Gegen Standortsuche eines Atom-Müll-Endlager in Belgien!

10. Juni 2020 - 18:00 bis 19:00

Elisenbrunnen, Friedrich-Wilhelm-Platz

ZUERST abschalten – danach Endlager suchen!

Propaganda der Atomkraftindustrie für ein Atom-Müll-Endlager in Belgien

Seit Mitte April wird urplötzlich eine „Werbung für eine „Atommüllendlagerung – irgendwo in Belgien“ betrieben [1]. (Siehe hierzu den kraz-Bericht) Dies geschieht auf der Webseite der in Belgien für Atommüllendlagerung zuständigen Firma ONDRAF/NIRAS, in den drei belgischen Amtssprachen (F/NL/D). Dabei wird eine – juristisch völlig unklare – „öffentliche Konsultation“ für die BürgerInnen Belgiens zum Thema angeboten – die aber auch nur bis zum 13. Juni dauern soll!
Das ist etwas überraschend, weil bisher allseits davon ausgegangen wurde, dass das „belgische Endlager“ nicht in Belgien, sondern in Frankreich bei Bure/Lothringen liegen wird.
Bis vor einigen Jahren war die Lösung der Atom-Mafia noch „einfacher“: Der ganze Atom-Müll wurde einfach ins Meer gekippt!
Aber mit diesem Fehde-Handschuh „Endlagerung“ beginnt wohl eine weitere Front im Anti-Atomkampf in Belgien!
Die letzte Zuspitzung waren die Versuche der inner-belgischen Atom-Lobby, ein weiteres Zwischenlager für verbrauchte Brennelemente im AKW-Tihange zu bauen, weil die dortigen Nass-Lager überquellen und sogar undicht (!) sind.

Das trojanische Pferd der Endlagerung

Solange die AKW-Produktion in einem Land NICHT ENDGÜLTIG beendet ist, werden wir uns NIEMALS an einer Diskussion über Endlagerung von Atommüll beteiligen.
Das klingt etwas fundamentalistisch, aber eine frühere Teilnahme an der Diskussion würde in gewisser Weise den AKW-Weiterbetrieb legitimieren – und wir würden uns in den verschiedenen Orten wegen des „Ohne-mich-Prinzips“ möglicherweise spalten lassen!
Jeder möge mal überlegen:
Eigentlich wäre es doch ein MUSS gewesen, schon VOR Beginn jedweder AKW-Produktion auch die Frage der Endmülllagerung mit zu planen! Aber dann wäre natürlich niemals irgendein AKW in Betrieb gegangen!

Aufruf zum Protest

Als grenzübergreifende Initiativen Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie (AAA) und Stop-Tihange-Deutschland (STD) haben wir die anderen Anti-Atom-Initiativen in BeNeLux und Deutschland aufgerufen, ebenfalls gegen diesen Vorstoß der belgischen Pläne zu protestieren.
Wir haben diesen Gruppen und Einzelpersonen aus unseren vier Nationen vorgeschlagen, am Mittwoch, dem 10. Juni (kurz vor Ende der o.g. Frist) jeweils in ihren Orten ABER ZUR GLEICHEN Zeit um 18 Uhr an jeweils zentraler Stelle einen kurzen Flashmob zu organisieren.
JedeR sollte “seinen“  örtlichen Medien (und Politikvertretern!!) den GEMEINSAMEN, aber auch vielfältigen Protest in BeNeLux und Deutschland durch Schilder, Banner und Flyer vermitteln!

Wir werden den Aachener OB Marcel Philipp, den Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier und den Aachener Bürger und Regierungspräsident von NRW, Herrn Armin Laschet zu dem kurzen Protest einladen!

einladen

Anmerkung
[1] In Aachen wurden das Plateau von Herve (30 Kilometer westlich von Aachen) und Stavelot bei Malmedy (Hohes Venn) als mögliche Standorte veröffentlich. Vermutlich geschah das seitens der Atom-Mafia, um die Bewohner der verschiedenen betroffenen Regionen  – mittels des ohne-mich-Prinzips – gegeneinander auszuspielen.

ICAL