Die SIEBZEHNTE Kundgebung

3. Dezember 2023 | Veröffentlicht von , Keine Kommentare

Für Diplomatie – statt Waffen und Sanktionen

Der Krieg in der Ukraine dauert fort – auch wenn er in den Medien kaum noch sichtbar ist.

Dafür tobt der Krieg – aber insbesondere der INFORMATIONS-Krieg – in Gaza weiter und das Elend der Menschen dort ist für jedeN auch hier spürbar, außer man verschafft sich einen emotionalen Panzer, verdrängt das dortige Grauen – und widmet sich der Vorweihnachst-Stimmung, so wie das die vielen Tausend BesucherInnen am Samstag vor dem ersten Advent gemacht haben.

Wie jeden ersten Samstag im Monat hatten sich Menschen vom Bündnis ‚Diplomatie statt Waffen und Sanktionen‘ und andere TeilnehmerInnen eingefunden – insgesamt etwa 60 Menschen. Es gab Lifemusik, zwei Reden der Organisatoren und einige spontane, sehr berührende Beiträge aus dem Publikum.

Rede-Beiträge

Die beiden Reden bezogen sich auf den Ukrainekrieg, auf den Gazakrieg und die Art und weise, wie die Mainstreammedien „Kriegspropaganda“ betreiben. (Beide Beträge werden hier dokumentiert). Die Beiträge aus dem Publikum kamen von Menschen mit persönlichen Bezehungen zum Gazakrieg und waren entsprechend emotional anrührend. Aber die Beschreibung des Grauens in Gaza ist kaum auszuhalten.

Reinhard May ‚Sei Wachsam‘ (Songtext)

Einer der musikalischen Beiträge war das Lied „Sei wachsam“ von Reinhard May.
Wir dokumentieren den Text, weil er perfekt die aktuelle Situuation in unserem Land beschreibt:

Ein Wahlplakat zerrissen auf dem nassen Rasen
Sie grinsen mich an, die alten aufgeweichten Phrasen
Die Gesichter von auf jugendlich gemachten Greisen
Die dir das Mittelalter als den Fortschritt anpreisen
Und ich denk′ mir, jeder Schritt zu dem verheiß’nen Glück
Ist ein Schritt nach ewig gestern, ein Schritt zurück
Wie sie das Volk zu Besonnenheit und Opfern ermahnen
Sie nennen es das Volk aber sie meinen Untertanen
All das Leimen, all das Schleimen ist nicht länger zu ertragen
Wenn du erst lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen
Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
„Halt′ du sie dumm, ich halt‘ sie arm!“

Sei wachsam
Präg‘ dir die Worte ein!
Sei wachsam
Und fall nicht auf sie rein!
Paß auf, dass du deine Freiheit nutzt
Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
Sei wachsam
Merk dir die Gesichter gut!
Sei wachsam
Bewahr dir deinen Mut
Sei wachsam
Und sei auf der Hut!  (Refrain)

Du machst das Fernsehen an, sie jammern nach guten, alten Werten
Ihre guten, alten Werte sind fast immer die verkehrten
Und die, die da so vorlaut in der Talk-Runde strampeln
Sind es, die auf allen Werten mit Füßen rumtrampeln
Der Medienmogul und der Zeitungszar
Die schlimmsten Böcke als Gärtner, na wunderbar!
Sie rufen nach dem Kruzifix, nach Brauchtum und nach guten Sitten
Doch ihre Botschaften sind nichts als Arsch und Titten
Verrohung, Verdummung, Gewalt sind die Gebote
Ihre Götter sind Auflage und Einschaltquote
Sie biegen die Wahrheit und verdrehen das Recht
So viel gute alte Werte, echt, da wird mir echt schlecht!

(Refrain)

Es ist ′ne riesen Konjungtur für Rattenfänger
Für Trittbrettfahrer und Schmiergeldempfänger
‚Ne Zeit für Selbstbediener und Geschäftemacher
Scheinheiligkeit, Geheuchel und Postengeschacher
Und sie sind alle hochgeachtet und sehr anerkannt
Und nach den Schlimmsten werden Plätze und Flugplätze benannt
Man packt den Hühnerdieb, den Waffenschieber lässt man laufen
Kein Pfeifchen Gras, aber ′ne ganze Giftgasfabrik kann du kaufen
Uch‘ die Luft,
Verstrahl das Land, mach ungestraft den größten Schaden
Nur lass Dich nicht erwischen bei Sitzblockaden!
Man packt den Grünfried, doch das Umweltschwein genießt Vertrau′n
Und die Polizei muss immer auf die Falschen draufhau’n

 (Refrain)

Wir hab’n ein Grundgesetz, das soll den Rechtsstaat gerantier’n
Was hilft′s, wenn sie nach Lust und Laune dran manipulieren
Die Scharfmacher, die immer von der Friedensmission quasseln
Und unterm Tisch schon emsig mit dem Säbel rasseln?
Der alte Glanz in ihren Augen beim großen Zapfenstreich
Abteilung kehrt, im Gleichschritt marsch, ein Lied und Heim ins Reich!
„Nie wieder soll von diesem Land ein Krieg ausgehen!“
„Wir müssen Flagge zeigen, dürfen nicht beiseite stehen!“
„Rein humanitär natürlich und ganz ohne Blutvergießen!“
„Kampfeinsaätze sind jetzt nicht mehr so ganz auszuschließen“
Sie ziehen uns immer tiefer rein, Stück für Stück
Und seit heute früh um fünf Uhr schießen wir wieder zurück

 (Refrain)

Ich hab Sehnsucht nach Leuten, die mich nicht betrügen
Die mir nicht mit jeder Festrede die Hucke voll lügen
Und verschon‘ mich mit den falschen Ehrlichen
Die falschen Ehrlichen, die wahren Gefährlichen!
Ich hab′ Sehnsucht nach einem Stück Wahrhaftigkeit
Nach ’nem bisschen Rückgrat in dieser verkrümmten Zeit
Doch sag die Wahrheit und du hast bald nichts mehr zu Lachen
Sie wer′n dich ruinier’n, exekutier′n und mundtot machen
Erpressen, bestechen, versuchen dich zu kaufen
Wenn du die Wahrheit sagst, lass draußen den Motor laufen
Dann sag‘ sie laut und schnell, denn das Sprichwort lehrt:
Wer die Wahrheit sagt braucht ein verdammt schnelles Pferd!

 (Refrain)

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