Israel, die deutsche Linke und der Antisemitismus

19. Dezember 2019 - 19:00 bis 20:30

,

Vortrag von Martin Kloke

Wie hält es die deutsche Linke mit dem Staate Israel?
Immer wieder scheiden sich daran die Geister. Antisemitismus, so die ketzerische These von Martin Kloke, ist nicht nur in rechten und islamistischen Milieus zu Hause, sondern spukt auch in den Köpfen und Handlungen vieler Linker herum.
Öffentlich kommunizierte Judenfeindschaft wird häufig nicht als solche wahrgenommen, sobald sie mit dem Topos der „Israelkritik“ in Verbindung gebracht wird. Zu fragen ist dennoch: Warum arbeiten sich so viele auch linke Menschen an Israel ab? Warum steht Israel unter besonderer Beobachtung einer „kritischen“ Öffentlichkeit – im Gegensatz zur Gleichgültigkeit gegenüber viel gravierenderen Konfliktregionen im Nahen Osten, aber auch anderswo? Warum zeigen sich viele nur dann entsetzt, wenn Juden an einem Konflikt beteiligt sind? Woher kommt das Bedürfnis, Israel als Paria der Völkergemeinschaft hinzustellen?

Dr. Martin Kloke ist ein deutscher Politik- und Sozialwissenschaftler sowie Publizist. Er arbeitet als verantwortlicher Redakteur in einem Berliner Bildungsmedienverlag. Daneben befasst er sich seit vielen Jahren mit der deutsch-israelischen und christlich-jüdischen Beziehungsgeschichte. In einer historischen Studie hat Kloke erstmals fundierte Belege für linken Antisemitismus vorgelegt und wird in seinem Vortrag auch aktuelle Trends in der deutschen Linken aufzeigen.

Veröffentlichungen u. a: Israel und die deutsche Linke. Zur Geschichte eines schwierigen Verhältnisses (1990/1994) ¦ Deutsch-Israelische Beziehungen, hrsg. v. der Bundeszentrale für politische Bildung (2015) ¦ Tatsachen und Legenden. Juden, Judentum und Israel in deutschen Schulbüchern (2017) ¦ Deutsche Protestanten und der Sechstagekrieg 1967. Eine Bilanz nach 50 Jahren (2017) ¦ Ist DIE LINKE eine antisemitische Partei? (Herbst 2019)

ICAL