen wir uns vor:
wie die Waffen endgültig schweigen und diese Vorstellungskraft die Macht übernimmt.

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