AKW-Risse vorgestern 2,4 dann 9 und heute 17,9 Zentimeter !

25. Februar 2015 | Veröffentlicht von Aktionsbündnis gegen Atomenergie / ws, Keine Kommentare

Risse im Stahl-Reaktordruckbehälter sind jetzt schon bis zu 17,9 Zentimetern!

Unglaublich: Die Risse in Tihange und Doel 3 sind bis zu 17,9 cm groß!

FANC-Tab.25052015-1Die FANC toppt ihre sensationelle Meldung von Vorgestern nochmals durch eine Verdoppelung der Rissgröße!
Die Dimensionen der Risse, die vorgestern gemeldet wurden alles, übertrafen bei weitem alles, was selbst von Kritikern der AKWs erwartet wurde. Aber jetzt steht das Aktionsbündnis gegen Atomenergie Aachen (AAA) wirklich starr vor Staunen vor den aktuellsten Informationen seitens der belgischen Atomaufsicht (FANC). In Tabelle 8 werden Rissgrößen bis zu 17,9 cm angegeben!

Das Bohren dicker Bretter

Jahrelang hatte das AAA durch entsprechende Anfragen die FANC bedrängt, endlich mal Details zu den Rissen („flaw-indications“) in den beiden belgischen Atomreaktoren Doel 3 und Tihange 2 offenzulegen. Mittlerweile ist da eine erstaunliche Dynamik in Gang gekommen.
Am letzten Donnerstag hatte die FANC dem AAA eine Tabelle mit Werten zur Verfügung gestellt.
Und heute veröffentlicht die FANC auf ihrer Webseite einen ausführlichen Bericht zu den neuesten Messwerten. (http://www.fanc.fgov.be/nl/news/doel-3/tihange-2-verduidelijking-omtrent-de-detectie-de-positie-en-de-afmetingen-van-de-foutindicaties/746.aspx)

Bewertung des Berichts

In der ausführlichen Erläuterung – die das AAA zur Zeit durch eigene Experten bewerten lässt – tauchen in Tabelle 8 der FANC-Veröffentlichung Werte von unfassbaren Dimensionen für Risse in den Stahlbehältern der beiden AKWs auf. Bei Tihange 2 sind es Risse bis zu 154,4 mm und in Doel 3 bis zu 179 mm!
Da der Bericht auf der offiziellen FANC-Seite veröffentlicht wurden, erübrigte sich diesmal eine Nachfrage seitens des AAA: Die Daten sind tatsächlich echt – auch wenn es noch „Roh-Daten“ sein mögen!

Zum Hintergrund

Für Leser die die Vorgeschichte nicht keinen, hier nochmal die Kurzfassung

  • Seit 2012 ist bekannt, dass tausende Risse in den genannten AKWs vorhanden sind.
  • Am 16.12.14 hatte die FANC mitgeteilt, dass zusätzlich „weitere Risse“ gefunden worden sind.
  • Am 13.02.15 hat die FANC nach entsprechende Nachfragen mitgeteilt, dass es sich bei Doel 3 um zusätzlich über 5000 und in Tihange 2 um etwa 2000 zusätzliche Risse handelt.
  • Am 19.02.15 übermittelt die FANC in einer mail dem AAA eine Tabelle mit den Messwerten und den (maximalen) Rissgrößen von 9 cm..
  • Am 25.02 15 veröffentlicht die FANC in ihrem Artikel „Doel 3/Tihange 2: verduidelijking omtrent de detectie, de positie en de afmetingen van de foutindicaties“ Rissgrößen bis zu 17,9 cm.

Viele offene Fragen

Die veröffentlichten Riss-Größen sind das eine. Wirklich erstaunlich ist aber, wie innerhalb von sieben Tagen die angegebenen Rissgrößen sich mehr als verdoppeln können? Welche Strategie verfolgt die FANC mit dieser Art der Veröffentlichungspolitik? Will sie die Öffentlichkeit scheibchenweise auf noch ganz andere katastrophalere Meldungen vorbereiten?

Aber bzgl. Doel 3 und Tihange 2 dürfte völlig klar sein: Diese beiden AKWs dürfen NIE wieder angeschaltet werden und müssen dauerhaft stillgelegt werden.

==> Demo am 15.März 14 Uhr am AKW-Tihange 14 Uhr <==

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