Montagsspaziergänge in Aachen-Stadt und in Simmerath

4. Februar 2022 | Veröffentlicht von Markus Kirch, 4 Kommentare

Repressionen auf Montagsspaziergängen in der Städteregion

Letzten Montag gab es sowohl in der Stadt als auch in der Region div. „Montagsspaziergänge“. Der Bericht über die Einkesselung fiel der „Zensur“ durch unseren Gut-Menschen-Provider zum Opfer, den anderen bringen wir weiter unten als neuen Bericht.

I. In Aachen eingekesselt

Am letzten Montag im Januar fanden sich etwa 150-200 Spaziergänger ein, um auf dem Aachener Markt bei kaltem Nieselregen einen Gang um Dom und Rathaus zu machen. Sie wurden – in großem Kontrast zum Verhalten der vergangenen Montage – von einem massiven Polizeiaufgebot erwartet (Foto).

Um kurz nach 19 Uhr setzten sich die ersten Spaziergänger in Bewegung, wurden jedoch schon nach einer halben Runde auf dem Münsterplatz von einer Polizeikette im Befehlston gestoppt: „Sie bleiben jetzt stehen! Wir stoppen eine unangemeldete Demonstration.“

Die Spaziergänger drehten daraufhin um und gingen über Kockerellstraße, Augustinerbach, Pontstraße, Markt in die Krämerstraße und wurden dort von der Polizei eingekesselt (Fotos). Deren Durchsage war nur bis „…diese Versammlung stellt eine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit…“ verständlich. Der Rest ging im Gelächter der Eingekesselten unter.

Innerhalb und außerhalb des Kessels herrschte völliges Unverständnis über das Vorgehen der Polizei, die von allen Anwesenden dann die Personalien aufgenommen hat.

II. In Simmerath das gleiche mit einer 1:1-Betreuung

Am gleichen Montag Abend: In der kleinen Eifelgemeinde Simmerath herrscht unangenehmes, winterliches, wirklich schmuddeliges Wetter.
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, heftigen Böen und Schneeregen bewegen sich ca. 50 Menschen in zweier bis dreier Gruppen im Zickzackkurs , scheinbar völlig orientierungslos durch den kleinen Eifel Ort.

Fast ein Gleichstand: 50:36

Am Rathausplatz greift die Polizei schließlich entschlossen ein. Es wurden 34 Polizisten gezählt! Zwei Mitarbeiter des Ordnungsamtes waren auch vor Ort. So wurde quasi eine Eins-zu-Eins Betreuung durch die Polizei geboten. Als zwei ältere Personen eigenständig den Platz verlassen wollten, wurden diese schnell und „beherzt“ zurückgeführt. (Video)

Trotzdem war es der Polizei augenscheinlich nicht möglich, die Personalien der Anwesenden zügig aufzunehmen, so dass die Festgehaltenen über einen sehr langen Zeitraum in der Kälte ausharren und ihre Personalien dann einer nach dem anderen vorzeigen mussten.
Es wirkt vollkommen surreal, wie dort Menschen aus der Mitte der Gesellschaft – viele von Ihnen schon aus dem älteren Semester – von einem Polizeiaufgebot aufgegriffen und angehalten werden, dass personell ausreichen würde, um in der Aachener Innenstadt einen ganzen Demonstrationszug mit 1000 Menschen zu begleiten.

Angst vor Bürgern – nicht vor Infektionen?

Da diese Aktionen an mehreren Orten der Städteregion gleichzeitig nach mehr als einem Jahr der Tolerierung dieses friedlichen Protestes auftraten, drängt sich der Gedanke auf, ob diese Vorgehensweise von höherer Stelle angeordnet wurde.
Eine spontane Neubewertung der Einsatzlage zeitgleich und identisch in Aachen und in der Eifel kann jedenfalls in Simmerath bei überschaubaren 50 Teilnehmern die rund um das dortige Rathaus bei Sturm und Schnee spazieren ausgeschlossen werden.

Spaziergänge als echte Superspreader-Ereignisse??

