Der ‚Friedensacker‘ in Linnich-Glimbach

15. August 2025 | Veröffentlicht von Markus Kirch, 3 Kommentare

eine Wiederentdeckung

Am 80. Nagasaki-Tag (Samstag, 9.8.25) ab 17 Uhr haben sich auf dem Friedensacker in Linnich ca. 50 Aktivisten vom BSW, Pax Christi, der Freien Linken Aachen und dem Friedensbündnis NRW getroffen, um diesem traditionsreichen Platz wieder Leben einzuhauchen.

Geschichte des Friedensackers

In den späten 80er Jahren wurde das Gelände des Friedensacker, direkt neben dem NATO-Hauptquartier für den Atomkrieg ‚Castle Gate‘ gelegen, von Hunderten Menschen der Friedensbewegung (u.a. Petra Kelly) gekauft.

Damit wurde erfolgreich eine Ausdehnung des benachbarten NATO-Bunkers verhindert. Die Enteignung hatte sich für den Staat als schwierig herausgestellt, da die Fläche nun so viele Besitzer hatte und bei einem juristischen Streit jeder einzeln vor Gericht hätte enteignet werden müssen.
Sowohl die Friedensorganisation Pax Christi als auch buddhistische Mönche haben dann auf dem Gelände Erinnerungsorte geschaffen, die an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki und an die friedliche Beilegung von Konflikten mahnen.

Bezug zur heutigen Situation

In den letzten Jahren ist der Friedensacker in Vergessenheit geraten. Angesichts der wachsenden Bereitschaft auch in Deutschland Kriege möglicherweise bis zum Atomkrieg zu eskalieren, entstand die Idee, den Friedensacker ‚wieder zu entdecken‘, zu pflegen und ggf. weiterzuentwickeln.
In Zeiten wie diesen, in denen in Gaza der erste Genozid stattfindet, der quasi live im Fernsehen mitverfolgt werden kann und dem anderen Konflikt, nämlich dem zwischen dem Westen (mit seinem Stellvertreter Ukraine) und Russland, bei dem plötzlich von ehemals wirklich friedensbewegten Menschen und Organisationen ‚Waffen als Lösung‘ von Konflikten propagiert werden, da braucht es einen Ort wie diesen, um echten Frieden einzufordern und sich zu begegnen. Das jedenfalls hatten sich die Organisatoren gedacht und luden ein breites Spektrum an Menschen ein, dort wieder zusammen zu finden.

Der Abend auf dem „Acker“

Gekommen waren dann vor allem sehr viele Aktivisten des BSW. Die anderen oben aufgeführten Gruppen waren eher weniger stark repräsentiert, dafür kamen diverse Einzelpersonen aus unterschiedlichen Ecken der Friedensbewegung.
Mehrere Ansprachen, darunter eine sehr bewegende von einem Mann, dessen Familie den Horror in Nagasaki tatsächlich miterlebt hat, wurden immer wieder durch musikalische Einlagen der ‘Sockosophen‘ bereichert.

Was tun?

Diese Frage stand im Raum. Einerseits gab es diverse Überlegungen für weiter gemeinsame Aktivitäten.

Aber EIN echtes Problem wurde kristallklar:

Die ehemaligen AktivistInnen, die in den 80-ern Anteile an dem Acker gekauft hatten, sind mittlerweile deutliche älter geworden. Falls sie eines Tages sterben und ihre „Quadratmeter“ werden nicht ordentlich vererbt (mit einer notariellen Eintragung!), dann fällt das Eigentum nach einer Frist an den Staat – und der Friedensacker wird eines Tages keiner mehr sein.
Daher sollte organisiert werden, dass möglichst vielen Einzelparzellen des Friedensackers an eine neue Generation weitergegeben werden!
Hier zu hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet – und falls (ältere) LeserInnen dieses Artikel „ihren“ Anteil am Friedensacker an eine nächste Generation weiterreichen wollen ==> Bitte bei der kraz melden, wir geben das an die AktivistInnen weiter.

Am Ende des Abends gab es einen Rundgang um das Gelände und einen geselligen Ausklang bei Bier, Saft und Kuchen.
Neben den bewegenden Worten eine angenehme Atmosphäre bei schönen Wetter, die Lust auf mehr gemacht hat.

Leser haben 3 Kommentare hinterlassen.

  • https://www.indeed.com/support/contact
    Hallo .My name Gyoyu Kijima ,one of the constructer of Friedens pagoda there .
    Following your suggestion I will request all of German Friedens worker for construct Peace Pagoda in Friedensacker or some more big area . Please contact me ! and also please tell me tel,number Helmut sauer who organeizer there. Thank you by kijima.

    • Walter Schumacher hat kommentiert am

      Es ist unklar bis sehr fraglich, ob die obige meldung echt oder aber nur ein fake ist …
      Also etwas Vorsicht!

      • Alisa H. hat kommentiert am

        Hallo, ich war gestern bei dem lieben Herrn im Restaurant essen, wo er uns von diesem Artikel & seinen Plänen (aus dem Kommentar) erzählt hat. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er sich das „einfach so“ & spontan ausgedacht hat, daher ist die obige Meldung echt 🙂

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