Autoren der Jungen Freiheit auch an der RWTH

5. Januar 2012 | Veröffentlicht von Jens Wegener / aw, Keine Kommentare

Die Hacker-Seite Nazi-Leaks (1) veröffentlichte am 31.12.2011, eine Seite mit den Namen von AutorInnen der Zeitung Junge Freiheit, die als Sprachrohr der Neuen Rechten gilt. Unter den AutorInnennamen finden sich auch zwei Aachener.

Hinter der Seite Nazi-Leaks steckt das Hacker-Netzwerk Anonymous, das vor kurzem der rechtsextremen Szene den Kampf angesagt hat. Seit dem sind einige Internetseiten der extremen Rechten gehackt worden. Unter anderem auch die Zeitung Junge Freiheit. Hier hatten die Hacker es auf die AutorInnennamen abgesehen, die die Zeitung gerne verheimlicht hätte.

Überraschend ist dabei, dass zwei Namen aus Aachen darin auftauchen: Professor Klaus Hammacher vom Philosophischen Institut und Professor Klaus Schwabe vom Historischen Institut der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule.
Die Offenlegung der AutorInnen zeigt, dass die extreme Rechte viel weiter in die vermeintliche Mitte der Gesellschaft integriert ist, als oft angenommen. Versuchen viele das Problem „Nazis“ an den Rand der Gesellschaft zu drängen und damit lediglich ein paar glatzköpfige junge Männer zu stigmatisieren, so zeigen die Daten von Nazi-Leaks, dass das Problem viel tiefgreifender ist und das es eine immer größere gesellschaftliche Herausforderung in sich birgt.

Die Junge Freiheit selbst bezeichnet sich als konservatives Blatt, jedoch wird dies von vielen bezweifelt. Vielmehr sieht man in dem Blatt das zentrale Sprachrohr der sogenannten „Neuen Rechten“, das als Vermittler zwischen konservativen und rechtsextremen Gruppierungen fungiert. Das Amt für Verfassungsschutz NRW beobachtet die Zeitung wegen des Verdachts: „Hinter ihrem gemäßigten Duktus verbergen sich oft antidemokratische und fremdenfeindliche Konzepte.“ (2).

Es ist nun abzuwarten wie die Technische Hochschule reagiert. Schließlich dürfte die RWTH sich noch an den Fall Hans E. Schneider erinnern. Das die beiden Professoren mittlerweile emeritiert sind, dürfte dabei keine Rolle spielen. Einen erneuten Skandal mit Menschen aus dem rechtsextremen Umfeld, möchte man sicherlich nicht wiederholen.

(1)    http://nazi-leaks.net/downloads/Junge%20Freiheit.txt
(2)    Presseerklärung Innenministerium NRW, 28. Juli 2006, zitiert in Stephan Braun, Ute Voigt (Hrsg.): Die Wochenzeitung ‚Junge Freiheit‘ , Wiesbaden 2007, S. 10

 

Die Kommentarfunktion für ältere Artikel ist geschlossen.

Bitte bleibe mit Deinen Kommentaren sachlich und respektvoll.

Kommentarregeln:

An jedem Artikelende gibt es eine Kommentarfunktion. Diese ist für 6 Tage nach Erscheinungsdatum freigeschaltet, danach ist die Kommentarmöglichkeit geschlossen.

Richtlinien für die Kommentare:

  • Rechte Hetze in den Kommentaren wird nicht geduldet.
  • Keine Beleidigungen, bleibt sachlich.
  • Bitte keine Abhandlungen oder sinnfreie Texte schreiben, fasst euch kurz
    (maximal ca. 2500 Zeichen)
  • Bitte nur relevante Inhalte posten.
Der Administrator behält sich vor, Kommentare die sich nicht daran halten zu löschen.