Wenn in unserem Land die Marktplätze geschlossen werden, weil dort Menschen spazieren, dann hat die Politik keine Angst vor Infektionen, sondern vor Bürgern mit Zivilcourage. Diese soll übrigens auch ansteckend sein, Spaziergänge und Demonstrationen können da zu echten Superspreader-Ereignissen werden.
Bleibt zu hoffen dass die einfache Erfassung der Personalien die Menschen nicht abschreckt sondern motiviert, unseren Staat jeden kommenden Montag weiter vorzuführen und ihn zu zwingen, sein Gesicht zu zeigen.
Aus Teilnehmerkreisen war jedenfalls überall „jetzt erst recht“ und „bringt beim nächsten Mal eure Freunde mit“ zu vernehmen.

Leser haben 4 Kommentare hinterlassen.

  • R. Cremers hat kommentiert am

    Oma , was machst du??? Es ist für Euch , Meine lieben , Ben und Jan…
    Traumatisierenden auch für mich …
    Einfach UNGLAUBLICH wo wir gelandet sind …
    Ich bleibe stark und glaube nur an das Gute…
    Gott gewinnt …
    Das Göttliche in mir , grüßt das Göttliche in Dir / Euch …
    Bussi…

  • Jochen hat kommentiert am

    Soviel zu „Die Aachener Polizei ist immer so nett“: Die Polizei ist nur so lange nett, wie sie nett sein darf und nicht vom obersten Dienstherr – mutmaßlich in diesem Fall also das NRW-Innenministerium mit Minister Reul – ein strenges oder auch hartes Vorgehen verordnet bekommt. Da hilft nur eins: Die Montagsspaziergänge nun allerortens immer ordnungsgemäß als Demo anmelden, was sich dann für die Polizei als Bumerang hinsichtlich der Arbeitsauslastung erweisen dürfte. Wenn allerdings diese Spaziergänge diametral entgegen der Aussagen von Aerosolforscher, wie behauptet, tatsächlich eine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellen würden, dann sollte & müsste man sich im Ministerium nun auch schnellstens um die dann brandgefährlichen Fußgängerzonen in den größeren Städten NRW’s kümmern 😉

  • Herbert Streit hat kommentiert am

    Es klingt für mich, als ob sie, die Achener Polizei, ein Problem mit unserer freiheitlichen Grundordnung haben, denn das Recht auf Versammlung und Meinungsäußerung gilt nicht nur für die Menschen, die Ihre Auffassungen teilen, sondern für alle.
    Sie sollten sich daran erinnern,dass sie unter Eid auf das Grundgesetz geschworen haben

  • Paul Blasel hat kommentiert am

    Ich muss von einem Schlüsselerlebnis am Montagsabend berichten. Als ich heute (Montag, 7.2.) kurz nach 19 Uhr vom Elisenbrunnen zum Markt ging, befiel mich große Angst, es müsse etwas Schlimmes passiert sein, ein Amoklauf etwa, oder eine Katastrophe sei zu befürchten, etwa ein Sturm auf das Rathaus , wo unsere solidarische Mutter Keupen für uns sorgt. Polizeiwagen reihenweise am Elisenbrunnen, am Geldbrunnen, zwei sogar auf dem menschenleeren Katschhof (zur Sicherung der Rückseite des Rathauses?), sechs oder acht Polizeiwagen auf dem Markt. Ich habe dann Mut gefasst und einen Polizisten gefragt, welche enorme Gefahrenlage das Aufgebot zwingend mache. „Ja, unangemeldete Spaziergänger“ seien der Anlass. „Eigentlich alles ganz normale Leute, die einen Impfzwang ablehnen“, aber die dürften eben nicht einfach so gehen. „Anordnung von oben!“
    Jetzt wusste ich, dass ich keine Angst mehr um Dom und Rathaus und Frau Keupen haben musste, sondern allein um unseren Staat und die führenden Politiker, die so wahnsinnige Angst vor Leuten mit einer eigenen Meinung haben, dass sie nicht ertragen können, wenn diese einmal gemeinsam spazierengehen möchten.

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