Jobcenter Aachen: Kein Anlass zur Freude

14. März 2016 | Veröffentlicht von Heinz Richrath / ws, Keine Kommentare

Protestaktion der Aachener Linkspartei vor dem Jobcenter

Kraz 009Donnerstag morgen 10 Uhr. Jobcenter Aachen: Die Sonne strahlt. Doch der Anlass, aus dem Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Soziales der Linkspartei, wie so oft in den letzten Jahren, einen Proteststand vor dem Jobcenter aufgebaut haben, gibt keinen Anlass zur Freude.
Unbemerkt von der Öffentlichkeit …Kraz 006plant die Bundesregierung eine weitere Verschärfung der Hartz 4 Gesetze, Während Vize-Kanzler Gabriel durch die Lande wandelt, ein Sozialpaket fordert und die zunehmende Ungleichheit anprangert, vermittelt er den Eindruck, er und seine Genossen, hätten damit überhaupt nichts zu tun.
Seit Jahren kämpfen die Kreisvorsitzende der Linkspartei Agi Schwedt und ihr Mann Robert an vordester Front für die Interessen der Benachteiligten, klären auf und begleiten, wenn nötig, zur Agentur. Dabei begegnen sie immer wieder einem System der  organisierten Verantwortungslosigkeit, der Demütigung, des Rechtsbruchs und des Hinhaltens. Unterlagen verschwinden, Bescheide brauchen wochenlang zum Empfänger, Mittel werden verweigert Fehler  nicht eingestanden.

Aber die machen wenigsten etwas; U.a. eine Beratung im ‚Linken Zentrum‘, jeden Mittwoch zwischen 15 und 17 Uhr in der Augustastraße 69, Aachen.

Schönsprech ‚Rechtsvereinfachung‘

Unter dem wohlklingenden Namen „Rechtsvereinfachung“ beabsichtigt die Regierung, Rechte von Leistungsbeziehern weiter einzuschränken. Der Willkür wird Tür und Tor geöffnet. Unrecht in Gesetze gegossen. Spricht man mit Betroffenen, schlägt einem oftmals das Gefühl der Resignation entgegen. Wer ständig Angst haben muss, dass ihm das Existenzminimum gekürzt wird, verfällt in Depression und fragt sich, wen Frau Merkel meinen könnte, wenn sie davon spricht „Deutschland geht es gut“.

Widerstand lohnt sich doch!

Doch es lohnt sich, Widerstand zu leisten. Das beweist Robert Schwedt.. Ausgestattet mit einer imposanten Erscheinung und einem über Jahre gesammelten Detailwissen, nahezu lebensnotwendig im Dschungel der SGB 2 Gesetzgebung, lässt sich manches Problem vor Ort lösen. Bewusst ist man sich bei der Linken in welchem Dilemma man steckt. Im Bemühen die schlimmsten Auswüchse des Unterdrückungssystems zu verhindert, stützt man es.

Alternativen?

Doch wo liegen die Alternativen? Welche bietet der Stadtrat? Einen gelben Aachen Pass, der an Bedürftige ausgegeben wird und unter Vorlage des Personalausweises, Rabatt beim Schwimmbadbesuch ermöglicht? Das ist ein Witz!
Auf die Idee, den Menschen direkt genug Geld zur Verfügung zu stellen, kommt man gar nicht.

Aber auf diese Art und Weise ist man wenigstens in der Verwaltung beschäftigt. Und man hat ja sonst nichts zu tun.

 

— Ein Gedicht für Sigmar ( von HT) —

Der Sigmar hat es jetzt gecheckt,
und Armut auch bei uns entdeckt.
Mit viel Bohei und viel TamTam
fordert er jetzt ein Sozialprogramm.

Vermutlich kam der Geistesblitz,
weil ihm die Angst im Nacken sitzt.
Die pure Angst vor nackten Zahlen
zum Beispiel bei den nächsten Wahlen.

Man nähert sich so peu a peu,
Ergebnissen der FDP.
Wie ich das jetzt als Hartzer seh?
Auch das Verschwinden tat nicht weh.

Vergessen haben die Genossen,
wer einst Hartz 4 hat mitbeschlossen.
Wer ist den durch die Welt gerannt
und hat uns Faulpelze genannt.

Erst mal beim Arbeitsamt gelandet,
habt ihr uns nur wie Dreck behandelt.
Vielleicht habt ihr es nur vergessen,
vielleicht auch gar nicht mit bekommen,
doch ich, ich hab es abbekommen.

Und immer vorne mit dabei,
übelste Genossen der Partei.
Hartz 4 ist wirklich orginell.
Herr Hartz war auch schon kriminell.

Ist erst das Eigenheim gesichert,
wird uns geschickt,ehrlich versichert,
es sei verdienter Arbeit Lohn
und nicht Ergebnis von Korruption.

Wohin man schaut.Verrat, Verrat.
Immer dabei, ein Sozialdemokrat.
Doch nicht nur uns habt ihr betrogen
ihr habt euch auch noch selbst belogen.

So lieber Sigmar, frag ich dich,
lasst ihr uns diesmal auch im Stich?

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