Bericht von BlockupyFrankfurt

21. Mai 2012 | Veröffentlicht von Julia (von OccupyAachen) / ws , Keine Kommentare

Die Aktionstage in Frankfurt waren ein großer Erfolg. Auch aus Aachen sind Gruppen und Einzelpersonen dorthin gefahren

und es gibt eine Reihe guter Berichte in den bundesweiten Internetmedien. Siehe hierzu unter anderen:

Im Folgenden dokumentieren wir den

Bericht  von Julia aus der Aachener Gruppe „OccupyAachen“

Für das verlängerte Wochenende vom 16. bis 19. Mai hatten Occupy Frankfurt, ATTAC und zahlreiche weitere politische Gruppierungen zu Demonstrationen, Diskussionen und Vorträgen rund um das Thema Kapitalismus nach Frankfurt eingeladen. Doch es kam ganz anders: In der Woche vor den geplanten Protesten sprach die Stadt Frankfurt ein Verbot gegen alle Veranstaltungen aus. Ausgenommen war die Großdemonstration am Samstag.

Als Grund gaben die Behörden an, dass rund 2000 gewaltbereite Autonome erwartet würden. Das war für uns Aachener ein besonders dringender Grund dorthin zu fahren! Abgesehen von der Brisanz des Themas lassen wir uns nicht unser Recht auf Versammlungsfreiheit nehmen. Freitag früh in Frankfurt erwartete uns ein riesiges Aufgebot an Polizei. Das Bankenzentrum rund um die EZB war komplett abgeriegelt und von Einsatzkräften umstellt. Auch im Rest der Innenstadt standen an jeder Ecke Rudel von Polizisten, die trotz des warmen Wetters in dicke Einsatzkleidung, Helm und Stiefel eingepackt waren. Sie haben an diesem Wochenende mit Sicherheit viel geschwitzt.

Unsere erste Aktion am Freitag war eine Kundgebung zum Thema Landgrabbing vor einer kleineren Filiale der Deutschen Bank, die  maßgeblich an Landgrabbing und Nahrungsmittelspekulation beteiligt ist. Nach inhaltlichen Infos und Gesprächen am offenen Mikro begann die Polizei damit die Kundgebung aufzulösen. Per Lautsprecher wurde uns mitgeteilt, dass unsere Veranstaltung widerrechtlich sei und dass wir nun gehen sollten. Uns wurde zugesagt, dass wir gehen dürften, wenn wir uns nicht widersetzen und ruhig bleiben. Das taten wir und gingen nach Anweisung der Polizisten ruhig und langsam in eine Seitenstraße. Leider wartete dort schon die Verstärkung und wir saßen im Kessel. Ca. 45 min waren wir festgesetzt. Der Sinn des Ganzen wurde uns Allen nicht ganz klar.

Der Rest des Tages bestand aus ähnlichen Aktionen, dem Genuss der hervorragenden Volksküche am DGB Haus und dem Versuch wie ein harmloser Tourist zu wirken, um einen polizeilichen Platzverweis zu umgehen. Müde vom Laufen und Demonstrieren fielen wir früh in unsere Schlafsäcke, die wir im Gemeindehaus von „Maria Hilf“ ausrollen konnten.

Heute morgen gab’s zunächst ein gemeinsames Frühstück mit Aktivisten von Solid, der SAV, Attac und anderen politischen Gruppierungen aus ganz Deutschland, die alle bei „Maria Hilf“ Unterschlupf gefunden hatten. Dann zogen wir los zur Großdemo in die Innenstadt. Hier war es schon voll. Hundertschaften, bewaffnet bis unter die Zähne und Demonstranten, ausgestattet mit Transparenten, bildeten am Baseler Platz einen riesigen Menschenauflauf. Demonstranten jeden Alters prangerten die Europäische Sparpolitik, die „Macht der Banken und Konzerne“ und das Frankfurter Demonstrationsverbot der Vortage an. Sambatruppen wechselten sich mit Wagen der Gewerkschaften ab, überlebensgroße Puppen, die u.a. Dagobert Duck darstellten, verschiedene Occupygruppen und Bürger aus ganz Europa brachten ihren vielfältigen Protest zum Ausdruck.

 

Für weitere Infos siehe die Internetseite von OccupyAachen (http://occupyaachen.de/)

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