Bericht zum Antikriegstag 2025

2. September 2025 | Veröffentlicht von , Keine Kommentare

Friedensbewegung in Aachen weiterhin gespalten

Am 1.September gab es zum Antikriegstag in Aachen Aktionen von unterschiedlichen politischen Strömungen. Im letzten kraz-Artikel hatten wir noch die optimistische Vision von RT Deutschland zur deutschen Friedensbewegung dokumentiert. Leider aber hat die „Gemeinsamkeit“ an diesen Antikriegstag doch nicht ganz geklappt.

Die Auftritte

  • Ursprünglicher Aufruf

    17-19 Uhr: Da war einmal das Anti-Kriegsbündnis (AKB), das gemeinsam mit der Linkspartei (PDL) eine größere Kundgebung am Elisenbrunnen organisiert hatte. Die Linkspartei hatte ihre Bundesvorsitzende Ines Schwerdtner als Hauptrednerin eingeladen, so dass alles sehr gut zum Kommunalwahlkampf passte. Diverse andere Aachener linke Gruppierung (DKP, VVN, DFG/VK, trotzkistische Gruppen, Freie Linke und BSW) hatte sich ebenfalls beteiligt. Gemeinsam gab es danach die traditionelle „Demo zum Markt“, die in früheren Zeiten immer vom DGB organisiert wurde.

  • 19-20 Uhr: Dort machten die ‚Aachen für eine menschliche Zukunft‘ (AfemZ) eine Mahnwache, an der die Demo des AKB kurz vorher geendet hatte. Beides lief parallel, aber konfliktfrei.
  • 19 Uhr: In der Aula Carolina gibt es die ‚traditionelle’ Preisverleihung des Aachener Friedenspreises (AFP) mit Preisträgern (hier zur Erklärung des AFP).
  • 18-19 Uhr Parallel gab es noch eine Demo der „Omas gegen Rechts“, die von der Rosstraße zur Friedenspreisverleihung in der Aula Carolina marschierten.

Zu den einzelnen politischen Positionierungen

Zumindest für den interessierten Beobachter gibt es keine einvernehmlichen politischen Ansichten, sondern sehr verschiedene Strukturen der Friedensbewegung. Wir machen die politische Kennzeichnungen dieser verschiedenen Strukturen doch mal einfach an ihrer Position zur NATO fest:

  • Da sind zum einen die AfemZ (und auch die Freie Linke Aachen) die eindeutig sagen „Deutschland raus aus der NATO“, „NATO raus aus Deutschland“ und die sich auch ganz klar dafür aussprechen, dass Deutschland ein neutraler Staat werden soll. Und beide Gruppen sehen den aktuellen Ukraine-Krieg als Ergebnis der Nato-Aktivitäten gegen Russland!
  • Dann ist da das Antikriegsbündnis und die Linkspartei die zwar der NATO ‚irgendwie‘ auch kritisch gegenüberstehen, die aber die kristallklare Forderung nach einem Austritt aus der NATO aus Deutschland oder gar „Deutschland neutral machen“ vermeiden.
  • Und dann ist da der „Friedenspreis“. Was will der eigentlich? Wir erkennen keinerlei Position gegen die NATO oder gar zur Neutralität von Deutschland, sondern nur sehr-sehr-sehr allgemeine Forderungen nach Frieden-Frieden-Frieden. Und das, während mittlerweile Leute aus dem Friedenspreis-Vorstand sogar für eine Bewaffnung der Ukraine durch Deutschland auftreten.
  • Und die ‚Omas gegen rechts‘? Für die kraz sind überhaupt keine Positionen zur NATO erkennbar, sondern eben nur, dass die ‚gegen Rechts‘ sind – was immer das sein soll. Wir schreiben das in der Erinnerung, dass die ‚Omas gegen Rechts‘ während der Corona-Phase ALLES was „Corona-Maßnahmen-kritisch“ war, als ‚Rechts‘ oder gar ganz plump als ‚NAZI‘ diffamiert haben.

Wir werden  diesen Text um die Einzelberichte erweitern, soweit sie uns vorliegen.

— Bericht über die Kundgebung/Demo von DIE LINKE und AKB
am 01.09.2025, Ac, Elisenbrunnen.
(von Peter Blaszyk) —

letzter Aufruf

Ines Schwerdtner konnte als Rednerin durchaus überzeugen. Obwohl sie nur bekannte, nachvollziehbare bzw. erwartbare Beiträge lieferte, sprang eine kämpferische Stimmung auf die Teilnehmer über.
Bemerkenswert waren auch die Redebeiträge von J. Zinsen und AKB – VertreterInnen.
Der der Kundgebung anschließende Demozug zum Markt war mit ca. 150 Teilnehmern war kurz und knackig. Parolen wurden im Chor gerufen. Die Stimmung war gut. Ines Schwerdtner war mit dabei.
Auf der abschließenden Kundgebung auf dem Markt kamen wieder Vertreter von AKB und DIE LINKE zu Wort. Auch hier waren die kämpferischen Komponenten deutlich.

Von der Veranstaltung in Köln am Vortag (30.8.) haben die Aachener allerdings nichts gelernt. Der aus Anlass der Kriegssituation gemeinsame, starke Auftritt der diversen linken Fraktionen in Köln konnte nicht wiederholt werden. Um 19:00 Uhr starteten separat zwei Veranstaltungen. Die „Aachener für eine menschliche Zukunft“ und der AFP mit seiner Preisverleihung hatten zu eigenen Veranstaltungen aufgerufen. Von beiden „Fraktionen“ war auf der Veranstaltung am Elisenbrunnen und beim Demozug kaum jemand zu sehen. Gemeinsam sind/wären wir stark.

— Bericht zur Mahnwache am Markt (von Ansgar Klein) —

Montag, 1. September, 19 Uhr am Aachener Rathaus: Mahnwache für Frieden!
Es ist eine beeindruckende Demonstration gegen Krieg und für Frieden geworden!

Hier die Fotos …

 

 

 

 

 

Dank an alle, die dabei waren!!!

— Bericht von der Preisverleihung des Friedenspreis –

vom Friedenspreis selber, Bericht in der Aachener Zeitung und Bericht in den DLF-Nachrichten

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